Das machen die Kultstars heute
Sie waren in den 80er-Jahren nicht aus deutschen Wohn-, Kinder- und Jugendzimmern wegzudenken: MacGyver (Bild), Michael Knight, das A-Team und Co. zählen zu den größten TV-Helden aller Zeiten. Doch was machen ihre Darsteller heute? Anlässlich des 75. Geburtstages von "MacGyver"-Darsteller Richard Dean Anderson blicken wir auf die weiteren Karriereschritte der Kultstars von damals.
© ParamountMacGyver
Ist es realistisch, mit einem Taschenmesser Bomben zu entschärfen oder Eisblöcke in Zeitzünder umzufunktionieren? Fans von MacGyver (Richard Dean Anderson) war das egal. Der lässige Geheimagent löste seine Fälle nicht mit Waffengewalt, sondern mit Verstand, Fantasie und Logik. Und sah dabei noch blendend aus - trotz Vokuhila!
© RTLRichard Dean Anderson
Richard Dean Anderson, der den smarten Abenteurer von 1985 bis 1992 spielte, eroberte auch nach "MacGyver" noch Frauenherzen: Er war mit unter anderem mit den Schauspielerinnen Teri Hatcher und Lara Flynn Boyle sowie der Eiskunstläuferin Katharina Witt liiert. Dem Fernsehen blieb er treu: In der SciFi-Serie "Stargate - Kommando SG-1" spielte er die Hauptrolle des General Jack O'Neill.
© Randy Shropshire/Getty Images for Sea Shepherd Conservation SocietyRichard Dean Anderson
Nach dem Ende des SciFi-Epos nahm Anderson nur noch kleine Gastrollen an. Einen Auftritt im gleichnamigen "MacGyver"-Nachfolger lehnte er ab, von der Serie mit Lucas Till in der Titelrolle (Bild) hielt Anderson nämlich: "Nichts!".
© SAT.1 / CBS BroadcastingCrockett und Tubbs
Mehr 80er geht kaum: Die Hochglanz-Optik von "Miami Vice" war stilprägend. Und natürlich waren da die coolen Cops Crockett (Don Johnson) und Tubbs (Philip Michael Thomas), die 111 Folgen lang in pastellfarbenen Anzügen Jagd auf Drogendealer machten.
© UniversalDon Johnson
Don Johnson galt Ende der 80er für kurze Zeit als einer der gefragtesten Hollywood-Stars, viele seiner Kino-Filme floppten jedoch. Mit der Hauptrolle in "Nash Bridges" (1996 bis 2001) konnte er zwar einen weiteren Serienerfolg feiern, danach war er meist in Nebenrollen zu sehen wie in der TV-Adaption von "From Dusk Till Dawn" (Bild).
© WVG / Entertainment OneDon Johnson
Seit Quentin Tarantino ihn für "Django Unchained" besetzte, ist Johnson aber wieder gefragt: Zuletzt spielte er in der Komödie "Book Club" an der Seite von Jane Fonda, Diane Keaton und Richard Dreyfuss. Außerdem war er in der HBO-Serienadaption der Kult-Graphic-Novel "Watchmen" und der NBC-Sitcom "Kenan" zu sehen. Aktuell spielt er eine Hauptrolle in der Artzserie "Doctor Odyssee".
© Emma McIntyre/Getty ImagesPhilip Michael Thomas
Johnsons "Miami Vice"-Kollege Philip Michael Thomas verschwand bereits nach dem Ende der Serie fast völlig vom (TV-)Bildschirm. Eine seiner letzten "Rollen": Für das Spiel "Grand Theft Auto: Vice City" synchronisierte er 2002 die Figur des Drogendealers Lance Vance.
© 2015 Getty Images/Andrew Andrew Toth/Getty Images for Thomas' English MuffinsMichael Knight
Wer über 80er-Jahre-Kult spricht, kommt an diesem Mann natürlich nicht vorbei: David Hasselhoff. Als Michael Knight, der gemeinsam mit seinem sprechenden Wunderauto "K.I.T.T." in "Knight Rider" auf Verbrecherjagd ging, wurde "The Hoff" zum Star.
© NBC UniversalDavid Hasselhoff
Und das ist er bis heute - trotz oder gerade wegen seines musikalischen Beitrags zum Fall der Mauer ("Looking For Freedom"). "The Hoff" weiß, wie er mit selbstironischen Gastauftritten in Filmen ("SpongeBob", "Baywatch", 2017) oder Musikvideos ("Guardians of the Galaxy") seine Fans bei der Stange und sich selbst im Gespräch hält.
© Neil P. Mockford/Getty ImagesDavid Hasselhoff
Ob ihm jemand seinen aktuell sehnlichsten Wunsch erfüllt? David Hasselhoff würde gerne K.I.T.T. reaktivieren, er arbeite gerade am Konzept einer neuen "Knight Rider"-Serie, erzählte er der "Bild" schon vor längerer Zeit. So lange daraus nichts wird, kann er aber immer noch gut mit "Looking For Freedom" große Hallen füllen - zumindest in Deutschland ...
© Guido De Bortoli/Getty Images for SAFILOColt Seavers
Als Stuntman, der nebenbei als Kopfgeldjäger arbeitet, gehörte Colt Seavers (Lee Majors) zu den coolsten Serienhelden der 80er-Jahre. Denn welcher Darsteller sang schon den Titelsong ("Unknown Stuntman") zu seiner Serie ein und landete damit einen Kulthit? Eben.
© Das Vierte / 20TH Century Fox NBC UNIVERSAL Global NetworksLee Majors
Nach "Ein Colt für alle Fälle" blieben die ganz großen Rollen für Lee Majors aus. Stattdessen folgten kleine Gastaufritte in Serien wie "Weeds", "Grey's Anatomy" und "Dallas". 2017 feierte er eine schöne Wiedervereinigung: Zusammen mit der Ex-"Sechs Millionen Dollar Frau" Lindsay Wagner drehte der "Sieben Millionen Dollar Mann" die TV-Liebeskomödie "Countdown der Liebe".
© Frederick M. Brown/Getty ImagesHowie, Jody und Terri
Und was wurde aus den Darstellern von Howie, Jody und Terri nach "Ein Colt für alle Fälle"? Douglas Barr (zweiter von rechts) besitzt ein Weingut in Kalifornien, Heather Thomas (zweite von links) schrieb 2009 einen Roman ("Trophies"), und Markie Posts größte Rolle liegt lange zurück: Sie spielte die Mutter von Cameron Diaz in "Verrückt nach Mary" (1998).
© Das Vierte / 20TH Century Fox NBC UNIVERSAL Global NetworksRemington Steele
Rückblickend wirkt "Remington Steele" wie ein überlanges Bewerbungsvideo von Pierce Brosnan für höhere Aufgaben: In der amüsanten Serie löste er als titelgebender Privatschnüffler mit Charme, Köpfchen und flotten Sprüchen seine Fälle. Und übte schon mal die richtigen Posen ...
© Fox Home EntertainmentPierce Brosnan
Mit einer Walther PPK in der Hand und messerscharfem 007-Blick ließ Pierce Brosnan ab 1995 in vier James-Bond-Filmen Frauen und Feinde gleichermaßen in die Knie gehen. Danach ...
© Terry O'Neill / United Artists / Online USA, Inc.Pierce Brosnan
... stand Pierce Brosnan in der ambitionierten Western-Serie "The Son" (Bild) als schroffer Patriarch vor der Kamera und machte Jackie Chan im Streifen "The Foreigner" das Heldenleben schwer.
© TNT Serie / AMC Film Holdings LLC.Pierce Brosnan
2019 bewies Brosnan zum zweiten Mal sein Gesangstalent: als Teil des Allstar-Casts von "Mamma Mia! Here We Go Again" (Bild von der Weltpremiere, mit Ehefrau Keely Shaye Smith).
© John Phillips / Getty ImagesRemington Steele
Und Brosnans Partnerinnen in "Remington Steele"? Während Stephanie Zimbalist (Mitte) nach dem Erfolg als Detektivin Laura Holt nie mehr über TV-Gastrollen hinauskam, landete Doris Roberts, die die Sekretärin Mildred spielte, einen weiteren Serien-Hit: In der Sitcom "Alle lieben Raymond" mimte die im 2016 verstorbene Roberts das Familienoberhaupt.
© Fox Home EntertainmentMagnum
Coolness, eine gewisse Leichtigkeit und Hawaii-Flair. Die Ansprache des Zuschauers ("Ich weiß, was Sie denken und Sie haben Recht"). Und nicht zuletzt: der Schnauzbart als Markenzeichen. Es gibt zahlreiche Gründe, warum Privatdetektiv Thomas Magnum zu den größten TV-Lieblingen der 80er-Jahre gehörte. Ein Ruhm, von dem Tom Selleck lange zehrte ...
© UniversalTom Selleck
Auch Sellecks Karriere hatte nach "Magnum" Höhen ("Drei Männer und ein Baby") und Tiefen ("Christopher Columbus"). Inzwischen gehört er wieder zu den größten (US-)Serienstars - nicht nur wegen seiner imposanten 1,93 Meter-Statur. In der Krimireihe "Blue Bloods" spielt Selleck seit 2010 den New Yorker Polizeichef und Familienvater Frank Reagan (Bild).
© kabel eins / CBS BroadcastingDas A-Team
Sie waren eine Gruppe von Ex-Elitesoldaten - und das Idol einer Generation. Dass das "A-Team" Kult wurde, lag vor allem den vier Haudegen Face (Dirk Benedict, von links), "Hannibal" (der 1994 verstorbene George Peppard), Murdock (Dwight Schultz) und "B.A." (Mr. T).
© RTL NitroDwight Schultz
Auch wenn die ganz großen Rollen ausblieben: Dwight Schultz konnte seinen Kultstatus noch vergrößern, und zwar als (Lt.) Barclay in mehreren "Star Trek"-Ablegern. Bis heute ist der US-Schauspieler als Synchronsprecher gefragt.
© evil_cotton, CC BY 2.0 via Wikimedia CommonsDirk Benedict
"Ananas und blaue Bohnen" (1989), "Entführung nach Schulschluss" (1996) und "Wenn der Mond auf die Erde stürzt" (2006) - die (eher unbekannten) Titel verraten es schon: Dirk Benedicts Filmkarriere kam nie wirklich ins Rollen. Er suchte sein Glück im Reality-TV: 2007 war er Kandidat beim britischen "Celebrity Big Brother".
© Gareth Cattermole/Getty ImagesMr. T
Nein, aus seiner Rolle als Mr. T konnte Laurence Tureaud (so sein bürgerlicher Name) nie raus: Schon während seiner "A-Team"-Zeit wurde er Profi-Wrestler, in zahlreichen Filmen, TV-Serien und Werbespots trat er als "er selbst" auf. Zuletzt moderierte er 2013 die Clipshow "Mr. T's verrückte Welt" auf Kabel Eins und nahm an der US-Promi-Tanzshow "Dancing With The Stars" teil.
© Larry French/Getty Images for USOCTrio mit vier Fäusten
Zwei Ex-Soldaten und ein Computer-Nerd bildeten das "Trio mit vier Fäusten" - und waren nicht nur wegen ihres Kabinenkreuzers "Riptide" und rosafarbenen Hubschraubers "Screaming Mimi" in King Harbor die angesagteste Detektei. Während Thom Bray (Mitte) hinter die Kamera wechselte ...
© UniversumJoe Penny
... landete Joe Penny nach "Trio mit vier Fäusten" eine zweite Serienhauptrolle: In 103 Folgen war er als Ermittler Jake Styles in "Jake und McCabe - Durch dick und dünn" (1987-1992) zu sehen. Danach folgten nur noch kleinere (TV-)Rollen, zuletzt gehörte er zum Cast des Independent-Films "The Last Night Inn" (Bild).
© © 2015 The Last Night Inn, LLCPerry King
Die ganz großen Rollen blieben auch bei Perry King aus. Immerhin: Er spielte den US-Präsidenten in Roland Emmerichs Katastrophenfilm "The Day After Tomorrow" und gastiert immer wieder in TV-Serien wie "Cold Case" oder "The Mentalist". 2018 ergatterte er im Schwarz-Weiß-Western "The Divide" eine Hauptrolle.
© Alberto E. Rodriguez/Getty ImagesHuckleberry Hawke
Männer und ihr (technisch überlegenes) Spielzeug: Was "K.I.T.T." für Michael Knight war, war der hochgerüstete Kampfhubschrauber "Airwolf" für den Kriegsveteranen Huckleberry Hawke. Dank der Action-Serie wurde Jan-Michael Vincent in den 80er-Jahren zum "Bravo"-Posterboy. Ein Erfolg, aus dem er kein Kapital schlagen konnte ...
© RTLJan-Michael Vincent
Schon zu "Airwolf"-Zeiten litt Jan-Michael Vincent unter seiner Alkoholsucht. Im Jahr 2000 (Bild) wurde er wegen Trunkenheit am Steuer zu 60 Tagen Haft verurteilt. Bei einem Unfall im Jahr 2012 verlor er sein rechtes Bein. Seine tragische Geschichte fand 2019 ein Ende: Vincent starb im Februar im Alter von 73 Jahren an Herzversagen.
© David McNew /Newsmakers