"Bares für Rares"

"Bares für Rares": Bond-Girl-Unterwäsche lässt Händler über seine Schmerzgrenze gehen

18.07.2023 von SWYRL/Natalie Cada

"Viel Geld für 'nen Fummel!" musste dieser "Bares für Rares"-Händler sich eingestehen. Aber schließlich wurden die Dessous ja auch von einer berühmten Schauspielerin in einem James-Bond-Film getragen.

"Warum hast du hier ein Stück Damenunterwäsche? Das verstehe ich nicht ganz ...": Horst Lichter war von Wenzels Verkaufsobjekt zunächst irritiert. Auf Nachfrage des "Bares für Rares"-Moderators erklärte der Verkäufer ganz trocken, dass es sich um ein berühmtes Filmrequisit handele. "Das hat Kim Basinger im James-Bond-Film 'Sag niemals nie' getragen", erklärte Wenzel und Lichter staunte: "Oh!"

Anscheinend hatte die Schauspielerin das Dessous in einer der letzten Filmszenen an, "als sie auf dem Pferd saß und als Sklavin verkauft werden sollte", erinnerte sich der Verkäufer. "Den Film kenn ich, aber das kann ja jeder sagen: Das Leibchen hatte eine Schauspielerin an", fragte Lichter seinen Experten Detlev Kümmel. Kümmel stimmte Lichters Zweifel zu. Aber in diesem Fall handelte es sich um ein Gewinnspiel, das eine Zeitschrift 1989 veranstaltet hatte. Der Gewinn: das Dessous von Kim Basinger. Zur selben Aktion sei auch ein Hemd von Sean Connery verlost worden, erklärte Kümmel. "Und du kennst die Zeitschrift?", fragte Lichter lieber nach.

Kümmel nickte und auch der Verkäufer versicherte: "Da war damals eine Postkarte drin, wo man aus den Exponaten auswählen konnte. Ich habe mich dafür entschieden und wurde gezogen." Lichter schüttelte weiter den Kopf: "Und was sagt deine Frau dazu?" Die kannte der Verkäufer da noch nicht. Denn zur Zeit des Preisausschreibens war er noch Schüler. "Ok, dann ist alles gut", zeigte sich Lichter beruhigt, als Kümmel ihm zudem die Gewinnbestätigung der Zeitschrift zeigte. "Und über was reden wir jetzt? Das Material?", lachte der Moderator. Doch Kümmel erklärte ganz seriös: "Das Dessous in Form eines Bodys ist aus Seide - als Material für Unterwäsche ein ewiger Klassiker."

Der Zustand war trotz des Alters relativ gut, obwohl Kümmel "die Jahre fühlte". Denn "der Stoff ist nicht mehr so geschmeidig" und zeigte an der Spitze Löcher. Kein Wunder, denn die Wäsche hatte nicht nur 20 Jahre Koffer hinter sich. Der Film war von 1984, also war das Stück Anfang der 1980er-Jahre produziert worden - einen Hersteller gab es aber nicht.

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"Bares für Rares"-Händlerin begeistert: "Wahnsinn. Das ist Kult. Unfassbar."

Der Verkäufer wünschte sich 1.000 bis 3.000 Euro für die reizvolle Requisite. Bei dem Preis hätte sich Kümmel einen Schaukasten mit Filmplakat und Zeitschrift samt Gewinnspiel gewünscht. Dennoch schätzte er den Wert des einzelnen Objekts ab 1.000 Euro. "Ich bin begeistert", strahlte Lichter und auch der Verkäufer war dankbar für die Händlerkarte.

"Oh là là!", säuselte Jan Cizek und Walter Lehnertz meinte schwer beeindruckt: "Uh, das nenn ich mal Unterwäsche." Auch David Suppes fühlte sich gleich angezogen von dem verführerischen Objekt und schrie: "Spitze!" Cizek erkannte aber: "Das ist pure Seide." Anscheinend waren nur Kenner im Raum ... "Die war auch schlank", musste Lehnertz noch anmerken und hielt die Reizwäsche als Beweis an seinen Körper. Die Bitte von Wolfgang Pauritsch: "Probier mal an", ignorierte "Waldi" aber gekonnt. Doch die Frage blieb: "Von wem ist der Fummel?" Den Zettel zum Preisausschreiben hatte der Händler jedenfalls schon entdeckt.

Nach vielen Spekulationen enthüllte der Verkäufer die berühmte Trägerin der Spitzenunterwäsche. Als der Name Kim Basinger als "Bond-Girl" fiel, ging ein Raunen durch den Raum: "Nein, wie cool!" Vor allem Händlerin Lisa Nüdling war total begeistert und rief: "Wahnsinn. Das ist Kult. Unfassbar." Doch das erste Gebot lieferte der Herr aus der Eifel: "Da es keine Neuware ist, fange ich mit 80 Euro an", blödelte Lehnertz. Danach prasselten Gebote von allen Seiten und auch Nüdling war mit dabei - mit stolzen 500 Euro. Doch Lehnertz hatte sich wohl in den "Fummel" verguckt und bot 700 Euro, die Nüdling mit 800 Euro überstieg. "Das kann man rahmen lassen", so Lehnertz und erhöhte auf 1.000 Euro.

Doch die Rahmen-Idee kam auch bei den Kollegen gut an und so trieben sie den Preis für das kultige Dessous in die Höhe. Lehnertz' Schmerzgrenze war 1.500 Euro. Doch nach Gegenangeboten seiner Konkurrenten erhöhte er doch auf 1.750 Euro - und bekam den Zuschlag. "Viel Geld für so 'nen Fummel!", raunte er: "Und was ich damit vorhabe, erzähl ich gar keinem."

Trotz Gold und Diamanten: Brosche erzielt nur den halben Wunschpreis

Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein großes Sortiment an Schreibgeräten aus dem Zeitraum ab 1910 bis in die 1940er-Jahre von Detlev Kümmel auf 400 bis 500 Euro geschätzt. Der Wunschpreis für das Set aus einer Ladenauflösung lag bei 500 Euro. Walter Lehnertz zahlte 420 Euro.

Eine Murano-Glasvase "Yokohama" des Designers Aldo Nason aus den 1960er/70er-Jahren taxierte Bianca Berding auf 900 bis 1.200 Euro. Gewünscht wurden nur 300 Euro, David Suppes erhielt bei 850 Euro den Zuschlag.

Eine Brosche aus Gold (585) und Silber mit Diamanten im Altschliff schätzte Patrick Lessmann auf 600 bis 700 Euro. Für das Schmuckstück aus der Zeit um 1890 wünschte sich die Verkäuferin zwar 800 Euro, sie nahm die Händlerkarte aber dennoch an - und verkaufte letztlich sogar nur für 400 Euro an David Suppes.

Ein Ölgemälde des impressionistischen Künstlers Heinrich Petersen-Angeln aus der Zeit zwischen 1890 und 1906 wurde von Bianca Berding auf 400 bis 600 Euro geschätzt. Der Wunschpreis lag bei 400 bis 500 Euro. Wolfgang Pauritsch zahlte 400 Euro.

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