21.08.2024 von SWYRL/Natalie Cada
Jahrzehntelang verstaubte das Armband in der Schublade von Jutta aus Darmstadt. Nicht nur das Alter des Schmuckstücks überraschte - auch den wahren Wert hätte sich die "Bares für Rares"-Verkäuferin nie träumen lassen.
Jutta aus Darmstadt brachte alten Familienschmuck in die Sendung, der 30 Jahre lang bei ihr in der Schublade gelegen hatte. Doch in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" entpuppte sich das "Säckchen voll Hoffnung" zum wahren Geldsegen. Denn das Spaghetti-Armband war viel älter als gedacht ...
Das Schmuckstück hatte die Verkäuferin vor 30 Jahren von ihrer Schwiegermutter geerbt. Seither lag es ungetragen in der Schublade. "Es sieht fast neu aus", war Expertin Heide Rezepa-Zabel ganz begeistert von dem "ganz tollen Stück". Immerhin wurde es sehr gepflegt, doch der neuwertige Eindruck trog. Denn eigentlich war das Kleinod mit 14 einzelnen Schlangenketten "viel älter, als man glauben mag", erklärte Rezepa-Zabel. Das Stück war laut Stempel zwischen 1934 und 1944 in Florenz in Italien entstanden und zeigte wahre Handwerkskunst. "So alt", staunte die Verkäuferin. Auch Horst Lichter war ganz verdutzt: "Dafür, dass es so perfekt aussieht."
Doch neben dem Alter stand vor allem das Handwerk für Rezepa-Zabel an erster Stelle. Allein der Verschluss zeigte "ganz wunderbar wabenartig eingefasste Saphire". Als Vorbild für die Waben-Kunst stand das bekannte Ludo-Armband von Van Cleef und Arpels, das ebenfalls im Art déco um 1934 entstanden war. "Das Wabenmuster mit seinen acht Kanten ist wirklich eine Höchstleistung", erklärte die Expertin weiter und das war bei diesem Armband "wunderbar, detailreich und ganz toll umgesetzt". Zusätzlich lobte sie den weichen Fluss der einzelnen Schalungselemente: "Das fließt wie Samt auf der Haut."
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Expertin ist hin und weg
Auf der Rückseite des Verschlusses wurde ein Stern für Licht eingestanzt, damit die Saphire zusätzliche Leuchtkraft erhalten. "Wunderbar", wiederholte die Expertin. Nach so viel Lobhudelei wünschte sich die Verkäuferin 2.000 Euro. Doch allein der Materialwert des Schmuckstücks aus 750er Gold mit Saphiren war höher. Der Materialwert knackte bereits die 3.000-Euro-Marke und so schätzte Expertin Rezepa-Zabel den Wert des Armbands auf insgesamt 3.500 bis 4.000 Euro. "Jaaa", prusteten die Verkäuferin und Lichter fast gleichzeitig los. Mit so einem hohen Wert für den Schubladen-Schmuck hatten wohl beide nicht gerechnet.
Im Händlerraum visierte die Verkäuferin direkt Susanne Steiger an, um ihr "Säckchen voll Hoffnung", wie es Christian Vechtel bezeichnete, vorzustellen. Und die Händlerin war auch gleich begeistert von dem "außergewöhnlichen Armband" aus Florenz. Nach dem ersten Blick wollte Steiger das fließende Armband sofort ausprobieren: "Richtig geschmeidig."
"Wolfgang, das ist unfair!"
"Weil es so schön ist, fange ich gleich mit 2.000 Euro an", startete Wolfgang Pauritsch das Bietergefecht. "Wolfgang, das ist unfair", beschwerte sich sofort Julian Schmitz-Avila über das hohe Startgebot. "Darf ich es ihnen abkaufen für 2.000 Euro?", fragte Pauritsch die Verkäuferin. Doch Steiger antwortete in ihrem Interesse mit einem klarem "Nein". Und so kletterten die Gebote schnell nach oben - im Wettstreit zwischen der Händlerin und allen Händlern. Pauritsch hatte 3.550 Euro geboten und wollte das Schmuckstück seiner Kollegin noch einmal reichen. Doch Steiger erwiderte selbstbewusst: "Halte es ruhig noch mal kurz" und erhöhte ihr Gebot auf 3.800 Euro.
Pauritsch versuchte sein Glück trotzdem nochmal und bot 3.850 Euro. Doch danach folgten sofort 4.000 Euro von Steiger und der Händler musste abwinken: "Ich denke, wir haben das Ende erreicht." Dem stimmte die Verkäuferin glücklich zu und Susanne Steiger bekam das Armband - am Ende sogar noch mal umgehängt von Pauritsch.