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Nicht nur im "Tatort: Fürchte dich" 2017 versuchte sich Deutschlands erfolgreichste Krimireihe - Ende November wird sie 50 Jahre alt - an paranormalen Stoffen, die am Ende von 90 Minuten mal mehr, mal weniger in Richtung "Realität" geradegebogen wurden. Hier sind die prägnantesten Folgen.
© HR / Benjamin Dernbecher
Der vielleicht gruseligste "Tatort" in der 50-jährigen Geschichte der Reihe: Die Folge "Parasomnia" aus Dresden. Darin wird ein paranormal begabtes Mädchen (Hannah Schiller) von Geistern verfolgt - die sich als Opfer einer Mordserie herausstellen. "Logisch erklärbar" ist das am Ende nicht - aber dafür ein echt gelungener Gruselfilm mit Krimiplot.
© MDR / MadeFor / Daniela Incoronato
Ohne Humor geht es in Münster nicht - selbst im Falle des eigenen, nahen Todes. In der überraschend ernsten Folge "Limbus" ermittelte Professor Boerne (Jan Josef Liefers, rechts) aus der Vorhölle (Limbus) heraus in seinem eigenen Fast-Mordfall. Dabei nervte er den "Höllenbeamten", der das Gesicht Axel Prahls trug.
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Högschte Konzentration aufs Magische im Stuttgarter "Tatort: Hüter der Schwelle" vom Herbst 2019. Der Krimi prüfte die Idee einer okkulten Parallelwelt und stellte die Frage, ob man Menschen erfolgreich verfluchen kann. In der Umsetzung zündete der Plot nicht wirklich. Da konnte sich der Chef-Magier (André M. Hennicke) noch so sehr konzentrieren.
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Der den Filmklassiker "Und täglich grüßt das Murmeltier" zitierende Titel deutet es an: Ermittler Felix Murot (Ulrich Tukur) erlebte im "Tatort" vom Februar 2019 denselben tödlich endenden Einsatz immer wieder. Der Zeitschleifen-"Tatort" ging auf. Er war ebenso tragikomisch wie die Vorlage mit Bill Murray - und setzte doch eigene Akzente.
© HR
In der mit dem Grimmepreis gekrönten Berliner Folge "Meta" mussten Rubin und Karow (Meret Becker und Mark Waschke) einen komplexen Film-im-Film-Fall lösen. Oder "wurden" sie gelöst? Das Spiel mit unterschiedlich geschachtelten Realitätsebenen verströmte einen Hauch von Christopher Nolan ("Tenet").
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Experiment oder nicht? Der Bremer "Tatort: Blut" über Vampirismus dürfte Zuschauer-Gemüter holzpflockartig gespalten haben (Szene mit Sabine Postel und Oliver Mommsen). Der Vampirfilm hielt es bis kurz vor Schluss offen, ob es untote Blutsauger wirklich gibt. Ermittler Stedefreund (Mommsen) glaubte sich nach einem Biss im "Verwandlungsprozess".
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Im Bremer "Tatort: Blut" wurde "Vampirin" Nora von Lilith Stangenberg gespielt (Szene mit Cornelius Obonya als ihr Vater). Stangenberg gilt als Expertin für übersinnliche Rollen. Nach ihrer Rolle als Sexualpartnerin eines Wolfs in "Wild" (vier deutsche Filmpreise) ist sie aktuell auch in der Sky-Horrorserie "Hausen" zu sehen.
© Radio Bremen / Christine Schröder
The Kids are not all right: Nord-Kommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz) wird von Jugendlichen attackiert. Sie wirken wie besessen. Der "Tatort: Böser Boden" spielte im November 2017 mit dem Zombie-Genre, blieb dabei jedoch ziemlich blass. Die Kritiken zum Krimispiel mit Horrorelementen bemängelten eine gewisse Blutleere und unfreiwillige Komik.
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Der Frankfurter "Tatort: Fürchte dich" war so etwas wie der Vorläufer von "Parasomnia" - als Melange aus "Tatort" und klassischem Gruselfilm. Im von der Kritik unterschiedlich bewerteten "Fall" kroch Kommissar-Freundin Fanny (Zazie de Paris) unter anderem mit glühenden Augen durch ihr in Flammen stehendes Haus und forderte ein Menschenopfer.
© HR / Benjamin Dernbecher
Und noch eine paranormale Denksportaufgabe des Hessischen Rundfunks mit Ulrich Tukur als Felix Murot. "Wer bin ich?" war der wahrscheinlich verrückteste "Tatort" aller Zeiten: eine selbstironische Film-im-Film-Übung, in der der Hauptdarsteller seiner Figur begegnet.
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Der Lena Odenthal-Krimi "Tod im All" vom Januar 1997 gilt als Mutter aller paranormalen "Tatorte". Ein UFO-Forscher ist spurlos verschwunden. Wurde er ermordet oder tatsächlich von Außerirdischen abgeholt? (Szene mit den Ermittlern Ulrike Folkers, rechts, und Andreas Hoppe sowie Johanna Liebeneiner als Frau des Vermissten).
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In "Tod im All" - der übrigens am Freitag, 20.11., 22.15 Uhr, im Ersten wiederholt wird - hat die UFO-gläubige Nina Hagen einen doppelten Auftritt: Einmal als Sängerin in einem Live-Club, den die Kommissarin besucht - und als (Albtraum)gestalt einer originellen Traumsequenz Lena Odenthals.
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