"Bares für Rares"
In der Mittwochsausgabe von "Bares für Rares" (ZDF) sorgte eine skurrile Keramik aus dem großelterlichen Schrank für Stirnrunzeln: Horst Lichter zeigte sich nicht wirklich begeistert - und selbst die Händler rätselten, welche botanische Kuriosität die Dame auf dem Kopf trug.
© ZDF"Bares für Rares"
"Ich weiß gar nicht, was das sein soll", wunderte sich Lichter sichtbar irritiert. Fachkundig stellte er jedoch fest, dass die Figur aus Steingut und nicht aus Porzellan gefertigt war - und zwar von der Karlsruher Majolika. Expertin Friederike Werner ließ wissen, dass die traditionsreiche Manufaktur 1901 gegründet und 2024 geschlossen wurde.
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Lichter nickte, denn er kannte niemanden - vor allem nicht junge Menschen, die noch Majolika sammelten. Auch Verkäufer Kevin aus Münster, der die ungewöhnliche Figur im Schrank seiner Großeltern entdeckt hatte, wollte das Objekt nicht. Er konnte auch nichts dazu sagen, deshalb musste die Expertin Lichters Frage beantworten: "Was ist das eigentlich?"
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Die Expertin wusste, dass es "unterschiedliche Geschichten und Titel" zum Werk gab. So wurde sie als "Büste mit Salatkopf" oder als "Daphne" umschrieben. Die mythologische Figur floh laut Legende vor dem griechischen Gott Apollon und verwandelte sich deshalb in einen Lorbeerbaum. "Das hier ist eine gewitzte Uminterpretation", erläuterte Werner.
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"Ja, denn so wird sie zum Kopfsalat", schüttelte Lichter den Kopf und urteilte knapp: "Ganz komisch." Tatsächlich stammte die limmitierte Büste (Auflage 2.500) aus dem Jahr 1976 jedoch von der renommierten Künstlerin Bele Bachem, bekannt für ihre surrealistischen Arbeiten sowie Illustrationen für die satirische Wochenzeitschrift "Simpl".
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Auch Lichters Frage nach der Funktion der Büste hinterließ weitere Fragezeichen beim Moderator. Werner erklärte zwar, dass man Blumen in der Kopfsalat-Schale arrangieren könne, doch "das Schöne ist: Die Interpretation bleibt offen." Der Wunschpreis belief sich jedenfalls auf 200 Euro, während Werner 200 bis 250 Euro schätzte.
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"Unter uns Friederike, fandest du das hübsch?", fragte Lichter die Expertin, nachdem der Verkäufer den Raum verlassen hatte. Werners Antwort fiel diplomatisch aus. Sie war sich "nicht sicher", doch "die Skulptur passt in einen verwunschenen Garten". Lichter hingegen war sich "ganz sicher" und antwortete ohne langes Überlegen: "Nö!"
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Im Händlerraum wurde zunächst über den ungewöhnlichen Kopfschmuck der skurrilen Keramik-Dame diskutiert. Händler Markus Wildhagen erinnerte es an eine Hortensie, Benjamin Leo Leo tippte eher auf Rotkohl und schließlich brachte Liza Kielon Kopfsalat ins Spiel. "Schon mal davon gehört?", fragte die Händlerin mit einem Augenzwinkern.
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"Entweder spricht es einen an, oder eben nicht", erklärte Benjamin Leo Leo und erzählte zudem, dass er erst kürzlich eine Bronze von Bele Bachem erworben hatte. Mit 150 Euro eröffnete er die Bieterrunde - doch auch seine Kollegen zeigten Interesse an dem Stück und trieben die Gebote schnell über die Expertenschätzung hinaus.
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Nur Wildhagen hielt sich zurück. "Ich habe selbst genug Kopfsalat", gestand er schmunzeld. Nach einem finalen Duell mit Julian Schmitz-Avila sicherte sich dann Benjamin Leo Leo die botanische Dame mit fragwürdigem Kopfschmuck für 330 Euro. Der Verkäufer freute sich sehr über den Erlös, der über seinem Wunschpreis lag.
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Als weiteres Objekt der Sendung stammte ein Obstbesteck laut Heide Rezepa-Zabel aus dem späten Jugendstil (1910-1925). Der Wunschpreis für das versilberte Set lag nur bei 20 Euro und die Expertin schätzte 50 bis 80 Euro - obwohl das Originaletui fehlte. Liza Kielon zahlte schließlich 70 Euro - "das Besteck passt auch für kleine Kinder".
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Eine Michelin-Fliese, die das Motorradrennen Paris-Wien von 1902 zeigte, stammte von der Karlsruher Majolika und wurde 1980 gefertigt. Gewünscht wurden 50 Euro, Detlev Kümmel taxierte 150 bis 200 Euro und Händler Markus Wildhagen zahlte schließlich 150 Euro.
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Ein Schmuck-Set aus 750er-Weißgold mit Smaragden und Brillanten datierte Heide Rezepa-Zabel auf die 1970er-Jahre. Der Wunschpreis lag bei 2.500 Euro, die Expertin bewertete Armband, Ring und Clip auf 3.200 bis 3.400 Euro und Fabian Kahl erhielt letztlich für 2.700 Euro den Zuschlag.
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Zwei alte Quartett-Spiele (Josef Scholz Verlag in Mainz) stammten laut Detlev Kümmel aus der Zeit von 1910 bis 1914 entstanden. Der Wunschpreis lag bei 40 Euro, taxiert wurden 60 bis 80 Euro und im Händlerraum zahlte Benjamin Leo Leo am Ende 75 Euro für die Karten-Sets.
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