08.05.2025 von SWYRL
Hollywood hilft dem Heiligen Stuhl: Wie "Politico" berichtet, dient der Film "Konklave" den Kardinälen in Rom, sich über das Papstwahl zu informieren.
Ein Oscar-Film gibt Nachhilfestunden für Kardinäle: Wie das US-Magazin "Politico" berichtet, bereiteten hochrangige Kirchenmänner sich mit einem Kinofilm auf eine der bedeutendsten Entscheidungen ihres Lebens vor. Einige der 133 Kleriker, die seit Mittwoch in der Sixtinischen Kapelle über das neue Oberhaupt der katholischen Kirche entscheiden, informierten sich durch den Film "Konklave" über die Vorgänge bei einer Papstwahl. "Einige haben sich den Film im Kino angesehen", zitiert "Politico" einen Geistlichen, der am realen Konklave teilnimmt.
In "Konklave" schlüpft Ralph Fiennes in die Rolle des Kardinals Thomas Lawrence. Er ist Dekan des Kardinalskollegiums und übernimmt die Organisation der Papstwahl. Dabei kämpft er nicht nur mit Machtspielen, sondern auch mit geheimen Dossiers und einem völlig unbekannten Kandidaten aus einer abgelegenen Diözese.
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"Konklave" besitzt eine hohe Genauigkeit
Der Film, der auf dem Roman "Konklave" von Robert Harris basiert, war bei der Oscar-Verleihung in acht Kategorien nominiert und gewann die Auszeichnung für das beste adaptierte Drehbuch. Offenbar zurecht, bewegt sich der Film doch ziemlich nah an der Realität. Die Kardinäle selbst bescheinigten ihm eine erstaunlich hohe Genauigkeit, erklärte der von "Politico" zitierte Geistliche.
Die Detailtreue mache "Konklave" für viele zu einem praktischen Nachschlagewerk, gerade weil ein Großteil der wahlberechtigten Kardinäle noch nie an einem solchen Ritual teilgenommen hat. Der Großteil von ihnen wurde von Papst Franziskus ernannt und stammt aus eher kleinen und oft übersehenen Diözesen weltweit - genau wie viele Figuren im Film.
Auch beim Publikum traf der Film auf breites Interesse: Nach dem Tod des Papstes am 21. April schnellten die Streamingzahlen von "Konklave" deutlich nach oben. "Variety" berichtete etwa, dass die Abrufzahlen des Films nach Franziskus' Tod um 283 Prozent anstiegen waren. In Deutschland wurde der Film binnen weniger Tage 250.000-mal bei Video-on-Demand-Diensten heruntergeladen. Zudem knackte der Film zuletzt die Marke von einer Million Zuschauerinnen und Zuschauer in den deutschen Kinos.