Streaming-Plan

Verzweifelte Eltern auf ungewohnter Mission: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

27.09.2024 von SWYRL

Apple TV+ wirft erstmals ein deutschsprachiges Original auf den Markt, Magenta TV verhilft zwei Lieblingen der Zombie-Serie "The Walking Dead" zu einem erneuten Comeback. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.

Klasse statt Masse: Seit Apple im November 2019 seinen Streamingdienst Apple TV+ startete, besann man sich auf wenige, aber dafür qualitativ hochwertige Serien. Dass es trotz dieser Maxime ganze fünf Jahre gedauert hat, bis ein deutschsprachiges Original aus der Schmiede des Tech-Konzerns kommt, überrascht dann aber doch: "Where's Wanda?" ist eine dunkle Komödie mit renommiertem Personal rund um Heike Makatsch und Axel Stein. Was MagentaTV, RTL+ und Co. in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

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"Where's Wanda?" - Apple TV+

Wie es der Titel vermuten lässt, dreht sich in der achtteiligen Serie "Where's Wanda?" (ab 2. Oktober, Apple TV+) alles um die 17-jährige Wanda Klatt (Lea Drinda, "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo"). Die Teenagerin aus dem beschaulichen Örtchen Sundersheim ist spurlos verschwunden. Weil ihre besorgten Eltern Carlotta (Heike Makatasch) und Dedo (Axel Stein) sich von der Polizei um Kommissarin Detective Michelle Rauch (Nikeata Thompson) nicht ausreichend unterstützt fühlen, starten sie eigene Nachforschungen.

Anders, als man nun glauben könnte, kippt "Where's Wanda?" nicht in eine tragische Familiengeschichte ab. Stattdessen stricken die Serienmacher um das Verschwinden des Mädchens eine leider ziemlich alberne "Dark Comedy". Weil ein Pullover ihrer Tochter in einem Kleidercontainer gefunden wird, beschließen die besorgten Eltern und Wandas Bruder Ole (Leo Simon), alle Häuser im Umkreis der Fundstelle auszuspionieren. Was mit ziemlich chaotischen Einbruchsversuchen beginnt, setzt sich bald in einer systematischen Abhöraktion der vermeintlich so gewöhnlichen Otto-Normal-Verbraucher aus Sundersheim fort. Dabei stoßen die Klatts auf einige Geheimnisse ihrer Nachbarn, die es in sich haben.

So recht zünden will die humoristisch angehauchte Suche nach Wanda nicht. Die Mischung aus witzig gedachten Sequenzen und melancholischen Momenten der Verzweiflung geht nicht so recht auf. Immerhin: Der Kniff, dass Wanda als Stimme aus dem Off ihre eigene Geschichte erzählt, erweist sich als wirkungsvoll.

"The Walking Dead: Daryl Dixon - The Book of Carol" - MagentaTV

Die Mutterserie mag tot sein, Stoff für Spin-offs der Zombie-Saga "The Walking Dead" gibt es freilich noch immer genug. Und überhaupt stirbt die Hoffnung zuletzt. Also darf sich Fanliebling Daryl Dixon (Norman Reedus) ab 30. September bei MagentaTV wieder in Frankreich um den Auserwählten Laurent kümmern. Und versuchen, wieder nach Hause zu kommen. Und da die zweite Staffel von "The Walking Dead: Daryl Dixon" den Untertitel "The Book of Carol" trägt, ist es nicht zu viel verraten, dass mit Carol Peletier (Melissa McBride) ein weiterer Fanliebling eine Hauptrolle spielen wird.

Nach dem dem spektakulären Showdown am Ende der ersten Staffel müssen Daryl und sein Protegé Laurent (Louis Puech Scigliuzzi) erst einmal neue Kräfte sammeln. Während sie sich auf den Kampf gegen Genets Truppen vorbereiten, sucht Carol nach Hinweisen zu Dixons Verbleib.

Mit alten Bekannten und einigen neuen Charakteren verspricht die zweite Staffel von "The Walking Dead: Daryl Dixon" wieder spannende Entwicklungen. Dass sich bereits nach den sechs neuen Episoden alles fügen wird, ist auszuschließen: Eine dritte Staffel wurde bereits angekündigt.

"Ich bin Dagobert" - RTL+

Die sechsteilige Serie "Ich bin Dagobert" (ab 2. Oktober, RTL+) von Autor Ronny Schalk ("Oktoberfest 1900") erzählt die wahre Geschichte des Westberliners Arno Funke (Friedrich Mücke), der zwischen 1988 und 1994 die Kaufhauskette Karstadt (in der Serie: Harburg) mit kleinen Sprengsätzen erpresste, die er - meist ohne jemanden zu verletzen - in unterschiedlichen Filialen platzierte. Damit nichts Schlimmeres passiert, sollte der Konzern Funke, der sich ab den 90-ern "Dagobert" nannte, bezahlen. Am Anfang mit 500.000, später gingen die Forderungen bis weit über eine Million D-Mark nach oben. Vor allem die geplanten Geldübergaben waren von solch planerischer und technischer Finesse, dass "Dagobert" nicht nur Tausende Polizisten über Jahre beschäftigte, sondern auch zum Medienstar avancierte.

Erzählerisch setzt die Serie Mitte bis Ende der 80er-Jahre in Westberlin ein. Der begabte Maler und Grafiker Arno Funke (Friedrich Mücke) kann nicht von seiner Kunst leben und arbeitet in einer Kfz-Werkstatt. Er hat mit Depressionen und Lücken des Kurzzeitgedächtnisses zu kämpfen. Er beschließt, zu viel Geld zu kommen und so seine Probleme zu lösen. Der echte Arno Funke, mittlerweile 74 Jahre alt, beriet die Serienmacher intensiv. In Folge fünf hat der echte "Dagobert" sogar einen kleinen Cameo-Auftritt als Polizeibeamter (!), der eine Telefonzelle untersucht. Mišel Matičević, Moritz Führmann und Sonja Gerhardt sind als als SoKo-Jäger in der Serie zu sehen, die die beste Qualitätsserie ist, die RTL seit längerer Zeit vom Stapel gelassen hat.

"Made in Germany" - ARD Mediathek

Was bedeutet es, "Made in Germany" zu sein? Die neue Dramaserie (ab 4. Oktober, ARD Mediathek) zeigt unter eben diesem Titel mit viel Feingefühl und Herz, dass es auf die Frage unendlich viele Antworten geben kann. Die vielfältig aufgefächerte Story folgt in sechs Folgen im Stile einer Anthologieserie sechs jungen Berlinerinnen und Berlinern mit Migrationsgeschichte durch ihr turbulentes Leben. In den jeweils zwischen 30 und 45 Minuten langen Episoden geht es um die großen Fragen junger Leute: um Träume, Identität, aber auch um komplexe Beziehungen - auch zu sich selbst.

Man merkt gleich, dass es die Machern rund um die Produzenten und Produzentinnen Solmaz Azizi, Bastian Asdonk und Lasse Scharpen sowie Producer Edgar Derzian sehr wichtig war, diese Geschichten auf Augenhöhe zu erzählen. Der Zuschauer ist immer ganz nah an den jeweiligen Hauptfiguren. Auch die Darstellung dieser Konflikte ist komplex, vielseitig und fühlt sich real und gelebt an.

Der authentische Eindruck der Kurzgeschichten ist kein Zufall. Es wurde ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, Menschen mit postmigrantischem Hintergrund Gehör zu verschaffen, sie an der Produktion (Studio Zentral und Hyperbole im Auftrag der ARD Degeto Film für die ARD) zu beteiligen - und ihnen eine Bühne zu geben. Von den sechs Hauptdarstellerinnen und Hauptdarstellern hatten nur drei bereits Schauspielerfahrungen gesammelt, die anderen drei, Mohamed Kanj Khamis, Maria Mai Rohmann und Vanessa Yeboah feiern hier ihr TV-Debut, nachdem sie sich in Community-Castings gegen hunderte andere Bewerber durchsetzen konnten.

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