Angela Merkel - Schicksalsjahre einer Kanzlerin - Mi. 22.01. - BR: 22.45 Uhr

"Kein Mensch kennt Angela Merkel": Die Altkanzlerin und ihr Vermächtnis

20.01.2025 von SWYRL/Maximilian Haase

Als erste Bundeskanzlerin und erste Ostdeutsche regierte Angela Merkel die Republik - ganze 16 Jahre lang. Das Erste wiederholt nun die unterhaltsame Doku "Schicksalsjahre einer Kanzlerin", die auf die Laufbahn der einst "mächtigsten Frau der Welt" zurückblickt.

Sie war die erste Kanzlerin der Bundesrepublik und die erste Ostdeutsche im Amt, sie stieg von "Kohls Mädchen" zur mächtigsten Frau der Welt auf und beeindruckte die männerlastige Politik- und Medienwelt nachhaltig. Bis heute steht Angela Merkels Name für Atomausstieg, Bundeswehrreform, Flüchtlingshilfe und Coronamanagement - nicht zuletzt auch für ihre legendäre "Raute" und im kollektiven Gedächtnis verankerte Sätze wie "Wir schaffen das". Anlässlich ihres 70. Geburtstages am 17. Juli 2024 wagte das Erste vergangenes Jahr einen ungewohnten filmischen Blick auf die "Schicksalsjahre einer Kanzlerin", die unsere Gesellschaft und insbesondere die jüngeren Generationen geprägt haben. Nun, nachdem die Altkanzlerin ihre Memoiren "Freiheit" veröffentlicht hat, wird die 90-minütige Fassung der unterhaltsamen Doku im BR Fernsehen wiederholt.

Der Film von Tim Evers blickt mit einer überraschend lockeren Tonalität nicht nur zurück, sondern unterhält tatsächlich zugleich gut. Er sucht nach Antworten auf die wichtigsten Fragen: Wer ist diese Frau? Wonach richtete sie ihre Politik aus? Und welches Erbe hinterlässt ihre Kanzlerschaft? "Mit zunehmendem Abstand wird es immer spannender, sich den Weg von Angela Merkel anzusehen", so der aus Brandenburg stammende Filmemacher über die Biografie der in Hamburg geborenen und in der Uckermark aufgewachsenen Pfarrerstochter.

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"So frech wie sie war, sah sie auch aus"

"Ich glaube, kein Mensch kennt Angela Merkel", heißt es an einer Stelle der Doku vielsagend - und trotz zahlreicher interviewter Weggefährten und Experten, trotz detailierter Analyseversuche, trotz der sehenswerten Archivaufnahmen aus DDR-Zeiten scheint sich auch diese vielschichtige Dokumentation der Politikerin und Person Merkel tatsächlich nur von verschiedenen Seiten annähern zu können, ohne zu einem endgültigen Schluss zu kommen.

Evers' Film erzählt von Merkels jungen Jahren als Physikerin im Osten über den Aufstieg in Helmut Kohls CDU nach der Wende bis zu den Höhe- und Tiefpunken einer Kanzlerschaft, die Merkel auf Augenhöhe mit mächtigen Männern wie George W. Bush, Barack Obama und Wladimir Putin brachte. Zwischen Energiewende und Russlandpolitik, zwischen Popularität, Kritik und öffentlicher Rezeption blickt die Dokumentation auf Erfolge und Rückschläge, auf Enttäuschungen und Herausforderungen - und fokussiert dabei auf einige entscheidende Schlüsseljahre. Nicht zuletzt kommt dabei via Archivinterviews auch die Jubilarin selbst vielfach zu Wort.

Neben politischen Kolleginnen und Kollegen wie Annegret Kramp-Karrenbauer und Thomas de Maizière sowie Expertinnen wie Merkel-Biografin Evelyn Roll werden unter anderem auch Podcasterin Samira El Ouassil, Klimaschutzaktivistin Carla Reemtsma, der YouTuber LeFloid und Journalist Tilo Jung zu ihren Erfahrungen mit Merkel befragt. Wie sie das politische Denken und die Wahrnehmung der Welt prägte, was von ihrer Kanzlerschaft heute und vor allem in den kommenden Jahren bleibt, werden vor allem die jungen Generationen bestimmen, an die diese sehenswerte Doku vor allem gerichtet ist.

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