"Bares für Rares"
Licht aus, Magie an: Als bei "Bares für Rares" die Studiobeleuchtung gedimmt wurde, ereignete sich geradezu Wundersames auf dem Expertinnentisch von Wendela Horz. Horst Lichter und das Kandidatenpaar strahlten mit dem Objekt im die Wette - durchaus im wörtlichen Sinn.
© ZDF"Bares für Rares"
Als ob Horst Lichter ahnte, dass die Farbe des Schmucks eine besonders große Rolle spielen würde, rief er beim Anblick: "Oh, das Grün mag ich!" Goldschmiedin Wendela Horz konnte das gut nachempfinden: "Das ist ein ganz, ganz, ganz besonderes Grün, wie ich es hier noch nie hatte!" Welch spannende Geschichte sich dahinter wohl verbergen mochte?
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Sie hatte sichtlich Freude daran, Horst Lichter und die Zuschauer neugierig zu machen: "Es ist kein normales Grün, sondern ein Zaubergrün", versprach die gelernte Goldschmiedin.
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Ob das Ehepaar Carola und Konrad aus Wuppertal wusste, was es mit dem dreiteiligen Schmuckset auf sich hatte? Den Erlös jedenfalls wollten sie in ihre bevorstehende Goldhochzeit stecken. Carola hatte den Schmuck einst von der Schwiegermutter geerbt. Gerne trug sie in bei entsprechenden Anlässen wie Tanzbällen selbst.
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"Wollt ihr erst den Zauber sehen oder erst wissen, wie alt die Schmuckstücke sind?", fragte Wendela Horz und erzeugte dadurch noch mehr Spannung. Was hatte das edle Set bestehend aus Kettenanhänger, Ohrhängern und Ring wohl Magisches an sich? Natürlich interessierte beides, aber zunächst erläuterte sie die Fakten.
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Der Schmuck müsse in den 1940er-Jahren entstanden sein. "Damals waren diese Steine und auch dieses Grün total angesagt." Seit 1920 etwa würden Spinelle, die auch in der Natur vorkommen, synthetisch hergestellt. In diesem Fall wurden vier der Steine gefasst in 585er-Gold und verziert mit Röschen. "Doch das Besondere an dem Stein ist ..." - "Jetzt kütt es!", hielt es Lichter kaum noch aus.
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"Achtung! Könnten wir vielleicht mal das Licht ein bisschen runterfahren?", bat die Expertin und schaltete zugleich eine kleine Schwarzlichtlampe an. "Ui, da sind Lampen drin", entfuhr es Horst Lichter, als die grünen Steine daraufhin extrem zu leuchten begannen.
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Die eigentliche Erklärung für das Strahlen folgte auf dem Fuß: "Diese Steine wurden gefärbt mit Uranoxid. Das ist radioaktiv und leuchtet bei Schwarzlicht Kobaltblau auf."
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Die Münder von Carola und Konrad standen offen. Diesen Effekt kannten sie offensichtlich noch nicht. Strahlender Schmuck! Und sogar radioaktiv verstrahlt! War das gefährlich?
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Wendela Horz klärte auf: "Bei den meisten bestrahlten Edelsteinen ist die Radioaktivität nicht in einem Bereich, der gesundheitsschädlich ist." Na, zum Glück. Der Wunschpreis für die strahlend schönen Stücke lag bei 500 Euro. Der Expertinnen-Schätzpreis für das ungewöhnliche Set lag wegen des hohen Goldankaufswerts sogar bei 700 bis 800 Euro.
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Auch die Händler fanden Gefallen an dem Schmuck mit den Zaubersteinen. Susanne Steiger (Dritte von links) konnte sie am Ende für 550 Euro ersteigern.
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Ganz und gar nicht radioaktiv, dafür sehr zerbrechlich waren die Objekte, die Irving Benoît (rechts) dabei hatte. Der Journalist fand die vier japanischen Teller "ausgesprochen hässlich". Grund genug, sie loswerden zu wollen.
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Er hatte die guten Stücke einst vom Onkel geerbt, der stets behauptet hatte, dass Napoleon bereits daraus gegessen hatte. "Es gab einige Napoleons in der Geschichte. Insofern kann das schon sein", nickte Colmar Schulte-Goltz. Auch den Wunschpreis von 350 bis 400 Euro konnte er bestätigen.
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Thorsden Schlößner (Zweiter von rechts) hätte als echter Experte für asiatische Kunst beinahe den Zuschlag bekommen. Doch Walter Lehnertz (Dritter von links) bot zehn Euro mehr. Für nur 160 Euro wechselte das Geschirr den Besitzer.
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Designer-Möbel, die in einen Beutel passen - so kamen die nächsten Objekte daher. Die sechs Miniatur-Stühle der Marke Vitra waren sehr gut erhalten und wurden mit Holzschatulle präsentiert.
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Seit 1992 werden diese Miniatur-Objekte im Maßstab 1:6 angeboten, wusste der Experte Detlev Kümmel zu berichten. Über 100 verschiedene Vitra-Modelle gäbe es.
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Die Freude an den Mini-Stühlen konnte Helga nur bedingt teilen. Sie hatte sie im Keller der Eltern gefunden. "Ich weiß nichts darüber." Auch sammeln wolle sie sie nicht. Sie würde sich nun freuen, sie für 500 bis 600 Euro loszuwerden. Detlev Kümmel stimmte dem zu und nannte 100 Euro pro Stück.
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Nicht nur Jan Cizek gefielen die kleinen Vitra-Stühlchen. Für 550 Euro konnte es das Konvolut für sich gewinnen.
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Funkelnd wurde es bei Margarete und Norbert. Sie hatten eine Gold-Halskette mit Perlen dabei. Das Unikat vom Goldschmiedemeister Fritz Kuhne stammte aus den 1960er-Jahren. Das Paar nannte eine Wunschsumme von 2.000 Euro. Da der Geschmack derzeit ein wenig anders gelagert sei, schätzte Wendela Horz das Collier jedoch nur auf 1.300 bis 1.500 Euro.
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Preislich ganz ähnlich sahen das die Händler: Susanne Steiger und Julian Schmitz-Avila (rechts) boten um die Wette. Für 1.400 Euro bekam die Dame den Zuschlag.
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"Egal wie ich es einstelle: Ich krieg's einfach nicht scharf", frotzelte der Experte Detlev Kümmel, der Horst Lichter mit dem letzten Objekt fotografierte. "Du blöder Hund", entgegnete Horst Lichter lachend. Ob es für die Noch-Besitzer der alten Kamera Hans und Enkelin Pia auch etwas zu lachen gab?
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Sie äußerten den Wunschpreis von 80 bis 100 Euro für die Schnellschusskamera von Voigtländer. Laut Experte könnte man dafür sogar 120 bis 150 Euro bekommen. Nicht ganz so viel zahlte Händler Walter Lehnertz: Für 100 Euro wechselte das gut erhaltene Gerät den Besitzer.
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