Google, Yahoo und Bing

Internet-Suchmaschinen zeigen immer mehr Werbung statt Informationen

03.06.2025 von SWYRL

Die englische Verbraucherschutzorganisation Which hat Suchmaschinen getestet. Die Ergebnisse waren enttäuschend und teils sogar erschreckend. Seriöse Informationen werden immer mehr von bezahlten Anzeigen verdrängt, die Verbraucherinnen und Verbraucher auch in die irre führen können.

Suchmaschinen wie Google, Yahoo oder Bing gehören werden von privatwirtschaftlichen Unternehmen betrieben. Diese wollen mit Suchmaschinen Geld verdienen. Das gelingt vor allem über bezahlte Anzeigen an der Spitze der Trefferliste.

Die englischen Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer der Stiftung-Warentest-Partnerorganisation Which fanden nun heraus, dass bezahlte Werbung immer mehr seröse Informationen in der Trefferliste verdrängt, wie die Stiftung Warentest berichtet. In einem Test lieferte Microsoft Bing fast 50 Prozent Werbung im oberen Teil der Trefferliste, bei Yahoo waren es 33 Prozent und bei Google 18 Prozent.

Der Test wurde mit jeweils verschiedenen Geräten, Browsern und Betriebssystemen durchgeführt, um zu repräsentativen Ergebnissen zu kommen.

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Werbeanteil abhängig von Suchbegriff

Im Test zeigte sich, dass der Anteil der Werbung in der Trefferliste vom Suchbegriff abhängt. So lieferte Google auf die Frage "Was sind die Symptome der Menopause?" keine Werbung an. Fragten die Expertinnen und Experten jedoch danach, wie schnell man abnehmen kann, präsentierte die Suchmaschine fast 30 Prozent Werbe-Anzeigen im oberen Teil der Trefferliste.

Bei anderen Suchmaschinen war der Werbeanteil noch höher. So zeigte etwa Microsofts Bing auf fünf von 20 gestellten Fragen einen Werbeanteil von 60 Prozent. Bei der Frage, was die beste Heißluftfriseuse sei, spuckte die Suchmaschine gar einen Werbeanteil von 75 Prozent aus. Die Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer monierten zudem, dass die Anzeigen bei Bing nicht immer als solche zu erkennen seien.

Suchmaschinen-Antworten können gefährlich werden

Laut Stiftung Warentest kam es im Test auch vor, dass die Antworten in der Trefferliste nur wenig Bezug zum eigentlichen Suchbegriff hatten. Bei der Frage zum Wechselkurs von Pfund zu Dollar wurden bei der Suchmaschine DuckDuckGo zunächst Werbung für Sammlermünzen präsentiert. Eine davon zum Gedenken auf dem Anschlag von Donald Trump im US-Präsidentschaftswahlkampf. Wurde nach der Dosierung des Schmerzmittels Tramadol gefragt, lieferte die Suchmaschine Ergebnisse zu ganz anderen Medikamenten.

Auf manche Fragen lieferten die Suchmaschinen an vorderster Stelle auch Anzeigen, die für Verbraucherinnen und Verbraucher riskant werden können. So zeigte Google auf die Frage, wie man mehr aus seinen Ersparnissen machen kann, unter anderem Anzeigen für Whisky-Fässer als Wertanlage, was aus Sicht der Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer überhaupt nicht zu empfehlen ist. Die Frage nach optimalen Blutdruckwerten beantworte Yahoo an prominenter Stelle zunächst mit Anzeigen zu blutdrucksenkenden Medikamenten und Smartwatches.

Die "Stiftung Warentest" weist darauf hin, dass die KI-generierten Zusammenfassungen ganz oben in der Trefferliste von vielen Suchmaschinen unter dem Lichte der kommerziellen Anzeigen mit Vorsicht zu genießen sind.

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