20.12.2023 von SWYRL/Natalie Cada
Das gesamte Händlerteam wie auch der Experte waren begeistert von den Christbaumlichtern. Nur Horst Lichter hatte zunächst "keine Ahnung" und wähnte sich dann auch noch im "Verkaufsfernsehen".
Anke und Andreas aus Limbach-Oberfrohna konnten ihre Christbaumlichter vom Dachboden nicht gebrauchen, denn sie sind über 100 Jahre alt. Horst Lichter in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" erkannte die seltsamen Objekte zunächst gar nicht und gestand: "Ich habe keine Ahnung." Aber für einen der Händler waren sie etwas ganz Besonderes.
Lichter schüttelte verwirrt den Kopf, als er die seltsamen Röhren und Glasmurmeln auf dem Expertentisch sah. "Das sieht spannend aus, was auch immer das sein mag", wandte sich der Moderator an das Verkäuferpaar, welches das Geheimnis lüftete. "Das sind alte Christbaumlichter", erklärte Anke, die den Schmuck auf dem Dachboden ihres Vaters gefunden hatte.
"Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie die funktionieren", seufzte Lichter. Aber dafür hatte er ja seinen Experten. Und so erläuterte Colmar Schulte-Goltz, wie die sogenannten Unikum-Christbaumlichter aus dem Jahr 1910 genau den Weihnachtsbaum zum Leuchten gebracht haben. Allein der Originalkarton verriet schon vieles ...
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Horst Lichter erkennt: "Früher waren die Menschen einfach mutiger"
Die patentierten Christbaumlichter werden in den Glasbehälter mit Petroleum gefüllt. Das Glasgewicht unten sorgt dafür, dass die Kerze immer gerade abbrennt. Auch den Docht kann man verstellen, um die Flamme zu regulieren. Die Brenndauer beträgt bis zu sieben Stunden, "dann ist auch der schönste Weihnachtsabend um", erklärte der Experte.
"Ich bin begeistert", rief Lichter, als er endlich die Objekte in ihrer breiten Fülle erkannt hatte, fügte aber hinzu: "Ich hätte aber Angst, dass ich damit den Baum ansenge." Dagegen helfen zwei Feuerlöscher und ein Wassergraben, erlaubte er sich einen Scherz. "Früher waren die Menschen einfach mutiger", konstatierte Lichter.
Auch wenn einige Glaskugeln Abplatzer hatten, war der Experte sehr zufrieden mit dem Zustand der historischen Objekte. "Das war sensationell für die damalige Zeit", betonte er und meinte: "Das Unikum-Christbaumlicht hat mich jedenfalls überzeugt. Also, ich würde es nehmen." Lichter stichelte: "Das war ja fast Verkaufsfernsehen."
Fabian Kahl ist begeistert: "So was habe ich noch nie gesehen"
Der Wunschpreis der Verkäuferin für die 14 Lichter im Originalkarton lag bei 150 Euro. Doch laut Schulte-Goltz seien die "historischen Objekte sehr rar". Und so schätzte er den Wert etwas höher ein, auf 150 bis 220 Euro. Anke und Andreas freuten sich über die Wertschätzung ihrer alten Objekte, die sich im Händlerraum fortsetzte.
"So was habe ich noch nie gesehen", begeisterte sich Fabian Kahl für den historischen Weihnachtsschmuck. Auch seine Kollegen Jos van Katwijk und Daniel Meyer waren beeindruckt von den "schönen und total seltenen Teilen". "Das ist echt was Besonderes", betonte Kahl noch mal und hatte bereits Christbaumschmuck-Sammler als mögliche Abnehmer im Kopf.
Als Erster bot Daniel Meyer 100 Euro. Doch die wurden schnell von van Katwijk und Kahl überboten. Und so dauerte es nicht lange, und die drei Händler überschritten die Obergrenze der Expertise. Daniel Meyer bot 300 Euro. Danach war van Katwijk ausgestiegen. Aber Fabian Kahl war immer noch Feuer und Flamme über die Lichter. Er bot weiter.
Verkäuferpaar "total geplättet von dem Ergebnis"
"Liebhaber würden dafür sogar noch mehr bezahlen", munkelte Fabian Kahl, als er 400 Euro bot. "Wo willst du so was denn kaufen?", meinte er und seine Kollegin Sarah Schreiber vervollständigte den Satz: "... wenn nicht bei 'Bares für Rares'?" - "Oder danach eben von mir", lächelte Kahl und kitzelte damit weitere Gebote aus seinen Kollegen heraus.
"Das kann gerne so weitergehen", freute sich die Verkäuferin über die Höhe der Gebote. Bei 480 Euro von Kahl stieg letztlich aber auch Daniel Meyer aus. "Dann warte ich bis Ostern", gab er sich geschlagen: "Ich bin raus." Zur großen Freude von Kahl, der seinen eigenen Weihnachtsbaum schon strahlend sah. Das Paar stimmte dem letzten Gebot gerne zu.
Immerhin war der Preis doppelt so hoch wie die Schätzung von Colmar Schulte-Goltz. Aber vor allem freuten sich Anke und Andreas wieder mal über die Anerkennung: "Ich bin total geplättet von dem Ergebnis. Und es freut mich ungemein, dass so alte Sachen wertgeschätzt werden", erklärte der Verkäufer nach der Verhandlung.