"The Penguin"

Serien-Spin-off von "The Batman": Steigt der Pinguin zu Gothams Chef auf?

17.09.2024 von SWYRL/Julian Weinberger

Machtvakuum in Gotham City: Nach dem Tod von Verbrecherboss Carmine Falcone in "The Batman" ist die Schattenwelt im Serien-Ableger "The Penguin" in hellem Aufruhr. Einer, der in dem düsteren Gangsterepos davon profitieren will, ist der Titelheld: Oswald Cobblepot alias "der Pinguin".

Der König von Gotham City ist tot: Im Kino-Spektakel "The Batman" (2022), Auftakt einer neuen Filmreihe um den Fledermausmann, fiel Mafiaboss Carmine Falcone der Kugel des Bösewichts Riddler zum Opfer. Wie es mit der Schattenwelt des Molochs weitergeht, enthüllt erst der Kinostart der Filmfortsetzung im Herbst 2026. Ganz so lange spannt Regisseur Matt Reeves die Fans dann aber doch nicht auf die Folter: Der Serienableger "The Penguin" (ab 20. September, Sky und WOW) verrät mit Reeves als Produzenten bereits jetzt, wie sich Falcone Tod auf Gothams böse Buben auswirkt.

Wie der Titel des HBO-Achtteilers schon vorwegnimmt, spielt die Serie zwar im Batman-Universum, nimmt aber einen anderen, alt bekannten Charakter des DC-Verbrecherkosmos in den Fokus: Oswald "Oz" Cobblepot (Colin Farrell) alias "der Pinguin". Die Handlung knüpft unmittelbar an das wuchtig inszenierte Finale von "The Batman" an. Heißt: Die Verbrecher von Gotham sind in Aufruhr ob der Nachfolge auf dem Verbrecherthron.

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Hinter dem Fatsuit ist Colin Farrell kaum zu erkennen

Auch Oswald Cobblepot will mitmischen und endlich aufsteigen in Gothams Schattenwelt. Dabei scheint nicht viel für ihn zu sprechen. Als treuer Soldat von Carmine Falcone hatte er es bislang lediglich zu dessen Fahrer und zum Betreiber eines Nachtclubs gebracht. Und auch sein Spitzname, "der Pinguin", kommt nicht von ungefähr. Mit einer Mischung aus Hinken und Watscheln manövriert er sich durch Gothams schmutzige Gassen. Sein restliches Äußeres - angesichts des schwulstigen Bauches, des aufgeschwemmten Gesichts und der großen Narbe auf der Wange ist Hollywood-Beau Colin Farrell kaum zu erkennen - entspricht ebenfalls nicht unbedingt der Aura eines geborenen Bosses.

Doch "der Pinguin" belehrt die geringschätzigen Blicke seines Gangsterumfeldes eines Besseren. Manchmal behilft er sich in der harten Gangsterserie stumpfer Gewalt, doch größtenteils spielt er ein perfides Spiel voller Manipulationen und Lügen. So beschwört er einen Bandenkrieg zwischen Falcones und den Maronis herauf, in der Hoffnung, am Ende selbst als lachender Dritter dazustehen. Dabei schreckt er auch nicht davor zurück, sich mit der cleveren Ex-Arkham-Insassin Sofia Falcone (Cristin Milioti) anzulegen.

"The Penguin" ist vor allem ein Appetithappen für "The Batman 2"

Doch auch wenn "The Penguin" ähnlich grau, düster und verregnet wie im Kinoepos daherkommt, macht Drehbuchautorin und Showrunnerin Lauren LeFrance nicht den Fehler, die Hauptfigur zum plumpen Bösewicht verkommen zu lassen. Zwar agiert Oz im Bandenkrieg als gnadenloser Opportunist, dem Versprechen nichts bedeuten zu scheinen, doch abseits all der Machtkämpfe darf Farrell auch die menschliche Seite aus dem Pinguin herauskitzeln.

Fast schon absurd wirkt es, wenn Cobblepot in einem Moment einen Gangster mit der Waffe bedroht und im nächsten von seiner dementen Mutter dafür ausgeschimpft wird. Um sie kümmert er sich ähnlich fürsorglich wie um seinen Schützling Victor (Rhenzy Felix), den er von der Straße einsammelt und als seinen Fahrer einstellt.

"The Penguin" mag kein Meisterwerk sein, dafür fehlt es der Handlung an Dynamik, den Bösewichten an Profil. Doch weil die Chemie zwischen Colin Farrell und Cristin Milioti stimmt, funktioniert der Serienabstecher nach Gotham City als unterhaltsamer Zeitvertreib, bis das wohl eigentliche Highlight im Herbst 2026 ansteht: "The Batman 2".

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