"So long, Marianne - Eine Leonard Cohen-Serie" in der ARD Mediathek

Leonard und Marianne: "I have tried in my way to be free"

17.09.2024 von SWYRL/Eric Leimann

Über achtmal 45 Minuten erzählt "So long, Marianne - Eine Leonard Cohen-Serie" die Liebe des Dichters und späteren Musikweltstars Leonard Cohen zu Marianne Ihlen während der frühen 60-er auf der griechischen Insel Hydra. Die beste Coming-of-Age-Serie des Herbsts.

"I have tried in my way to be free": Das ist die Schlusszeile des berühmten Leonard Cohen-Songs "Bird On The Wire". Neben diesem hat die Norwegerin Marianne Ihlen, die Cohen als junger, noch unbekannter Dichter auf der griechischen Künstlerinsel Hydra kennenlernte, noch zu einem weiteren Welthit inspiriert: "So Long, Marianne" hieß er - denn alles Schöne muss irgendwann gehen. So will es die Kunst und das Leben. Von 1960 bis 1967 reicht die Erzählspanne der Serie. Cohen, der 2016 starb, wäre am 21. September 90 Jahre alt geworden. Er schrieb Marianne, die keine zwei Monate vor Cohen an Leukämie starb, noch einen bewegenden Brief, der später veröffentlicht wurde. Cohen bezeichnete Marianne Ihlen als schönste Frau, die er jemals gesehen hat - und Cohen hatte viele schöne Frauen gesehen.

Die norwegisch-kanadische Produktion "So long, Marianne - Eine Leonard Cohen-Serie" (ab 22. September in der ARD Mediathek oder am Mittwoch, 2. und 9. Oktober, 23.30 Uhr linear im NDR) beschreibt nun, wie sich die beiden kennen und lieben lernten. Inklusive sämtlicher Verwerfungen, die junge Menschen auf der Suche nach dem richtigen Leben erfahren können.

Weil dies vom norwegischen Filmemacher Øystein Karlsen ("Exit") wunderbar inszeniert sowie von Alex Wolff (Cohen) und Thea Sofie Loch Næss (Marianne Ihlen) grandios gespielt ist, darf man die Biopic-Serie, in welcher der New Yorker Musiker und Schauspieler Alex Wolff (26) selbst singt und musiziert, als Highlight unter den Dramaserien des Herbsts 2024 bezeichnen. Bei Netflix, Amazon und Co. findet man in dieser Kategorie aktuell sicher nichts Besseres.

Als sich der junge Cohen, aufgewachsen in Montreal in einem jüdischen Haushalt mit enger Mutterbeziehung, über London nach Hydra in die Welt aufmacht, ist er voller Selbstzweifel. Cohen leidet unter depressiven Zuständen, ist aber mit enormer Sprachbegabung und sehr originellem Humor ausgestattet. Anders ergeht es Marianne, die sich in einer toxischen Beziehung mit dem jungen norwegischen Schriftsteller Axel Jensen (Jonas Strand Gravli) befindet. Sie ist mit ihm nach Hydra gekommen, um dem bürgerlichen Leben zu entfliehen, doch Axel ist ein Egomane und chronischer Fremdgänger.

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Fictionserie, Dokumentarfilm und Podcast: Leonard Cohen wird 90

Marianne wird Mutter, was die Sache nicht besser macht. Rund um das australische Autorenpaar Charmian Clift (mal wieder großartig: Anna Torv) und George Johnston (Noah Taylor), die als Zieheltern der jungen Künstler-Ex-Pat-Gemeinde Hydras fungieren, lernen sich Leonard und Marianne kennen - und lieben. Über die kommenden Jahre lebt das Paar eine komplizierte On-Off-Beziehung. In dieser Zeit steigt Leonard Cohen vom unbekannter Lyriker zum Popstar auf.

Gedreht wurden die lyrischen Bilder, die den Texten Leonard Cohens in nichts nachstehen, übrigens an Originalschauplätzen auf Hydra und in Kanada. Wer nicht genug bekommen kann von Leonard Cohen, der Musik und seiner komplexen Lebens- und Beziehungsgeschichte: In der ARTE-Mediathek läuft von 20. September bis 19. Oktober der ebenfalls sehr empfehlenswerte US-Dokumentarfilm "Hallelujah: Leonard Cohen, ein Leben, ein Lied" von Dayna Goldfine und Dan Geller als deutsche Free TV-Premiere (linear am Freitag, 21. September,21.45 Uhr). Und in der ARD-Audiothek kann man sich ab 21. September "So long, Cohen", einen vierteiligen Podcast über Leonard Cohen von Diviam Hoffmann anhören.

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