RTL-Krimi-Gameshow

Blankes Entsetzen im Finale von "Die Verräter": "Ein ganz, ganz schlimmer Moment"

03.06.2025 von SWYRL/Jürgen Winzer

Am Ende wurde es kein taktisches Spiel, es wurde eher ein Psycho-Gemetzel. Im Finale von "Die Verräter" fielen die letzten Masken, was vor allem für die Loyalen entsetzlich und schmerzlich wurde. Nichts aber im Vergleich zum Schmerz, der Mirja du Mont droht.

Wollte man das Verhalten im Finale von "Die Verräter" (RTL) als Filmtitel darstellen, dann stünden die Loyalen für "Denn sie wissen nicht, was sie tun". Und die Verräter für "Erbarmungslos". Deshalb endete die dritte Staffel mit einem Triumph der Verräterinnen und einem Desaster für die Loyalen. Die kickten sich in unglaublicher Ahnungslosigkeit selbst aus dem Spiel. Als die Groschen fielen - und manche taten es bis zum Schluss nicht richtig - war's viel zu spät. Und die Selbsterkenntnis kam: "Die haben mich die ganze Zeit nur verar..."

Ganz am Ende gab es doch noch einen Moment der Irritation im Lager der brillanten Verräterinnen. Mirja du Mont schritt zum Feuer der Offenbarung und sagte: "Sorry, Mädels!" Da fiel ihren Mitverschwörerinnen Motsi Mabuse und Charlotte Würdig kurz das Gesicht aus dem Kopf. Würde die Verräterin die Verräter verraten? Nein, war nur Spaß. Mirja entfachte eine grün lodernde Flamme - das Zeichen fürs Spielende und die Teilung der Siegprämie von 44.200 Euro durch drei. "Stick to Plan" - "Halte dich an den Plan" - bis zum triumphalen Schluss. Oder: "Verräter for life!"

Da war der letzte Loyale bereits mit gesenkten Schultern vom Schlosshof geschlichen: "Ich bin gebrochen. Das Spiel hat mich gebrochen", sagte Younes Zarou, der Letzte der hilflosen Aufrechten. Er hatte Tränen in den Augen. Die wird Mirja du Mont womöglich auch bald haben. Wegen eines neuen Tattoos ...

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Charlotte Würdig macht sich Sorgen: "Wie soll ich noch ein Date kriegen?"

Zum dritten Mal setzten sich in dem äußerst unterhaltsamen und zurecht preisgekrönten Gameshow-Thriller die Verräter durch, zum zweiten Mal waren es drei Frauen. Überhaupt hat es nur einmal ein männlicher Verräter bis zum Silberschatz geschafft: Vincent Groß, der die Auftaktstaffel 2023 an der Seite von Anna-Carina Woitschack gewann. "Die Frauen liegen hier definitiv besser als die Männer", sagte Motsi denn auch eingangs des Finales und machte die ganze Geschichte überaus gern auch zum Geschlechterkampf.

Nur in einem Gefühl waren sich Verräter und Loyale am Ende ein bisschen einig. Der Furcht vor den Auswirkungen des Psychospiels aufs Privatleben. Younes, ins Mark erschüttert von den starken Intrigen der Ladys, barmte: "Wie soll ich jetzt noch ne Frau heiraten, wow." Die Furcht, betrogen zu werden, war greifbar.

Charlotte grübelte auch: "Wie soll ich noch ein Date kriegen? Jeder Mann denkt doch, ich manipuliere ihn."

Das letzte Mordopfer: Ralf Bauer

Beim letzten gemeinsamen Frühstück tauchte Ralf Bauer nicht mehr auf. Ermordet in der letzten Nacht auf Schloss Mielmont. Fortan hieß es "heucheln statt meucheln", denn es gab nur noch Verbannungen am runden Tisch. Und eine letzte gemeinsame Mission. Da hielten die beiden Lager noch einmal zusammen und erspielten 8.000 Euro. Aber das war's dann auch mit übergreifender Teamarbeit. Ansonsten funktionierte nur das Teamwork der Verräterinnen.

Dabei waren die Chancen pari. Den Verräterinnen standen Marie Reim, Joe Laschet und Younes zahlenmäßig gleichstark gegenüber. Blöd nur, dass sich die Loyalen gegenseitig verdächtigten. Und das, obwohl sie langsam ahnten, dass da war ganz schieflief. "Bisher wurden immer die Stärksten ermordet. Aber jetzt sitzen noch zwei sehr starke Frauen am Tisch, die einfach nicht sterben - Motsi und Charlotte", dräute es Marie. Joe sah in Charlotte "entweder die perfekte Loyale oder die perfekte Verräterin" und auch Younes nahm Charlotte ins Visier - und gab am runden Tisch dann doch Joe zum Abschuss frei.

Die liebe, lustige Motis Mabuse hatte nie jemand unter Verdacht

Der größte Fehler (zumindest von Younes und Marie): Sie nahmen das Spiel zu persönlich. "Die Verräter lügen wie die Weltmeister. Du musst falsch und hinterlistig und abgebrüht sein, damit du das Spiel gewinnst. Ich könnte das nicht." Marie gestand: "Ich vertraue Motsi und Charlotte. Und wenn sie Verräterinnen sind, dann will ich das nicht sehen."

Die (von Sonja Zietlow auserkorenen) Verräterinnen dagegen hatten ihre Rollen verinnerlicht. "Verdammt noch mal, es ist ein Spiel! Ich habe mir die Rolle nicht ausgesucht", meinte Motsi hart. Aber sie spielte sie perfekt. Ihr Name fand sich während der ganzen Zeit nur einmal auf einem Verbannungsschildchen - und da schrieb sie Wayne Carpendale auf, ein Verräter beim kläglichen letzten Versuch, seine Haut zu retten.

Younes ahnungslos, Joe antriebslos. Er kam aus dem Lecken der Wunden über die vielen falschen Entscheidungen, die er getroffen hatte, nicht mehr raus. Vor dem ersten runden Tisch klammerte er sich an den "letzten Funken Hoffnung, doch noch einen Verräter zu finden" - und scheiterte einmal mehr. Damit war dann Schluss für ihn. Er wurde mit fünf Stimmen verbannt. Letztes Zeichen für die Hilflosigkeit der Loyalen: Marie und Younes hatten Joe gewählt, er verdächtigte Marie. Schlimmer geht nimmer.

Younes Zarou zerknirscht: "Ihr habt mich auseinandergenommen"

Als Joe seine famous last words sagte ("Ich bin ein Loyaler"), empfand es Younes wie einen "Schlag mitten ins Gesicht". Marie dagegen fiel die Erkenntnis plötzlich wie Schuppen aus den blonden Haaren: "Mir ist klar geworden: Ich hab Leuten vertraut, die mich die ganze Zeit verar... haben."

Zum Kurswechsel war's zu spät. Spielleiterin Sonja Zietlow setzte sofort eine weitere Verbannung an. Es war nur noch für Marie ein Wunder, dass sie ausgeschlossen wurde. "Man muss schon schwer schlucken, wenn man genau denen vertraut, die Verräter sind." Aber sie bekam es schriftlich: Alle Verräterinnen notierten sie, da fielen die beiden Stimmen (von Marie und - immerhin - Younes) nicht mehr ins Gewicht.

Maries Schicksal war besiegelt. Und das von Younes gleich mit. Nur: Er sah noch immer den Wald vor verräterischen Bäumen nicht. "Mirja ist loyal und auf meiner Seite", hoffte er noch, als es zur letzten Offenbarung ging. Und natürlich ging er in die krachende Niederlage.

Mirja du Mont will sich "Verräter" tätowieren lassen

Dort am Lagerfeuer im Schlosshof nominierte Younes Charlotte. Diese und Motsi nannten Younes. Mirja entschied. "Ich hoffe, Mirja, du hast denselben Namen, sonst sind wir am Ar..." Aber es gab aus Younes' Sicht kein "wir" mehr. Sondern nur ein "raus".

Younes ("Ihr habt mich auseinandergenommen") stand da wie ein Häufchen Elend, als ihm Motsi, Charlotte und Mirja nacheinander verkündeten "Ich bin eine Verräterin". Das verkörperte Leid aller Loyalen, aufgelöst in Tränen des enttäuschten Unglaubens, der zaghaften Wut. Die Verräterinnen hatten durchaus Mitleid: "Das war ein ganz, ganz schlimmer Moment, weil er so ein herzensguter Typ ist", meinte Mirja und Motsi ergänzte: "Er war so, so enttäuscht und stand da so allein und einsam."

Danach kam nur noch der Jubel der Verräterinnen. Ein schmerzhaftes Nachspiel wird der Triumph aber haben, und zwar für Mirja du Mont. Die hatte nämlich etwas versprochen: "Wenn wir Verräterinnen das Finale gewinnen, dann lass ich mir 'Verräter' tätowieren, ich schwöre es."

Hoffentlich war das ehrlicher gemeint, als das "Ich bin keine Verräterin", das Mirja der armen Marie im Vieraugengespräch ins Gesicht sagte. Sie gab ihr sogar die Hand darauf. Danach lächelte Mirja: "Vielleicht bin ich doch eine bessere Schauspielerin, als alle denken."

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