Hexen - Chronik eines Massakers - Sa. 18.10. - ARTE: 20.15 Uhr

Wie man im Baskenland den Teufel austreiben wollte

10.10.2025 von SWYRL/Hans Czerny

Drei Jahrhunderte lang, vom 15. bis ins 17. Jahrhundert, wurden in ganz Europa zigtausende Hexen verbrannt. In der baskischen Region Labourd fielen dem Wahn binnen weniger Wochen 80 Menschen, vor allem Frauen, zum Opfer.

Beweise gab es nicht - denn es gab ja schließlich keine Hexen. Also mussten durch Folter erzwungene Geständnisse her. Mindestens 40.000 Menschen, zum allergrößten Teil Frauen, fielen vom 15. bis zum 17. Jahrhundert Hexenprozessen und den ihnen folgenden Verbrennungen zum Opfer. Der ARTE-Film zeigt mithilfe von Archivmaterial und Historikern den exemplarischen Fall des Hexenrichters Pierre de Lancre, der an die Macht des Teufels glaubte, wie damals viele in der Welt. Seine große Hexenjagd von 1609, die er im Buch festhielt, war die letzte in Frankreich. Innerhalb von wenigen Monaten ließ er in der Grenzregion zwischen Spanien und Frankreich 80 Menschen hinrichten, wie es unter dem Titel "Hexen - Chronik eines Massakers" zur besten Sendezeit nacherzählt wird.

Von Hexen und Hexenprozessen war in den letzten Jahren auch hierzulande viel die Rede. Hexen wurden Denkmäler gesetzt, das Unrecht, das vor allem Frauen aus dem Aberglauben heraus widerfahren war, wurde verdeutlicht. Nicht das Mittelalter, sondern die frühe Neuzeit ließ - aus politischen und religiösen Gründen - die Hexenprozesse zu, die sich an den "Hexenhammer" mit Denunziationsaufruf, Folter und Verbrennungen hielten.

Die Doku von Julien Olivier und Flore Kosinetz greift nicht nur den spezifischen Fall aus dem Baskenland auf, sondern bettet ihn auch in das Geschehen in ganz Europa ein. Bereits 1631 wurde mit der anonym erschienenen"Cautio Criminalis" erkannt, dass "die Folter erst die Hexen entstehen lässt, die wir verbrennen". Doch erst 1782 wurde mit Anna Göldin in der Schweiz die letzte Hexe hingerichtet.

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