02.08.2024 von SWYRL/Bettina Friemel
Das verkannte Schmuckstück des Ex-Mannes einer Verkäuferin brachte nochmal richtig Glück, denn Händlerin Susanne Steiger erkannte den wahren Wert dahinter.
Regine und ihre Tochter Viktoria wollten durch den Verkauf des Anhängers mit einem vergangenen Kapitel abschließen. "Der ist von meinem Ex, und der muss weg", wollte Regine das Schmuckstück nicht mehr im Haus haben. "Das habe ich vor 20 Jahren von meinem Ex-Mann geschenkt bekommen", erzählte sie weiter. Seitdem hatte sie den Anhänger nur einmal getragen. "Das möchte ich lieber zu Geld machen und das Geld ausgeben."
"So ist vernünftig", bekam sie Unterstützung von Horst Lichter. "Es sieht ja aus wie ein schönes kleines Gärtchen", bewunderte er die Rarität. "Darauf bezieht sich das Schmuckstück auch, auf die Obstkörbchen-Ringe oder Blumenbeet-Ringe oder Schmuckstücke der 1930er-Jahre", bestätigte Schmuckexpertin Wendela Horz die Beobachtung. Allerdings wurde dieser Anhänger erst in den 1950er- oder 60er-Jahren hergestellt. Die Besonderheit der von Hand gefertigten Goldschmiedearbeit: die feine Granulation am Rahmen, bei der die Kügelchen einzeln zum Muster gesetzt wurden.
Abonniere unseren Newsletter und wir versprechen, deine Mailadresse nur dafür zu verwenden.
"Bares für Rares": Verkäuferin staunt über Expertise
Regines Wunschpreis lag bei 600 Euro. Wendela Horz versprach sogar mehr: "600 Euro, das ist fast der Goldwert heute." Brillanten, Perle und die kunstvolle Verarbeitung hoben den Wert auf 1.000 bis 1.300 Euro. "Was?, staunte Viktoria. "Boah, ja toll! Da freue ich mich!", jubelte Regine. "Ich bin überrascht und freue mich, dass die Expertise so hoch ausgefallen ist."
"Wahnsinn!", schaute sich Susanne Steiger das Objekt genauer an. "Die Technik der Granulation, die ist super aufwändig in der Machart und in der Herstellung. Das ist wirklich toll!", war die Schmuckhändlerin begeistert, "Diese Arbeit kann auch fast keiner mehr", wusste Friedrich Häusser (Bild). "Kann keiner mehr, es ist sehr aufwändig und dahingehend auch sehr, sehr teuer", bestätigte Steiger. "Chapeau, dass Sie eins besitzen. Noch!"
Denn für 1.000 Euro wechselte das Schmuckstück in ihren Besitz: "Ich finde diese Arbeit wirklich den Wahnsinn. Was man sich früher für Mühe gegeben hat!" Da hat Regines Ex ihr doch noch Glück gebracht: "Ich wusste gar nicht, dass ich so ein schönes Stück hatte."
"Bares für Rares"-Händlerin wird von Kollegen beglückwünscht
Ebenfalls verkauft wurde das Gemälde von Carl Bertold aus der Zeit zwischen 1900 und 1920, dessen Wert der Experte auf 550 bis 650 Euro schätzte. "Ich will es nicht unbedingt haben, aber in kaufmännischer Sicht hätte ich jetzt 350 Euro noch gegeben", zeigte Wolfgang Pauritsch als Einziger Interesse und bekam das Gemälde.
Die Spielekonsolen Kingman von Tomy aus der Zeit um 1982 und Microvision von MB aus der Zeit um 1981 waren insgesamt 180 Euro wert. Julian Schmitz-Avila (Bild) drückte zwar sofort auf den Tasten herum, die 150 Euro von Esther Ollick wollte er jedoch nicht überbieten. "Ich finde Kingman super stylisch", spielte die Händlerin selber gerne.
Der Bronze-Kakadu von Anton Büschelberger aus dem Jahr 1926 war 1.900 bis 2.200 Euro wert. Den stattlichen Vogel schnappte sich Friedrich Häusser für 1.800 Euro: "So detailgetreu in der Größe, wunderschön!"
Der Zylinder aus Maulwurffell von Victor Jay & Company mit Hutschachtel von Moritz Mädler aus der Zeit um 1900 wurde auf 250 Euro geschätzt. Die Summe gab Esther Ollick gerne aus, denn vor allem die Lederschachtel hatte es ihr angetan.
Den Toi et Moi Ring mit Perle und einem über zwei Karat schweren Diamanten aus der Zeit um 1900 schätzte die Expertin auf 5.000 Euro. Für 4.000 Euro bekam Susanne Steiger den Ring und wurde von ihren Kollegen dafür beglückwünscht.