"Bares für Rares"

"Riecht ranzig": Horst Lichter rümpft wegen "Bares für Rares"-Kuriosität die Nase

27.05.2024 von SWYRL/Natalie Cada

Eine kuriose Butterdose schätzte "Bares für Rares"-Experte als historisches Sammlerobjekt ein. Nur im Händlerraum kam das Stück nicht wirklich gut an ...

Jannes und Ralph aus München und Göldenitz hatten im Schuppen des Großvaters ein historisches Objekt gefunden, das Horst Lichter in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" gleich als Zeugnis "einer schlimmen Zeit" erkannte. Detlev Kümmel nannte die Büchse ein Sammlerobjekt. Nur im Händlerraum hielt sich das Interesse in Grenzen ...

"Butter?", staunte Lichter nicht schlecht, als Experte Kümmel auf den Schriftzug der alten Dose hinwies. Diese wäre beim Ausmisten fast auf dem Müll gelandet, doch die Ehefrau von Ralph hatte das gerade noch verhindert. Denn sie dachte, die Butterdose stammte aus der Zeit der Berliner Luftbrücke einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Lichter legte die Stirn in Falten und meinte: "Das stammt aus einer schlimmen Zeit, denke ich mal." Doch Experte Kümmel präzisierte seine Aussage und erklärte im Zusammenhang mit dem Objekt den sogenannten Marshall Plan. So sorgte das Hilfsprogramm der USA unter anderem mit Lebensmitteln für den Wiederaufbau europäischer Staaten.

"Diese Lebensmittel waren für Deutschland sowie andere Länder bestimmt", erklärte Kümmel weiter und verwies auf die unterschiedlichen Sprachen auf der Butterdose. "Es riecht schon nach ranziger Butter", merkte Lichter an. Immerhin stammte das Lebensmittel von 1948 bis 1949, wenn es in der Zeit der Luftbrücke zum Einsatz kam. Doch dem vermeintlichen Alter widersprach Kümmel. Einen Hinweis auf die richtige Datierung gab die stilisierte Flagge mit den schüttelnden Händen als Zeichen der Freundschaft und Wirtschaftlichkeit - ein Motiv, das erst ab 1953, nach dem Ende des Koreakriegs, verwendet wurde. Damals wurde auch der Marshall Plan modifiziert, um Korea zu integrieren.

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Händler schlagen Alarm: "Da muss schleunigst etwas gemacht werden"

Für die Butterdose von 1953 bis 1955 wünschte sich der Verkäufer in etwa den aktuellen Butterpreis, also rund 30 Euro. Doch Detlev Kümmel taxierte ds Stück sogar auf 50 bis 100 Euro, denn "dafür gibt es Sammler". Zudem handelte es sich um ein historisches Zeitzeugnis der Nachkriegszeit, "von denen es nicht so viele gibt". Der Experte war also optimistisch ... Christian Vechtel zeigte anfänglich noch Interesse und vermutete das Objekt als Notration für Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Dagegen sprach aber die zusätzliche, koreanische Aufschrift, zitierte der Verkäufer die Ergebnisse aus der Expertise von Kümmel. "Man riecht die Butter schon", rümpfte Sarah Schreiber die Nase.

"Da muss schleunigst etwas gemacht werden", meinte auch Esther Ollick. Lisa Nüdling dachte an einen sauerstofffreien Kubus à la Damien Hirst, um das Objekt zu konservieren. Inspiriert von der Idee bot Ollick als erste 60 Euro. Doch danach meldeten sich nur die Händlerin und Händler, die nicht mitbieten wollten. "Bitte, sehen Sie es mir nach, aber ich bin nicht dabei", erklärte Händlerin Schreiber, und Julian Schmitz-Avila und Vechtel ergänzten beide fast gleichzeitig: "Dem Satz von Sarah schließe ich mich an." Lisa Nüdling stöhnte ahnungsvoll nur, "oh je" und nachdem ihre Kollegen sie spöttisch animiert hatten, erhöhte sie etwas widerwillig auf 65 Euro ...

Nüdling war heilfroh, als Ollick sie erlöste und nach einem schelmischen Augenzwinkern noch 80 Euro bot. Ihr Gebot rechtfertigte Ollick mit ihrem Sitzplatz in Ehren von Walter Lehnertz und seinen charakteristischen 80-Euro-Geboten: "Der Platz verpflichtet." Und der Verkäufer nahm das Angebot dankend an.

Liegesessel und Eierbecher: Das ging bei "Bares für Rares" noch über den Händlertresen

Als weiteres Objekt der Sendung wurde eine Brosche in Form eines Degens aufgrund der "frischen Orientperlen" von Heide Rezepa-Zabel nach 1916 und präziser in die 1930er-Jahre datiert. Der Wunschpreis für die Brosche aus 585er-Gold lag bei 500 Euro. Die Expertin setzte 200 bis 250 Euro an. Esther Ollick zahlte 320 Euro.

Ein Liegesessel des deutschen Architekten Hans Luckhardt (1936) mit dem Namen "Siesta Medizinal" schätzte Detlev Kümmel auf 500 bis 700 Euro. Obwohl die Verkäufer sich 1.500 Euro gewünscht hatten, verkauften sie den Stuhl der bekannten Produktionsfirma Thonet an Esther Ollick für 500 Euro. Vier Eierbecher mit Tablett aus 925er-Silber datierte Friedrike Werner auf 1902, nur die Löffel waren laut Punze erst 1948 dazu gekommen. Für das englische Set wünschte sich der Verkäufer 1.000 Euro. Doch Werner taxierte nur auf 500 bis 700 Euro. Händler Julian Schmitz-Avila zahlte letztlich 500 Euro dafür.

Für ein Modeschmuck-Konvolut der bekannten Firma Henkel & Grosse aus Pforzheim wünschte sich die Verkäuferin 300 bis 400 Euro. Heide Rezepa-Zabel erinnerte der 1980er-Jahre-Schmuck an die Welt von "Dallas" und den "Denver-Clan". Sie schätzte die Schmuckstücke auf 400 bis 450 Euro. Julian Schmitz-Avila zahlte 300 Euro. Friederike Werner schätzte das Bild mit Interieur aus dem Jahr 1885 vom schwedischen Maler Bengt Nordenberg auf 800 bis 1.000 Euro. Gewünscht wurden 1.000 Euro. Händler Christian Vechtel zahlte aber nur 600 Euro.

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