24.12.2024 von SWYRL/Jasmin Herzog
Eine Komödie aus der NS-Zeit? "Die Feuerzangenbowle" (1944) wurde dank Heinz Rühmann zu einem Meisterwerk, das auch heute noch prächtig unterhält.
"Ist dieser Film zum Lachen?", soll Adolf Hitler gefragt haben. Und Göring versicherte, dass er selbst mehrmals gelacht habe. "Die Feuerzangenbowle" durfte im Januar 1944 uraufgeführt werden. Dank des Einsatzes von Heinz Rühmann selbst, der mit einer Filmrolle unter dem Arm im Casino des Führerhauptquartiers "Wolfsschanze" im damals ostpreußischen Rastenburg auftauchte und dort einem Adjutanten Görings den Film in die Hand drückte. Tags darauf gab's das Einverständnis. So war das damals in Nazi-Deutschland: Während draußen die Bomben fielen, sollte drinnen herzlich gelacht werden. Ein unverwüstliches Meisterwerk ist der Film trotz seines zeitgeschichtlichen Hintergrunds. Das Erste wiederholt den hervorragend gealterten Streifen, der zu einem wichtigen Stück Filmgeschichte wurde, an Heiligabend um 21.45 Uhr.
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Zwischen Komik und Melancholie
Es war die Mixtur aus Komik und Melancholie, die Heinz Rühmann einzigartig werden ließ. "Die Feuerzangenbowle" jedoch, wohl Rühmanns berühmtester Film, ließ seine wahren Fähigkeiten zutage treten. Der 1994 verstorbene Star spielte Dr. Hans Pfeiffer, einen erfolgreichen Theaterautor, der auf der Suche nach seiner verlorenen Jugend noch einmal Oberprimaner wird. Pfeiffer "mit drei 'f" bringt ordentlich Leben in den tristen Schulalltag und wird so zum Idol seiner Klassenkameraden und zum Schreckgespenst der Professoren. Am Ende gönnt sich Rühmann einen der von ihm immer wieder ersehnten ernsthaften Monologe: "Wahr sind die Träume, die wir spinnen, und die Sehnsüchte, die uns treiben. Damit wollen wir uns bescheiden ..."