17.01.2024 von SWYRL/Natalie Cada
Horst Lichter war hin und weg von der Schönheit und vermeintlichen Seltenheit zweier "Bares für Rares"-Objekte. Doch der Wunschpreis wurde leider nicht annähernd erreicht. Das musste auch der ZDF-Moderator erst mal verdauen.
Horst Lichter verliebte sich in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" in Objekte, die er noch nie zuvor gesehen hatte. "Und ich habe schon so unendlich viele Dinge gesehen, aber noch nie so schöne Fische", gestand er. Doch leider half die Begeisterung des Moderators den Verkäufern nicht - vor allem nicht bei ihrem Wunschpreis.
Lichter erkannte sofort die dargestellten Fischarten: "Das müssten Regenbogenforellen sein und das ein Hecht", säuselte der Moderator, als hätte sein Herz Feuer gefangen. "Aber jetzt mal ohne Quatsch", er fand die Porzellantiere nicht nur wunderschön, sondern tatsächlich einfach "toll, toll".
Dorothea und Hans-Joachim aus Freiburg hatten ihre Porzellanfische von dem Vater des Verkäufers geerbt. Der war passionierter Angler und hatte sich die Tiereplastiken vor 60 Jahren gekauft. Nun standen sie auf dem Kamin, "aber im Winter heizen wir wieder und dann wird es zu heiß", scherzte die Verkäuferin.
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"Lebensecht" und "wunderbar", doch leider nicht sehr selten
Die Wahrheit war aber, die beiden hatten einfach nicht den richtigen Platz für die Objekte, "um ihre Wertigkeit zu zeigen", erklärte der Verkäufer, und Lichter nickte. "Da muss alles stimmen, der Platz und die Passion für Fische", betonte der Moderator und lächelte, als Colmar Schulte-Goltz die Tiere wie "bei einem großen Empfang" drapierte.
Der Experte fand die beiden Porzellanplastiken "sehr ungewöhnlich". Die Fischgruppen seien "lebensecht und wie in Bewegung" dargestellt. Die Schwerelosigkeit schien sich fast auf den Betrachter zu übertragen, führte Schulte-Goltz weiter aus und fand die Darstellungen ähnlich "wunderbar" wie Lichter.
Am Sockel der Objekte erkannte der Experte die Signatur des deutschen Bildhauers Gunther Granget, der viele Jahre bei der Porzellanfabrik Hutschenreuther Tiere und vor allem auch Vögel entworfen hatte. Deshalb waren die Fische recht häufig im Kunsthandel zu finden, fügte der Experte in einem bedeutsamen Nebensatz noch hinzu.
"Bares für Rares"-Experte taxiert weit unter Verkäufer-"Schmerzgrenze"
Die beiden Plastiken waren aufgrund der Markierung am Boden zwischen 1955 und den 1970er-Jahren produziert worden. Lichter fragte noch nach Beschädigungen, er selbst hatte nämlich keine entdeckt. Und auch Schulte-Goltz bestätigte, trotz der feinen Ausarbeitung der Fische keinen Makel gefunden zu haben. "Toll", rief Lichter wieder.
Blieb nur noch die Frage nach dem Wunschpreis. "1.500 Euro ist die Schmerzgrenze", erklärte der Verkäufer. Doch diesen Wert konnte Schulte-Goltz leider nicht bestätigen. Er hatte ja bereits angedeutet, dass die Objekte häufiger auf dem Markt zu finden seien - auch wenn Lichter sie noch nie zuvor gesehen hatte.
Es handele sich um keine Einzelstücke, sondern um "sehr schöne, handdekorierte Serienstücke", die durchaus ihre Geschwisterstücke im Kunsthandel hatten, betonte der Experte. Und so taxierte er die Objekte nur auf 600 bis 800 Euro. "Da muss ich erst mal schlucken", meinte Lichter erstaunt über den niedrigen Preis. Das Paar wollte dennoch verkaufen.
Meyer geht angeln, doch Kahl macht den Fang
Lichter hoffte, "dass die Händlerinnen und Händler sich genauso verlieben" und vielleicht sogar einen Liebhaberpreis zahlen würden. Immerhin wurde sofort die Schönheit und Makellosigkeit der Fische auch im Händlerraum erkannt Doch das erste Gebot von Daniel Meyer lag nur bei 250 Euro - obwohl er die Stücke als selten beschrieb.
Sarah Schreiber bot als Nächste 250 Euro. Sie hatte "selten so einen schönen Porzellanhecht gesehen". Bei 300 Euro dachte Meyer, er könne sich die Beute mit Kollegin Schreiber teilen. Denn er wollte eigentlich nur die Forellen. Doch dann mischte plötzlich Fabian Kahl mit.
Meyer gestand, er wollte angeln lernen und bot sich im Duell mit Fabian Kahl immer weiter hoch. Als er letztlich nach der Expertise fragte, erhöhte er sogar noch auf 850 Euro. Doch Fabian Kahl war bereit, 900 Euro für "das weiße Gold" zu zahlen, und so entschied Meyer, sich "lieber eine Angel" zuzulegen. Den großen Fang im Händlerraum machte indes sein Kollege Fabian Kahl.