"Bares für Rares"

"Bares für Rares"-Händler lachen über Verkäufer-Auftritt - und sind dann entsetzt

28.11.2023 von SWYRL/Natalie Cada

"Darf ich mir was wünschen?", strahlte Horst Lichter. Ein "Bares für Rares"-Objekt sorgte für Gänsehaut beim Moderator, aber für widersprüchliche Gefühle im Händlerraum.

"Da gehen mir glatt die Haare hoch", strahlte Lichter, als er das kleine Gefährt erblickte. Das konnten die Freunde Steffi und Stephan nachvollziehen. Denn auch der Verkäufer fand das Spielzeug viel "zu edel und wertvoll". Eigentlich sollte es seiner Meinung nach "eher ein Ausstellungsstück" werden.

Das Auto hatte seine Tochter vom Großvater geschenkt bekommen. Doch mittlerweile war sie 17 Jahre alt und das Spielzeug nicht mehr wirklich von Interesse. Lichter hingegen war begeistert und kannte sogar die genaue Baureihe des "wunderbaren Cabriolets": Es handelte sich um einen Mercedes-Benz SL 500 der Baureihe 107 - aber im Kleinformat. Laut Kümmel wurde das Modell von der Firma Lorinser vertrieben. Und selbst diesen Namen kannte Lichter, denn es handelte sich um ein Unternehmen für Fahrzeugtuning und Produktion, "das auch für Mercedes im Original sehr viel macht", plauderte Lichter aus. Die bekannte Firma wurde bereits 1930 "damals als einfache Werkstatt" gegründet, so Kümmel.

"Jemand, der seinen Mercedes von Lorinser hat tunen lassen, konnte für sein Kind gleich ein Auto mit einpacken", schmunzelte Kümmel über das Mini-Format. Das Baujahr ließ sich ganz einfach vom Original-Nummernschild ablesen: 1984. Dort stand zudem der Maßstab. So wurde das silberne Auto aus Glasfaser und Metall samt Motor im Maß 1:2,5 nachgebaut. Der Heckmotor war damals von der Firma Honda produziert worden. Mitgeliefert wurde ein Scheckheft. "Dieser Motor hat 83 Kubik, 2.2 PS und ist gedrosselt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometer", erklärte der Experte. "Denn mit 83 Kubik würde der bedeutend zügiger marschieren", fügte Lichter wissend hinzu.

Der Mercedes SL 500 Mini mit Seilzugstarter und Gangschaltung konnte aber leider nicht gestartet werden. Anscheinend stand er zu lange rum, schätzte Kümmel. Doch mit ein paar Kniffen würde das Auto auch wieder laufen, da war sich der Experte sicher. "Zudem sieht der Wagen auch noch sehr gut aus." er Wunschpreis war hoch und lag bei 3.500 bis 4.000 Euro. "Diese Fahrzeuge werden teilweise sehr, sehr hoch gehandelt", wusste Kümmel. Und trotz des Risikos des kaputten Motors schätzte der Experte das Fahrzeug auf 3.500 bis 4.500 Euro. "Wunderbar", strahlte nicht nur der Verkäufer, sondern Horst Lichter gleich mit.

Abonniere unseren Newsletter und wir versprechen, deine Mailadresse nur dafür zu verwenden.

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter
Mit Anklicken des Anmeldebuttons willige ich ein, dass mir die teleschau GmbH den von mir ausgewählten Newsletter per E-Mail zusenden darf. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und kann den Newsletter jederzeit kostenlos abbestellen.

"Das wird nix": Verkäufer lehnt zu niedrige Gebote ab

Doch einen letzten Herzenswunsch hatte Lichter und schilderte seine Bitte: "Die Dame setzt sich ins Auto und der junge Mann schiebt rüber in den Händlerraum. Das ist eine wunderbar lange Strecke darunter", lächelte er. "Das kriegen wir hin", meinte die Freundin des Verkäufers. "Das haben wir auch noch nie gehabt", lachte Roman Runkel beim Einrollen des Mini-Mercedes. "So einen Auftritt hatten wir hier wirklich noch nie", nickte auch Markus Wildhagen. Und Wolfgang Pauritsch gestand: "Diesen Wagen habe ich seit 30 Jahren im Original." Deshalb kannte auch er die Baureihe: "Das ist ein W 107."

"Ich bin ganz heiß darauf", eröffnete Pauritsch die Bieterrunde mit 500 Euro. Doch auch Runkel war beeindruckt vom "Garagenwagen" mit wenig Kilometern auf dem Buckel. Und so schaukelten sich beide Verkäufer hoch, bis Wildhagen auch noch mitmischen wollte. Schnell erreichten sie 1.500 Euro. "Nicht schlecht", murmelte Pauritsch. Doch Stephan sah das ganz anders: "Das wird nix!" Den Kleinwagen wieder mit nach Hause zu nehmen, war für ihn aber auch keine Option. Deshalb musste er hart verhandeln. Als er den Expertisenpreis bis 4.500 Euro verriet, erntete er aber nur ein entsetztes "Gott!" von Pauritsch. Auch wenn der Händler das Objekt "einfach nur stark" fand: Der Preis war ihm zu hoch.

"Viel Luft nach unten ist da nicht drin", schnaufte der Verkäufer und Pauritsch bot noch 2.000 Euro. "Nicht für 2", schüttelte Stephan weiter den Kopf. Der österreichische Händler erhöhte in 100-Euro-Schritten bis 2.500 Euro und erklärte dann: "Mehr gebe ich nicht." Der Verkäufer überlegte hin und her und stimmte letztlich doch zu.

"Bares für Rares": Gold-Anhänger wird zum Ladenhüter

Als weiteres Objekt der Sendung wurde eine Bronze-Skulptur von Künstler Karel Niestrath von Expertin Friederike Werner in die 1920er-Jahre datiert. Die Verkäuferin wünschte sich 1.000 Euro. Expertin Werner schätzte das expressionistische Werk auf 600 bis 800 Euro. Benjamin Leo Leo zahlte 750 Euro.

Ein 750er-Goldring mit Opal-Triplette und grünen Turmalinen wurde von Expertin Heide Rezepa-Zabel auf 800 bis 900 Euro gewertet. Der Wunschpreis für das Stück aus den 1970er-Jahren belief sich auf 800 Euro. Susanne Steiger zahlte 770 Euro.

Ein Koffer-Fahrrad der Marke Hercules aus Nürnberg stammte laut Detlev Kümmel aus den späten 1960er-Jahren. Der Verkäufer wünschte sich 150 Euro für das Klapprad. Kümmel schätzte das Set auf 300 bis 400 Euro, denn "das ist auch als Accessoire für einen Oldtimer möglich." Markus Wildhagen zahlte 200 Euro.

Ein Kreuz-Anhänger aus 750er Gold mit Lapislazuli-Steinen datierte Heide Rezepa-Zabel auf die 1970er-Jahre. Gewünscht wurden 1.400 Euro. Doch die Expertin schätzte das Stück nur auf 800 bis 900 Euro. Die Händlerkarte wurde dennoch angenommen. Doch mehr als 700 Euro bot Wolfgang Pauritsch nicht und so nahm der Verkäufer den Anhänger wieder mit.

Das könnte dir auch gefallen


Trending auf SWYRL