"Bares für Rares"

Happy End im "Bares für Rares"-Händlerraum: "Fehlkauf" bringt fetten Gewinn

29.12.2023 von SWYRL/Bettina Friemel

Wechselbad der Gefühle bei "Bares für Rares": Zuerst warf das ungeliebte Schmuckstück Fragen auf, dann führte es zu Diskussionen im Händlerraum - und am Ende ging das Verkäuferpaar doch noch mit einem fetten Gewinn nach Hause.

Daniel und Laura aus Ulm begeisterten Horst Lichter mit einer kuriosen Geschichte, aber auch mit einem ominösen Ring, über den die "Bares für Rares"-Expertin Wendela Horz so einiges zu berichten hatte. "Es war Liebe auf den ersten Blick", erzählte Laura, wie sie Daniel an der U-Bahn kennenlernte.

"Und nach acht Tagen hat Daniel mich gefragt, ob ich ihn heirate." Der bereut seinen Mut nicht: "Es ist 22 Jahre her, es war die richtige Entscheidung." Lichter war verzückt: "Es gibt wahre Liebe!" Doch das glückliche Händchen, das Daniel bei der Damenwahl hatte, bewies er nicht beim Kauf dieses Ringes. "Wir sind leidenschaftliche Flohmarktgänger und Antiquitätensammler", verrät er. "Ist das hier auch ein Flohmarktfund?", vermutete Lichter.

Daniel verneinte: "Ich dachte, ihr eine Freude zu machen mit diesem antiken Ring, den ich im Antiquitätenhandel erworben habe. Nur leider war die Begeisterung einseitig, er gefiel ihr leider nicht. Es war ein Griff daneben." Also versuchten die beiden, das gute Stück wieder zu Barem zu machen. "Dieser Ring ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass man nicht nur mit einem Sinn etwas beurteilen kann", analysierte Wendela Horz das vermeintlich alte Schmuckstück. Auf den ersten Blick sah es nach 1720 aus. "Alles passt, die Schliffe, der Tafelschliff, die Verarbeitung, dieser Diamant-Cluster, die Rosette."

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"Bares für Rares"-Expertin übertrifft Wunschpreis

"Und dann fasse ich ihn an, und dann weiß ich: Der ist keine 300 Jahre alt", vermutete sie eher eine Herstellung Mitte des 20. Jahrhunderts. "Er ist gemacht im Stile des 18. Jahrhunderts", meinte die Expertin. "Das ist sowas wie eine Replika." Immerhin: Der Säuretest ergab 585er-Gold. Weniger wertvoll waren die Steine: "Die Qualität ist im ganz unteren Bereich."

"Ich habe seinerzeit 250 Euro bezahlt", den Preis würde Daniel auch gerne erzielen. Wendela Horz hatte gute Nachrichten: "Allein der Goldwert liegt heute schon bei 180 Euro. Und ich würde den Ring durchaus auf 300 bis 400 Euro einschätzen." Lichter gratulierte: "Gut gekauft!" Eins wollte der Moderator jedoch noch wissen: "Wenn das ein Originaler wäre, 300 Jahre alt?" Wendela Horz schätzte: "3.000 bis 4.000 Euro." Lichter seufzte: "Manchmal kann man am Einkaufspreis schon erkennen, dass irgendwas komisch ist."

Fabian Kahl verortet Herstellungsort von Ring in Thailand

"Ein sehr antikes Stück auf den ersten Blick", stellte Händlerin Susanne Steiger ebenfalls schnell fest, dass der Ring jünger war. "Um 1900 würde ich auch sagen." "Ist das ein Familienerbstück?", hakte Fabian Kahl nach. "Es ist ein Fehlkauf", gestand Daniel. "Sieht aus wie ein Barockring, wie er im Lehrbuch steht", fand Daniel Meyer. "Ich bin bei 50er-Jahre oder sogar noch neuer", schüttelte Fabian Kahl (rechts) den Kopf. "Der wird heute so produziert in Thailand zum Beispiel." Sein Fazit: "Ich halte den für nicht alt."

"Jetzt haben wir alle Meinungen. 200 Jahre sind wir auseinander", grinste Daniel Meyer (Fünfter von links) bei so viel Unstimmigkeit im Händlerteam. Susanne Steiger blieb bei ihrer Einschätzung und startete mit 250 Euro. Meyer bot ebenfalls mit. Bei Steigers Gebot von 400 Euro sagte Laura sehr gerne Ja. "Da machen Sie mir eine große Freude", gefiel Steiger das Schmuckstück ausgesprochen gut. "Sie mir auch", hätte die Verkäuferin nicht mit so einem hohen Gewinn für den ungeliebten Ring gerechnet.

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