Schauspieler im Interview

"Es heißt nicht muschtest, sondern mussteschst": So hat "Tschappel"-Star Jeremias Meyer Schwäbisch gelernt

03.06.2025 von SWYRL

Schauspieler Jeremias Meyer kämpft sich durch den Schwäbisch-Dschungel in der neuen ZDFneo-Serie "Tschappel". Im Interview verrät er wie.

Einen Dialekt zu lernen, klingt erst mal nach einer charmanten Herausforderung. Doch Schauspieler Jeremias Meyer (unter anderem bekannt aus der Prime Video-Serie "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo") musste schnell feststellen: Schwäbisch lernt man nicht mal eben beim Spätzle-Essen. In der neuen ZDF-Comedyserie "Tschappel" (in der ZDFmediathek zu streamen und ab Dienstag, 3. Juni, um 21.45 Uhr, in wöchentlichen Doppelfolgen auf ZDFneo) spielt der 25-Jährige den Oberschwaben Carlo Brenner, und er nahm dafür ein Sprachbad der besonderen Art.

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"Habe ich tatsächlich nachsynchronisiert"

Im Interview mit der Agentur teleschau berichtet Meyer mit einem Augenzwinkern über seinen holprigen Start im Dialektdschungel: "Es war langweilige Arbeit. Ich wusste, dass man auch daran scheitern kann. Man kann sehr viel falsch machen und sehr vielen Leuten auf die Füße treten." Sein ursprünglicher Plan war - sagen wir - eher gemütlich: "Ganz am Anfang dachte ich: Ach, ein bisschen Spätzle essen, damit man sich da so 'reinviben' kann, wird ausreichen. Aber das war nicht so." Besonders prägend war dabei eine Szene beim Dreh: "Der Tonmann war auch Schwabe. Der hatte mich immer sehr direkt auf dem Ohr. Ich weiß noch, dass er in einer Szene, die etwas emotionaler war, sehr oft zu mir kam und meinte: 'Es heißt nicht muschtest, sondern mussteschst' - also das SCH woanders. Die Stelle habe ich tatsächlich nachsynchronisiert."

Eingesprochene Drehbücher als Hilfe

Damit es überhaupt so weit kam, hat Meyer auf eine ungewöhnliche Lernmethode zurückgegriffen: Produzent Marius Beck habe ihm die gesamten Drehbücher eingesprochen. "Anfangs die ganzen Drehbücher. Das waren dann acht dreißigminütige Hörbücher, die ich sehr oft gehört habe", so der 25-Jährige gegenüber teleschau.

Gedreht wurde übrigens direkt in Oberschwaben. Echtes Schwaben-Feeling gab es also inklusive. Wer Lust auf jede Menge Dorfhumor, schwäbischen Sprachwitz und herzlich-skurrile Charaktere hat, sollte sich "Tschappel" nicht entgehen lassen. Einschalten lohnt sich.

Übrigens: Was genau ein "Tschappel" eigentlich ist, erklärt Jeremias Meyer im Interview mit der Agentur teleschau ebenfalls: "Es ist nicht ganz klar, wer das Wort erfunden hat - eine offizielle Definition gibt es nicht. Aber der Begriff ist liebevoll gemeint. Ein 'Tschappel' ist jemand, der sich viel vornimmt, es aber oft nicht so richtig hinbekommt. Adjektive wie naiv oder tollpatschig treffen es ganz gut. Es geht um jemanden, den man gernhat, weil er es gut meint, auch wenn er dabei voll scheitert."

Genau so eine Figur verkörpert Jeremias Meyer in der Serie: Carlo Brenner wollte nach dem Abi eigentlich nach Australien, doch stattdessen landet er im Gasthof seiner Eltern in Oberschwaben und muss den Sommer dort verbringen - und sich mit allerlei Turbulenzen herumplagen.

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