ZDF-Trödelshow

Himmlische Expertise, "göttliches" Material - "Bares für Rares"-Händler verliert den Glauben

31.05.2024 von SWYRL/Natalie Cada

Vor allem das "göttliche" Material überzeugte in der "Bares für Rares"-Expertise, auch Horst Lichter war begeistert. Doch das Händlerteam erteilte dem Verkäufer und seinem mitgebrachten Jesus-Kreuz eine knallharte Abfuhr ...

Guido aus Königswinter hatte sein Erbstück bereits von einem Auktionshaus schätzen lassen, bevor er zu Horst Lichter in die Freitagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" kam. Auch die Expertin fand das Kreuz "besonders". Nur im Händlerraum wurde er mit klarer Aussage abgewimmelt: "Nein, danke!"

"Oha", staunte Lichter über das Kreuz auf dem Expertentisch. "Das ist schon was Besonderes", meinte auch Bianca Berding, die vor allem vom Material begeistert schien. Denn es handelte sich nicht um Glas und auch nicht um Eis, wie Lichter scherzte, sondern um Bergkristall. "Wow, ich mag ja Kreuze", säuselte Lichter gleich weiter. Bergkristall wurde sehr gerne für Reliquiare genutzt, denn "so konnte der Gläubige durch das Objekt hindurch schauen und die Reliquien betrachten", erläuterte Berding. Im Mittelalter wurde Bergkristall sogar "als göttlich, mystisch und als Symbol für Jesus Christus" angesehen, erklärte sie weiter.

Neben dem Kristall waren die Jesusfigur im Dreinageltypus, die Dreiblatt-Motive an den Enden des Kreuzes sowie das Podest aus Silber gefertigt. Doch mit der Datierung tat sich die Expertin indes schwer: "Das kann ich gar nicht so beantworten", meinte sie, als Lichter nach dem Alter fragte. Denn die Punzen waren nicht eindeutig. Die Expertin konnte die Punzierung zwar den Hanauer Werkstätten zuordnen, doch die Manufaktur hatte in typischer Manier Fantasie-Punzen benutzt, die an alte Punzierungssysteme von historischen Gegenständen erinnern sollten. "Das sind keine Fälschungen an sich, aber sie täuschen ein älteres Alter vor", so Berding.

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"Wow": Horst Lichter staunt über die Expertise

Laut Guido stammte das Kreuz aus einer Haushaltsauflösung einer Tante. Nach dem Erbe hatte sein Vater das Objekt beim Auktionator begutachten lassen, doch nur mit vagen Aussagen zum Alter. Auch die Expertin konnte nur schätzten und datierte das Objekt zwischen Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts, denn "das war die Hochphase der Hanauer Betriebe".

Leider zeigte das restaurierte Kreuz einen deutlichen Riss und "Bergkristall verzeiht nie", klagte Berding. Der Verkäufer wünschte sich dennoch 1.500 bis 2.000 Euro. "Den Preis hat der Familienrat ergeben", meinte Guido. Berding ging aber noch höher, bis 2.500 Euro. Dafür gab's neben der Händlerkarte noch ein abschließendes "Wow" von Lichter.

Händler Meyer resolut: "Nein, danke, das mache ich nicht"

Im Händlerraum überzeugte das Material Bergkristall auf Anhieb. Doch Daniel Meyer erkannte auch gleich: "Das ist im Stil eines mittelalterlichen Reliquienschatzes gemacht. Das könnte von einer deutschen Firma sein, die französische Marken nachmacht." Der Verkäufer nickte und verwies auf Hanau. "Ja, genau, die sind dafür bekannt", so Meyer.

Walter Lehnertz hingegen störte sich vor allem an dem Riss im Bergkristall. "Das war mal komplett durchgebrochen", so der Händler, der 180 Euro bot. Der Preis kletterte auf 280 Euro von Lisa Nüdling. Danach beschloss der Verkäufer, "die Expertise aus dem Sack zu lassen", doch erntete dafür nur kritische Stimmen. "Das ist hoch angesetzt", so Meyer.

Meyer handelte mit Kreuzen und kannte ihren Wert: "1.000 Euro." "Dafür nehme ich es lieber wieder mit", so der Verkäufer. Meyer bot noch 1.200 Euro. Doch Guido hielt an der Schmerzgrenze von 1.500 Euro fest. Dazu Meyer: "Nein, danke, das mache ich nicht." Und Nüdling schnaufte mitleidig: "Kein Geschäft." So nahm der Verkäufer sein Kreuz wieder mit.

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