Bares für Rares

Der "freche Oskar" ganz brav: "Ein Stück ZDF-Fernsehgeschichte" bei "Bares für Rares"

16.08.2024 von SWYRL/Carmen Schnitzer

Das Werk einer ZDF-Berühmtheit bei Horst Lichter: "Frech wie Oskar" waren die bekannten Karikaturen des Künstlers, dessen gar nicht so freches Landschafts-Aquarell nun in der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" verkauft werden sollte.

Unter Hans Bierbrauer kannten ihn die Menschen weniger, als "Oskar" aber war ein Berliner Maler und Zeichner vielen ein Begriff. Nun landete ein Bild von ihm in der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Für den Dachboden, wo es bislang sein Dasein fristete, sei das Bild zu schade, fand sein Besitzer Jürgen, der es darum an den Mann oder die Frau bringen wollte.

Älteren ZDF-Zuschauerinnen und -Zuschauern dürfte der Erschaffer des Werkes noch bekannt sein, war der doch mal ein Fernsehstar. Auch, wer zwischen den 1950er- und 80er-Jahren in Berlin Zeitung gelesen hat, kann mit dem Namen "Oskar" (1922-2006) vielleicht etwas anfangen. Denn damals zeichnete Hans Bierbrauer dort für verschiedene Tageszeitungen Karikaturen, die seine Fans "frech wie Oskar" fanden. Ein Künstlername war geboren! Nebenbei malte Oskar aber auch Bilder wie dieses.

In der ganzen Republik bekannt wurde der Künstler schließlich ab 1971, wo er bis 1986 als Schnellzeichner in Hans Rosenthals (oben, Mitte, 1925-1987) Spielshow "Dalli Dalli" Bilderrätsel und Karikaturen von Publikumsgästen anfertigte und damit die Massen beeindruckte. Aus dieser Zeit, nämlich von 1980, stammt auch das nun gezeigte Werk. Dieses hatte sein Besitzer Jürgen einst von seinem Onkel Erwin geerbt, erzählte er. "Da hab' ich auch einen!", entfuhr es daraufhin Moderator Horst Lichter (Foto), der damit meinte: "auch einen Onkel Erwin".

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Experte schwadroniert über die Karriere einer "wirklichen Medienpersönlichkeit"

Was wohl Experte Colmar Schulte-Goltz zu dem besonderen Erbstück aus der Hand der ZDF-Legende sagen würde? Nun, zunächst blickte der noch einmal auf die bunte Karriere der "wirklichen Medienpersönlichkeit" Oskar zurück, dann sinnierte der Experte darüber, welche Landschaft das Bild wohl darstellte und vermutete, diese könnte sich in Schleswig-Holstein befinden.

Das braune Passepartout des Bildes sei mittlerweile etwas "gelblich", im Kern also "voller Säure". Ansonsten sei der Zustand des Aquarells jedoch "eigentlich ganz schön" und wirke "immer noch farbfrisch, obwohl es insgesamt gedämpfter sein wird als eben um 1980 direkt", wie Schulte-Goltz ausführte. Allerdings merkte er an, dass vor allem Oskars Karikaturen begehrt waren, weil diese auf dem Markt kaum zu bekommen seien.

Für die häufiger angebotenen Aquarelle erziele man "leider keine hohen Werte". Dennoch hielt der Experte die 200 Euro, die Jürgen sich erhoffte, für durchaus realistisch. Er glaubte sogar an 240 bis 300 Euro. Somit ging der ehemalige Bundespolizist zuversichtlich in den Händlerraum.

Verkäufer freut sich: "Auf der Rückreise werden wir das Geld verprassen"

"Ich denke schon, dass es Sammler gibt, die das Bild vom Oskar wertschätzen, weil Oskar ist immerhin ein Stück ZDF-Fernsehgeschichte", glaubte er und pries sein Bild auch gleich mit ähnlichen Worten an. Händler Julian Schmitz-Avila war mit seinen 37 Jahren zwar zu jung, um sich an Oskars TV-Vergangenheit zu erinnern, fand aber dennoch Gefallen am Bild und bot immerhin 60 Euro.

Überboten wurde er von Jan Čížek und schließlich Esther Ollick, deren 180 Euro niemand mehr toppen wollte. "Machen wir's rund: 200?", schlug Jürgen vor - und die Händlerin war glücklicherweise einverstanden: "Ja gut, machen wir."

"Auf der Rückreise werden wir das Geld verprassen - schön zum Essen gehen", zeigte Jürgen sich zufrieden über seinen Deal. Im Händlerraum überlegte Esther indes, das Passepartout des Bildes, wie von ihren Kollegen Jan Čížek und Markus Wildhagen vorgeschlagen, gegen ein helleres auszutauschen, denn: "Das macht wahrscheinlich 'ne Menge aus."

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