"Bares für Rares"
Vor allem die Wimpern dieses animalischen Objekts sorgten in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" für Herzflattern. Horst Lichter schien dem süßen Tierchen sofort verfallen zu sein, und auch Händlerin Lisa Nüdling konnte dem Blick nicht widerstehen - nur den geschätzten Preis aus der Expertise wollte sie nicht bezahlen.
© ZDF"Bares für Rares"
"Damit könnte ich vielen Kinderherzen eine Riesenfreude machen", säuselte Horst Lichter beim Anblick des kuscheligen Stofftiers, das Detlev Kümmel scherzhaft "ein großes Kaninchen" nannte. Lichter lachte und sprach die "sehr schönen Wimpern" an. "Das ist sicher eine Dromedar-Dame", meinte der ZDF-Moderator.
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Am Steiff-Tierchen hing sogar noch das alte Hals-Etikett. "Das sieht ziemlich neu aus, wo habt ihr das her?", fragte der Trödelshow-Gastgeber. Anscheinend handelte es sich um ein Überbleibsel aus dem Spielwarengeschäft, das Ralf-Ingos Eltern in den 1970er Jahren betrieben hatten. "Mein Gott, bist du glücklich groß geworden", erkannte Lichter - fast neidvoll.
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Laut Kümmel handelte es sich nicht um ein typisches Kinderspielzeug, sondern um ein sogenanntes Studiotier: "Das hat man nicht gekauft, damit das Kind im Bett was zu kuscheln hat." Das stand im Schaufenster und sollte Kunden anlocken, erklärte der Experte. "Das ist wunderschön gemacht und nie bespielt worden", fasste Horst Lichter den Vortrag zusammen.
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Anhand des Knopfs im Ohr und der wichtigen Halsmarke konnte Experte Kümmel das Alter der "Dromedarin" ermitteln. Das runde Etikett, in Rot und Gelb geteilt, war Kümmel zufolge erst 1972 eingeführt worden. Die Fahne im Ohr wurde 1981 gegen eine Papiermarke ausgetauscht. Demzufolge war der Herstellungszeitraum zwischen 1972 und 1981.
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"Wow", stammelte Lichter über das hohe Alter und schwärmte weiter: "Über den Zustand müssen wir gar nicht reden." Da hatte er recht, denn der war auch laut Kümmel "tadellos". Selbst die langen Beine, die sonst oft knicken, "wirken wirklich stabil". Auch das synthetische Material (Dralon), das Naturfaser ähneln soll, wies keinen Schaden auf.
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Da erinnerte sich Lichter an seinen Besuch im Steiff-Museum: "Das ist echte Handarbeit - alles Unikate. Die Tierchen werden per Hand gestopft und jedes einzelne mit Airbrush angemalt - ohne Schablone." Das Tier aus der Sendung war zudem in kleinerer Stückzahl "als in den üblichen Mengen" produziert worden, da es nicht im regulären Handel auftauchte.
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Das Verkäuferpaar wünschte sich 150 Euro für das flauschige Trampeltier. Doch das war laut Kümmels Einschätzung zu wenig. Der Experte taxierte 450 bis 500 Euro für das Stofftier, und Lichter stimmte gleich zu: "Das ist auch sehr realistisch, denn es ist wunderschön. Ich bin total verliebt." Die Verkäuferin brachte nur ein leises "Wahnsinn" heraus.
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"So schön! Allein die Wimpern, davon träumt doch jede Frau," schwärmte Lisa Nüdling und liebkoste das Kuscheltier. "Wie kann man sich nur von so einem Schmuckstück trennen?", fragte die Händlerin, als die Verkäufer den Raum betraten - die nun natürlich hofften, den Expertisenpreis für ihre Dromedar-Dame zu erzielen.
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Den Start machte Wolfgang Pauritsch mit bescheidenen 50 Euro, die aber schnell überboten wurden. Auch Händler Leo Leo hatte Interesse, meinte aber: "Es schaut dich genau an, Lisa. Und du schaust es auch sehr paralysiert an." Nüdling lachte herzlich, bot 150 Euro und gestand: "Ich kann mich der Blicke kaum entziehen."
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Nachdem die Verkäuferin den Expertisenpreis genannt hatte, war ein Raunen zu vernehmen. Bis 500 Euro hatte wohl keiner als Schätzung erwartet und wollte auch niemand bezahlen. Aus Mangel an Alternativen erhielt Nüdling bei 180 Euro den Zuschlag und nahm das Tierchen direkt mit an ihren Platz. Einen neuen Namen hatte sie auch schon im Kopf: "Blondie".
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Als weiteres Objekt wurden zwei 585er-Goldringe mit Granulationstechnik von Wendela Horz jeweils in die 1950er- und späten 1960er-Jahre datiert. Der Wunschpreis lag bei 750 Euro und auch Horz schätzte auf 700 bis 800 Euro. Händlerin Lisa Nüdling zahlte letztlich 700 Euro.
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Ein Mädchen-Porträt (1910) des studierten Malers Jacob Nöbbe wurde von Experte Albert Maier wegen der nicht fachgerechten Restaurierung auf 400 bis 500 Euro geschätzt. Der Wunschpreis lag ebenfalls bei 500 Euro. Händler Wolfgang Pauritsch zahlte sogar 550 Euro.
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Ein Epidiaskop mit einer Vielzahl handkolorierter Glasdia-Serien wurde von Detlev Kümmel in die 1920er-Jahre datiert. Gewünscht wurden 500 Euro für das Set. Der Experte schätzte auf 450 bis 500 Euro. Händler Roman Runkel erhielt bei 510 Euro den Zuschlag.
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Eine Porzellanuhr von Meissen (um 1880) wurde leider nicht verkauft. Denn Albert Maier schätzte die "schöne Prunkuhr" des bekannten Modelleurs Ernst August Leuteritz auf stolze 4.000 bis 5.000 Euro. Die Verkäuferin hatte sich zwar "nur" 1.000 Euro gewünscht, aber für das letzte Gebot von Sarah Schreiber (2.000 Euro) wollte sie nicht verkaufen.
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Eine typische Augsburger Silberkanne datierte Wendela Horz mit der Punzierung auf 1763-65 datiert. Der Wunschpreis lag bei 1.500 Euro, Horz taxierte 1.300 bis 1.500 Euro und Händlerin Sarah Schreiber zahlte 1.400 Euro.
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