16.10.2025 von SWYRL
Eine Umfrage des Autoportals Autoscout24 zeigt, dass sich viele Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland vor einem Werkstattermin fürchten. Bei der Gen Z ist diese Angst besonders verbreitet. Für die Sicherheit auf deutschen Straßen ist das nicht unerheblich.
Viele Menschen in Deutschland fürchten sich offenbar vor Werkstattbesuchen. Laut einer Umfrage des Autoportals "Autoscout 24" begleitet 73 Prozent der Autofahrerinnen und Autofahrer hierzulande auf dem Weg zur Werkstatt die Angst. Besonders betroffen davon sind unter 30-Jährige.
Laute der Untersuchung bereitet neun von zehn jungen Menschen ein Werkstattermin Sorge. Diese kuriose Furcht erinnert an die sogenannte "refuel anxiety", die Angst vor dem Tanken der Gen Z in Großbritannien und Australien. Doch während es junge Britinnen und Briten beunruhigt, beim Tanken etwas falsch zu machen, nährt sich die Angst der Deutschen vor dem Kfz-Mechaniker vor allem aus einem Gefühl der Unwissenheit und Hilflosigkeit.
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Fehlendes Technikverständis verursacht Misstrauen
In der Umfrage von "Autoscout24" und Innofact wurden im September 1.023 Autohalterinnen und Autohalter in Deutschland befragt. 42 Prozent von Ihnen gaben als Grund für die Furcht vor der Werkstatt an, dass sie Angst haben, über den Tisch gezogen zu werden, 36 Prozent treibt die Sorge um, dass sie mit unnötigen Reparaturen abgezockt werden könnten. 26 Prozent der Befragten fürchten sich vor der Ungewissheit darüber, wie lange sie auf ihr Auto verzichten müssen. Elf Prozent der Befragt macht es unruhig, einen ungewohnten Leihwagen während der Reparaturdauer nutzen zu müssen.
18 Prozent der Befragten fühlen sich aufgrund eines mangelnden Technikverständnisses hilflos. So verwundert es auch nicht, dass 19 Prozent angeben, sich vor Pfusch bei der Reparatur und eine dadurch beeinträchtige Sicherheit des Fahrzeugs zu sorgen. Bei neun Prozent setzt die Furcht schon vor dem eigentlich Werkstattbesuch ein: bei der Suche nach einer geeigneten Werkstatt. Weitere fünf Prozent wollen kritische Blicke beim Einparken vermeiden.
Besonders die Gen-Z fürchtet sich vor dem Werkstattermin
Die Furcht vor dem Werkstatttermin ist besonders bei der Gen Z verbreitet. Für 91 Prozent der 18- bis 29-Jährigen bedeutet der Werkstattbesuch vor allem Stress. 25 Prozent von Ihnen begleitet ein Gefühl der Hilflosigkeit und 15 Prozent macht schon die Werkstattsuche zu schaffen. Mit zunehmendem Alter sinken jedoch die Ängste vor der Werkstatt. In der Altersgruppe der 50- bis 65-Jährigen bereitet die Fahrt zur Werkstatt nur noch 62 Prozent der Befragten Unbehagen.
Diese Folgen hat Angst vor dem Werkstattbesuch für die Verkehrssicherheit
Die Furcht vor Hebebühne, Schraubenschlüssel und Co. hat auch Folgen für die Betroffenen. So gaben neun Prozent an, dass sie schon einmal mit dem Auto liegen geblieben sind, weil sie einen Werkstattbesuch zu lange hinausgezögert haben. Das bedeutet eine Parallele zur britischen "refuel anxiety": Dort kam es bereits vor, dass junge Autofahrerinnen und Autofahrer wegen Spritmangels liegengeblieben sind.
Die offenbar verbreitete Angst von Fahrzeughalterinnen und Fahrzeughaltern vor der Werkstatt beeinträchtigt anscheinend auch die Verkehrssicherheit auf deutschen Straßen. Fünf Prozent der Befragten aus der "Autoscout24"-Umfrage haben angegeben, wegen des Aufschiebens von Reparaturen sogar schon mal einen Unfall verursacht zu haben. Acht Prozent sind aufgrund der Werkstatt-Angst im Winter schon einmal mit Sommerreifen unterwegs gewesen. Und 26 Prozent der Befragten nehmen den Schraubenschlüssel lieber selbst in die Hand und erledigen kleine Reparaturen selber, um nicht die Werkstatt aufsuchen zu müssen. Acht Prozent lassen das Auto sogar lieber stehen.
Angst vor Werkstatt hat körperliche Auswirkungen
Doch nicht nur für die Verkehrssicherheit hat die Angst vor der Werkstatt. Denn oft wirkt sich die Furcht bei Betroffenen auch körperlich aus. Acht Prozent von ihnen gaben an, deswegen schon einmal Hitzewallungen oder Angstschweiß gehabt zu haben. Vier Prozent durchlebten sogar schon einmal eine Panikattacke während eines Termins.
Dieses Phänomen betrifft insbesondere die Gen Z. Von ihnen gaben sieben Prozent an, dabei schon mal eine Panikattacke erlitten zu haben. Schweißausbrüche gab es bei elf Prozent. 18 Prozent genieren sich auch nicht davor, Verwandte oder Freunde zu bitten, dass Auto in die Werkstatt zu fahren. Ähnlich wie bei den jungen Britinnen und Briten, die ebenfalls andere hinter das Lenkrad bitten - allerdings, um zu tanken.