08.09.2023 von SWYRL/Bettina Friemel
Mit diesem Objekt hatte Horst Lichter nun wirklich nicht gerechnet, als er zur "Bares für Rares"-Expertin Dr. Friederike Werner an den Tisch kam. Ihr Grinsen machte ihn neugierig, und tatsächlich lag da eine Rarität, die den Moderator erstmal ungläubig staunen ließ.
Bei dieser Rarität konnte sich die "Bares für Rares"-Expertin Dr. Friederike Werner das Grinsen nicht verkneifen: "Ich glaube, wir haben hier mal was Medizingeschichtliches." Hinter dem Begriff vermutete Horst Lichter etwas ganz anderes: "Du grinst so", erkannte er die sonst so sachliche Expertin gar nicht wieder. "Ja", verriet sie den Grund, "ein Verhütungsmittel". Lichters Gesichtszüge entgleisten: "Was?"
"Eine Gebärmutterhalskappe soll das sein", präzisierte Friederike Werner. "Was wir alles für ein Gedöns kriegen, ich werde ja verrückt", schaute Horst Lichter fassungslos auf die Kuriosität. "Wo habt ihr das Ding her? Das ist ja unfassbar", fragte der Moderator die Verkäufer Michel und Alexander. Deren ältere Nachbarin ging ins Altersheim und bot ihnen an: "Wohnung wird leergeräumt, ihr könnt euch holen, was ihr wollt."
Ein Holzschränkchen gefiel den beiden, "und da drin war allerhand, unter anderem die Tarnkappe". Sogar die Originalbeschreibung war vorhanden. "Die hat das immer alles ganz ordentlich verpackt nach Gebrauch", vermutete Alexander. "Es hat funktioniert, sie war nicht schwanger", scherzte Michel.
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"Bares für Rares"-Händler zahlt weit mehr als Wunschpreis und Expertise
Da drängte sich die wichtige Frage auf: War das Verhütungsmittel von Dr. Vollmar aus den 1920er-Jahren tatsächlich gebraucht? "Dieser Gegenstand ist wirklich reichlich benutzt worden. Vor allem passte er in die Handtasche und konnte herumgetragen werden", bestätigte die Expertin. "Die konnte man über Monate tragen", beschrieb Friederike Werner die Verwendung der Zelluloid-Kappe, "oder auch nur bei Bedarf". Der Diaphragma-Vorläufer diente zur Empfängnisverhütung, aber auch als Schutz vor Geschlechtskrankheiten. Michel und Alexander erwarteten nicht mehr als zehn Euro. "Ich denke, 30 bis 50 Euro dürfte dieses historische Stück doch wert sein", schätzte die Expertin weit mehr.
Händler Fabian Kahl entfaltete neugierig die Beschreibung des kuriosen Objekts: "Frauenschutz". Die anderen schauten ihn entgeistert an: "Häh?" Kahl las amüsiert weiter: "Den Rand der Kappe mit Fett, Öl, Glycerin oder Seife bestreichen, um sie gleitfähig zu machen." Bei den weiteren expliziten Instruktionen der Anwendung traute Susanne Steiger ihren Ohren nicht: "Wie bitte? Was?" Alle kicherten peinlich berührt. Esther Ollick verstand: "Ist das zur Verhütung?" Christian Vechtel fächerte sich Luft zu: "Werde ich schon rot?"
Nachdem der Verwendungszweck geklärt war, begann zwischen Vechtel und Kahl ein Wettbieten, das sich von 50 Euro auf 100 Euro nach oben schaukelte. Christian Vechtel schnappte sich die kuriose Rarität und verzehnfachte den Wunschpreis der Verkäufer.
Schätzwert bis zu 5.000 Euro: "Bares für Rares"-Händler bekommt Gemälde zum Schnäppchen-Preis
Ebenfalls zum Verkauf angeboten wurde die Diamantbrosche von Mitte des 18. Jahrhunderts mit einem Schätzwert von 1.800 bis 2.000 Euro. Susanne Steiger zeigte als Einzige Kaufinteresse und bot auf Anhieb 2.000 Euro an, die die Verkäuferin gerne annahm.
Die zwei Artemide-Nachtschränke Giano-Giano-Vano aus den 1960er-Jahren bewertete Sven Deutschmanek mit 400 bis 500 Euro. Die Verkäuferin trennte sich nur schwer von ihren "Herzens-Tönnchen". Trotzdem bekam Esther Ollick bei 300 Euro den Zuschlag: "Jetzt habe ich zwei Herzens-Tönnchen gekauft."
Der Weißgold-Ring mit Brillanten aus den 1970er-Jahren hatte einen Schätzwert von 600 bis 700 Euro. Auch dieses Schmuckstück kaufte Susanne Steiger für 450 Euro und freute sich: "Ich habe einen neuen Ring!"
Die 3D- und Märchenhefte aus der ehemaligen DDR wurden in den 1950er-Jahren hergestellt und hatten einen Wert von 150 bis 200 Euro. Christian Vechtel bezahlte für die Ostalgie-Sammlerstücke 100 Euro.
Das Gemälde von Paul Hoecker aus der Zeit um 1890 wurde auf 4.000 bis 5.000 Euro geschätzt. Die detaillierte Darstellung begeisterte die Händlerinnen und Händler. Für 3.600 Euro bekam Fabian Kahl das außergewöhnliche Kunstwerk.