14.03.2025 von SWYRL/Luisa Paulin
Ein Späti und seine kunterbunte Stammkundschaft kämpfen im Herzen Berlins um den Erhalt ihres zweiten Zuhauses. Ein herzliches Chaos, das man ab Freitag, 28. März, in der ZDFmediathek oder ab Dienstag, 8. April, ab 21.45 Uhr, auf ZDFneo mitverfolgen kann.
Es ist eine wilde Mischung aus Chaos, Herz und Humor mit ganz dickem Berlin-Anstrich: Die ZDFneo-Original-Produktion "Späti" dürfte nicht nur bei eingefleischten Hauptstädtern Anklang finden. Ab Freitag, 28. März, 10 Uhr, ist die Serie in der ZDFmediathek verfügbar, ab Dienstag, 8. April, 21.45 Uhr, wird sie bei ZDFneo linear ausgestrahlt.
Berliner wissen natürlich Bescheid: Die Spätis, kurz für Spätverkauf, sind absolutes Berliner Kulturgut. In den kleinen Läden wird so ziemlich alles verkauft, was das Nachteulenherz sich wünschen kann, wenn die regulären Supermärkte ihre Türen bereits geschlossen haben. Aber auch tagsüber funktionieren Spätis als Treffpunkte und Schmelztiegel für ihre jeweiligen Straßenecken.
So auch in "Späti", wo Fred, gespielt von Wilson Gonzalez Ochsenknecht, plötzlich selbst den Laden schmeißen muss. Denn der Besitzer muss kurzfristig in die Türkei, und dessen Tochter Aylin (Gülseren Erkut) kann das Geschäft wegen der Schule nicht ganztags übernehmen. Perfekt für Fred, er steckt gerade etwas in einer persönlichen Krise und will der Welt (aber vor allem seiner Ex) beweisen, dass er nicht der verpeilte Holzkopf ist, für den ihn alle halten. Ehrlicherweise ist Fred zwar nicht die hellste Birne, aber dafür hat er ein großes Herz - und ganz viel Kampfgeist, den Späti vor der drohenden Schließung zu bewahren.
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Der tollpatschigste Späti-Verkäufer Berlins
Wenn man Fred dabei zusieht, wie er verzweifelt versucht die Slushy-Maschine zu bedienen, während eine gestresste Mutter ihn dabei unter Druck setzt und ihre Tochter - bereits zwei bis drei Slushys intus - im Zuckerrausch rennend den Laden umkrempelt, dann kann der Arme einem schon leidtun. Nicht aber den anderen Stammkunden des Spätis. Die Ur-Berlinerin Marianne (Eva Weißenborn) und der Dauermiesepeter Rashid (Falilou Seck), die den lieben langen Tag vor dem Späti trinken und rauchen, wetten lieber, wie lange es noch dauert, bis Aylin Fred in hohem Bogen vor die Tür setzt. Und trotzdem, oder gar deswegen, scheinen sie alle wie eine große, schräge Familie miteinander verbunden zu sein. Wie die tollpatschige Süßmaus Fred, schließt man als Zuschauer den ganzen Cast, der den Späti so belebt, sehr schnell ins Herz.
Auch die Kundschaft ist alles andere als langweilig. Hier sind für Kenner nämlich einige bekannte Gesichter dabei, Stars aus der deutschen Musik-, Schauspiel- oder Influencerszene geben sich in Cameo-Auftritten ein Stelldichein. Da kommt es schon mal vor, dass Bill Kaulitz seine Schlüssel deponieren muss oder auch ein maskierter Ski Aggu in den Laden spaziert.
Authentische Geschichten aus der Hauptstadt
"Späti" ist sehr "Berlin", die Serie malt ein immersives Bild des Sommers in der Hauptstadt. Und das nicht ohne Grund. Denn es ist auch in gewisser Weise ein Serie-gewordener Liebesbrief an Berlin und dessen Späti-Kultur von Hauptdarsteller und Creative Producer Wilson Gonzalez Ochsenknecht. Gemeinsam mit Martin Waldmann kam ihm die Idee, seine vielen Erlebnisse und Anekdoten von eigenen Späti-Besuchen in einer solchen Serie zu verpacken. Denn für ihn sind Berliner Spätis Orte, "an denen alles passiert: Träume, Abstürze, Begegnungen". Wilson Gonzalez zog nämlich selbst mit 19 Jahren nach Berlin. Er sagt, ihn verbinde dieses Gefühl, zum ersten Mal wirklich Verantwortung übernehmen zu müssen, mit seiner Figur Fred, der als vorübergehende Späti-Leitung langsam an seiner Aufgabe wächst.
Ähnlich sieht das Co-Star Gülseren Erkut. Sie ist gebürtige Berlinerin und fühlt sich in der Serie oft an ihren eigenen "Späti ihres Vertrauens" und "ihren eigenen Fred", also ihren Stamm-Verkäufer erinnert.
Wer also etwas Berlin-Flair, ein paar gute Lacher und alles in allem "gute Vibes" gebrauchen kann, muss ab 28. März unbedingt mal dem "Späti" einen Besuch abstatten.