21.01.2025 von SWYRL
Sogenannte Abnehmspritzen wie Ozempic und Wegovy enthalten den Wirkstoff Semaglutid. Eine Studie aus den USA zeigt nun, dass dieser Wirkstoff das Risiko senken kann, an 42 verschiedenen Krankheiten zu erkranken. Doch gleichzeitig steigt das Risiko bei 19 anderen Krankheiten.
Eigentlich sollte der Wirkstoff Semaglutid, der in sogenannten Abnehmspritzen wie Ozempic oder Wegovy enthalten ist, gegen Diabetes Typ II helfen. Doch schnell fand man heraus, dass er auch für das Abnehmen hilfreich ist. Wie "t-online.de" berichtet, zeigte jetzt eine Analyse verschiedener Datensätze, dass der Wirkstoff auch das Risiko für 42 weitere Erkrankungen senken kann. Allerdings erhöht sich auch das Risiko für 19 andere Erkrankungen. Die Studie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von der Washington University School of Medicine in St. Louis wurde im Journal "Nature Medicine" veröffentlicht.
Ozempic und Wegovy sind hierzulande sehr begehrt. Laut "t-online.de" verzeichnete das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hierzulande zwischenzeitlich Versorgungsengpässe bei diesen Medikamenten. Der Wirkstoff Semaglutid ist in Deutschland als Mittel zur Behandlung von sogenannter Altersdiabetes zugelassen und auch als Medikament für Menschen mit krankhaftem Übergewicht, wie etwa Adipositas, freigegeben.
Semaglutid ist ein GLP-1-Analogon und genau auf die Auswirkungen dieses Rezeptors haben sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um den Epidemiologen Ziyad Al-Aly in ihrer Analyse konzentriert. Dazu haben sie rund 216.000 Datensätze mit Personen, die GLP1-Rezeptor-Agonisten gegen Diabetes einnahmen, mit den Datensätzen von rund 1,2 Millionen Menschen verglichen, welche diesen Wirkstoff nicht einnahmen. Dabei untersuchten sie 175 medizinische Auswirkungen für einen Zeitraum von fast vier Jahren.
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Semaglutid senkt Risiko für 42 verschiedene Erkrankungen
Durch den Vergleich der medizinischen Daten von Personen, die GLP1-Rezeptor-Agonisten einnahmen mit Personen, die das nicht taten, fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heraus, dass GLP-1-Analogone, die auch in dem Wirkstoff Semaglutid enthalten sind, das Risiko für 42 weitere Erkrankungen senken. Dazu gehören etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Blutgerinnungsstörungen, Infektionskrankheiten, Erkrankungen der Atemwege wie Bronchitis und Lungenentzündungen sowie psychotische Störungen und Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer. Allerdings würde sich das Risiko häufig nur um zehn bis 20 Prozent verringern.
Wirkstoff kann das Risiko bei 19 Erkrankungen steigern
Doch leider erhöht Semaglutid auch das Risiko für 19 andere Erkrankungen, wie das Forschungsteam herausfand. Zu diesen Krankheiten gehören etwa Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Schlafstörungen, Sodbrennen, Gelenkentzündungen und Hypertonie. Außerdem könne das Medikament in seltenen Fällen Entzündungen in den Nieren und der Bauchspeicheldrüse begünstigen. Darüber hinaus sollte bei Einnahme eines Medikamentes, in dem der Wirkstoff enthalten ist, der Blutdruck gut kontrolliert werden. Möglicherweise sei es auch nötig, dass während der Therapie mit entsprechenden Medikamenten die Einnahme von blutdrucksenkenden Mitteln angepasst werden müsse.