18.11.2025 von SWYRL/Wilhelm Flemmer
Sandra Bullock wurde mit dem Action-Kracher "Speed" zum Weltstar, danach bewies sie sich auch als oscar-würdige Charakterdarstellerin. Vor diesen Hintergründen sind ihre ersten Schritte als Schauspielerin beinahe spurlos geblieben.
Mit "Speed" schaffte Sandra Bullock Mitte der 1990er-Jahre ihren Durchbruch: Als etwas tollpatschige und doch grundsympathische junge Frau namens Annie, die erst das Lenkrad eines Busses übernimmt, in dem ein Terrorist eine Bombe platziert hat, dann auch nach dem Herzen von Jack Traven (Keanu Reeves) greift. Der Polizist will dem psychopathischen Bombenleger das Handwerk legen will und erliegt dabei allmählich Annies Charme.
Die Zuschauer konnten es Jack nicht verdenken, denn er befand sich in einer ähnlichen Lage. Bullock war als Annie bestechend, überzeugte als Actionheldin genauso wie als Komödiantin mit Mut für Slapstick. Vor allem die deutschen Zuschauer lagen ihr zu Füßen, die damals schon mitbekommen hatten, wie verbunden der Hollywood-Star mit ihrer Heimat war. Die Tochter einer deutschen Opernsängerin und eines amerikanischen Gesangslehrers wurde in Amerika geboren, verbrachte die ersten Jahre ihres Lebens aber in Deutschland.
Nach "Speed" konnte Bullock sich die Rollen aussuchen - bis sie über diverse Komödien ("Miss Undercover"), Romanzen ("Ein Chef zum Verlieben"), Thrillern ("Die Akte") und weiteren Action-Krachern ("Speed 2") sich auch als Charakterdarstellerin profilieren konnte. Für ihre Hauptrolle im Drama "Blind Side - Die große Chance" (2009), erhielt sie ihren bislang einzigen Oscar. Den zweiten bekam sie beinahe für das Sci-Fi-Drama "Gravity" (2013, zu sehen am 18. November, 20.15 Uhr auf Kabel Eins), wo sie sich als Astronautin, die nach einem folgenschweren Unfall hilf- und ziellos im Weltraum treibt, eine Nominierung erspielte.
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Durchbruch trotz diverser Flops
Der Durchbruch mit "Speed" hatte aber auch einen Vorlauf. Bevor Bullock mit Reeves den Terroristen Dennis Hopper in die Schranken wies, kämpfte sie sich als Kung-Fu beherrschende Polizistin mit Sylvester Stallone in der Comic-Verfilmung "Demolition Man" (1993) durch ein futuristisches Amerika. Im selben Jahr war sie in Peter Bogdanovichs sympathisch altmodischer Musikkomödie "The Thing Called Love - Die Entscheidung fürs Leben" und zu sehen sowie in "Spurlos", einem Thriller von George Sluizer mit Jeff Bridges und Kiefer Sutherland in den Hauptrollen.
Dass sie selbst eine Hauptrolle tragen kann, hatte Bullock ein Jahr zuvor mit "Love Potion No. 9 - Der Duft der Liebe" bewiesen, einer heute weitgehend vergessenen Romanze, bei deren Dreh sie immerhin ihren Lebensabschnittgefährten Tate Donovan kennen- und lieben lernte. Zuvor hatte sie in der Serie "Working Girl - Die Waffen der Frauen" die Hauptdarsteller-Riege angeführt. Zwar floppte auch dieses Projekt, aufzuhalten war Bullocks Aufstieg aber nicht mehr. Erst Recht nicht, als sie bald in jenen Bus stieg, der sie schnurgerade, mit Tempo 50 in die Zuschauerherzen beförderte.



