Alle Farben dieser Erde
Nicht immer sind braun oder grün die Nuancen der Wahl, wenn es um Tarnung geht. In den blütenreichen Tropen etwa darf da auch mal etwas Mut zur Farbe sein. Tiere sind außerdem bunt gefärbt, um Artgenossen anzulocken, ihnen zu vermitteln, was Sache ist, oder um Fressfeinde abzuschrecken. Für menschliche Betrachter sind sie meist hauptsächlich schön anzusehen: wie der Ziervogel Gouldamadine.
© iStock/joe hidalgo photgographyGouldamadine
Eigentlich leben die Prachtfinken, die sogar in unterschiedlichen Farbkombinationen auftauchen, in der australischen Savanne. Dort tun sie sich zu bunten Schwärmen zusammen. Im Gegensatz zu vielen anderen Vogelarten tragen auch die Gouldamadine-Weibchen ein farbiges Federkleid.
© iStock/Gaschwald/GaschwaldBunter Fangschreckenkrebs
Von der Schönheit dieses Geschöpfes lässt man sich als tropischer Meeresbewohner am Riff besser nicht verzaubern, sondern warnen: Der Bunte Fangschreckenkrebs heißt zwar auch Clown-Fangschreckenkrebs, doch eine Begegnung mit ihm ist für Beutetiere alles andere als spaßig: Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h kann er zuhauen. Damit knockt er auch weit größere Tiere aus.
© iStock/WhitcombeRD/WhitcombeRDMandarinente
In der Regel können wir uns in unseren Breiten eher selten an farbenprächtigem Gefieder in der freien Natur erfreuen. Auch die exotisch gefärbte und gemusterte Mandarinente ist eigentlich in Ostasien daheim. Doch mittlerweile kann man auch hierzulande beobachten, wie die bunten Erpel auf diese Weise die weniger auffällig gefiederten Entenweibchen betören.
© iStock/TanawatPontchourJetzt auch Farbtupfer in Europa
Nachdem wohl einige in Europa gefangen gehaltenen Artgenossinnen und -genossen ausgebüxt sind und sich wild gepaart haben, ist die Farbenpracht der Mandarinente auch an hiesigen Seen oder Weihern, gerne mit Laubbaumbestand drumherum, zu bewundern.
© iStock/Charles DahlenMandarinfisch
Unter der Wasseroberfläche gibt es den etwa acht Zentimeter kleinen Mandarinfisch zu entdecken. Er ist allerdings noch nicht in unsere Breiten vorgedrungen (außer als Aquariums-Fisch), sondern hält sich gerne an west-pazifischen Riffen oder im Indischen Ozean auf. Was so bunt schillert, ist eine Schleimschicht, die mögliche Fressfeinde von weiteren Berührungen abhalten soll.
© iStock/fenkieandreasPfeilgiftfrosch
Auch die grelle Färbung des Pfeilgiftfrosches ist ein Ganzkörper-Warnhinweis: Der niedliche kleine Bewohner Mittel- und Südamerikas sondert über seine bunte Haut Gift ab. Drei der mehr als 150 Arten können so auch dem Menschen lebensgefährlich werden. Ureinwohner machen sich die Substanz als Waffe zunutze und benetzen damit die Spitzen ihrer Pfeile. So kommt der Frosch zu seinem Namen.
© iStock/Frank CornelissenRegenbogentukan
Der Regenbogentukan beeindruckt mit seinem leuchtend rot, blau, gelb, grün und orange gefärbten Riesenschnabel. In süd- und mittelamerikanischen Regenwäldern kann er damit nicht nur laut sein, sondern geradezu Kunststücke ausführen, indem er damit Beeren in die Luft wirft und auch auffängt. In seiner bunt blühenden Umgebung sticht er gerade wegen all seiner Farben nicht hervor.
© iStock/gydyt0jasDie Frage nach der Größe
Neben der Färbung ist auch die Größe des Tukanschnabels auffallend, vor allem im Verhältnis zum restlichen Körper des Vogels. Relativ neu ist die Theorie, dass sich der Tukan dadurch Kühlung verschaffen kann: Über diese von der Natur großzügig bemessene Fläche kann er jede Menge Wärme abstrahlen.
© iStock/Mats LindbergMandrill
In der Regel tragen Vögel, Reptilien oder Meeresbewohner knallige Farben zur Schau. Zu den buntesten Tieren auf der Erde gehört jedoch auch ein Säugetier: der Mandrill im westlichen Zentralafrika. Auch diese Affenart wohnt im Dschungel. Das Mandrill-Gesicht ist nicht vom gelb leuchtenden und grünlich schimmernden Fell überzogen. Die Nase leuchtet tiefrot, die Wangen hellblau - aber nicht bei allen...
© iStock/DikkyOesinMan sieht es ihm an der Nase an...
Eine ausnehmend gesunde Gesichtsfarbe beim Mandrill-Männchen weist auf einen hohen Testosteron-Spiegel hin. Wer besonders bunt leuchtet, hat also viel Männlichkeits-Hormon in sich und wird so zum Anführer einer 20 Affen starken Bande. Blassere Männchen müssen sich unterordnen. Weibchen fallen nicht so bunt auf. Dass der Mandrill dem Pavian verwandt ist, erkennt man am Hinterteil: ebenfalls farbig.
© iStock/Maks PowerAllfarblori
Ein Allfarblori kommt selten allein: Entweder haben diese monogamen Verwandten der Papageien ihre Liebste oder ihren Liebsten dabei, oder gleich einen ganzen Schwarm. Mit ihrer ganz und gar bunten Tarnung sind sie in Australien, Indonesien und Neuguinea unterwegs. Während sie Nektar und Früchte suchen, machen sie viele Kilometer weit Strecke jeden Tag.
© iStock/Art-BencoBienenfresser
Sieht aus wie ein weiterer Tropen-Bewohner, kann aber während der warmen Jahreszeit sogar in ausgewählten deutschen Regionen bestaunt werden: Dann brütet der Bienenfresser nämlich an Abbruchkanten in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und schnappt sich dort seine Beute im Flug. Nur im Winter zieht es ihn dann doch auf die Südhalbkugel, ins südliche Afrika.
© iStock/Richard ConstantinoffChamäleon
Natürliches Farbkunstwerk und Künstler in einem ist das Chamäleon, das sich selbst je nach Laune einfärben kann. Eine der größten und buntesten Arten, von denen es etwa 200 verschiedene gibt, ist das Pantherchamäleon, auf Madagaskar beheimatet. Es färbt sich nicht in erster Linie zur Tarnung, wie lange Zeit angenommen. Es zeigt dadurch vielmehr, wie es sich fühlt.
© iStock/mireccaFarbwechsel nach Lust und Laune
Wer schon einmal errötet ist, kann sich das Prinzip in etwa vorstellen. Das Chamäleon verfügt in seiner Haut über Farbzellen, die es größer oder kleiner werden lassen kann. Das geschieht über Nerven und Muskulatur. Farbe als Kommunikationsform: An seiner Färbung können Artgenossen dann ablesen, ob sie einem eingeschüchterten, einem zornigen oder einem verliebten Pantherchamäleon gegenüber stehen.
© iStock/Isaac74