Zocken für Millionen: die teuersten Games aller Zeiten
Noch immer gelten Videospiele als Nerd-Kultur, dabei haben sie ökonomisch betrachtet Hollywood längst in den Schatten gestellt - mit Einnahmen im Milliarden-Bereich und Produktionskosten, die jeden Blockbuster überflügeln. Sehen Sie hier die - nach offiziellen Zahlen und Expertenschätzungen - bislang teuersten Games-Produktionen aller Zeiten.
© Rockstar GamesCrysis 3 (66 Millionen Dollar)
"Crysis 3" vom Frankfurter Technologie- und Engine-Experten Crytek ist ein Musterbeispiel dafür, dass deutsche Spiele-Entwickler sehr wohl auf internationalem Niveau liefern können. Trotzdem war dem mit 66 Millionen Dollar an Produktionskosten äußerst kostspieligen Scifi-Ego-Shooter kein großer Erfolg vergönnt: Weltweit konnte Crytek nicht einmal zwei Millionen Exemplare verkaufen, der Vorgänger hat fast das Doppelte geschafft.
© CrytekShenmue (72 bis 107 Millionen Dollar)
Mit 72 Millionen Dollar reinen Entwicklungskosten galt "Shenmue" (1999) von Segas Entwickler-Star Yu Suzuki lange Zeit als eine der teuersten Spiele-Produktionen überhaupt. Das mit Quicktime-Events und Beat'em-Up-artigen Gefechten angereicherte Adventure um einen magischen Baum ist bis heute Kult. Teil 3 wurde 2019 mithilfe von Crowdfunding-Spenden fertiggestellt - und kochte auf deutlich kleinerer Budget-Flamme.
© AM2 / SegaDetroit: Become Human (85 Millionen Dollar)
Eigentlich sollte Spiel-Film-Spezialist David Cage mit rund 40 Millionen Dollar auskommen, um seinen futuristischen Roboter-Aufstand zu inszenieren, doch am Ende kostete "Detroit: Become Human" sehr viel mehr: Quantic Dream hat das Produktions-Budget um mehr als das Doppelte überzogen. Ob's daran lag, dass über 300 Schauspieler vor der Motion-Capturing-Kamera standen - darunter auch "Grey's Anatomy"-Star Jesse Williams?
© Quantic Dream / SonyMetal Gear Solid V: The Phantom Pain (86 Millionen Dollar)
Die Einsätze von Konamis einst strahlendem Super-Agenten Snake wurden im Lauf der Jahre immer teurer: Die Entwicklung von Hideo Kojimas "Metal Gear Solid V: The Phantom Pain" (2015) soll rund 86 Millionen Dollar gekostet haben. Danach kam es zum Bruch zwischen dem Star-Designer und dem Publisher.
© KonamiThe Witcher 3: Wild Hunt (87 Millionen Dollar)
Ein kleines Goldsäckchen dürfte nicht ausgereicht haben, um "The Witcher 3: Wild Hunt" (2015) zu finanzieren. Vielmehr waren rund 87 Millionen Dollar nötig, um das dritte Rollenspielabenteuer des Hexers Geralt von Riva zu dem bahnbrechenden Open-World-Erlebnis zu machen, das es auch heute noch ist. 50 Millionen verkaufte Exemplare haben die Kosten um ein Vielfaches wieder eingespielt.
© Bandai Namco GamesDefiance (88 Millionen Dollar)
Mit dem Action-lastigen Online-Rollenspiel "Defiance" wollte der auf Multiplayer-Inhalte spezialisierte Hersteller Trion Worlds Neuland betreten: Das Spiel wurde durch eine drei Staffeln umfassende TV-Serie des Syfy-Channels flankiert, deren Handlung sich grob an den Entscheidungen der Spiel-Community orientierte. Die 80 Millionen Dollar Produktionskosten dürfte das Spiel kaum reingeholt haben: Der Titel hat nicht mal die Millionen-Marke geknackt.
© Trion WorldsEnter the Matrix (93 Millionen Dollar)
Auf der Leinwand ein Hit, als Spiel ein Flop: "Enter the Matrix", entwickelt vom Ex-Atari-Ableger Shiny Entertainment, hat über 93 Millionen Dollar an Entwicklungskosten verschlungen - und war dennoch in vielerlei Hinsicht herbe Enttäuschung. Nicht mal mit Neo durfte man in Zeitlupe ballern.
© Shiny EntertainmentAssassin's Creed Origins (95 Millionen Dollar)
"Assassin's Creed: Origins" entführt die Spieler ins Alte Ägypten. Die riesige und akribisch recherchierte Welten-Konstruktion ist neben Meuchelmörder Bayek der eigentliche Star des rund 95 Millionen Dollar teuren Spiels. Darum liefert Ubisoft später einen gehaltvollen Erkundungsmodus in Museums-Tour-Manier.
© UbisoftRed Dead Redemption (100 Millionen Dollar)
Das "GTA im Wilden Westen" hat vielen Spielern und Kritikern noch besser gefallen als das Vorbild. Trotzdem war "Red Dead Redemption" günstiger: 100 Millionen Dollar Produktionskosten sollen am Ende angefallen sein.
© RockstarToo Human (100 Millionen Dollar)
Das von Microsoft in Auftrag gegebene und mit 100 Millionen Dollar finanzierte "Too Human" war von Anfang an ein Problem-Projekt: Dürftige Spielbalance, niedrige Zugänglichkeit und chaotisches Gameplay machten die futuristische Interpretation der nordischen Göttersaga zum Verkaufsflop. Für den Entwickler endete alles obendrein in einem teuren Rechtsstreit mit "Unreal Engine"-Macher Epic.
© Silicon KnightsDisney Infinity (110 Millionen Dollar)
Disneys Antwort auf Activisions einst märchenhaft erfolgreiche Toys-to-Life-Reihe "Skylanders" war zwar nicht annähernd so erfolgreich wie das Original - aber sie war spürbar teurer! Die Kombination aus Action-Figuren und Rollenspiel Super-Light hat insgesamt um die 110 Millionen Dollar verschlungen.
© Avalance / DisneyBattlefield 4 (110 Millionen Dollar)
Für das Shooter-Feuerwerk "Battlefield 4" verballerte EA bis zum Release 2013 rund 110 Millionen Dollar. Neben einer zweckmäßigen Einzelspieler-Kampagne lag das Hauptaugenmerk auf den Multiplayer-Gefechten.
© EADeadpool (110 Millionen Dollar)
Mit "Deadpool" landete Ryan Reynolds als Hauptdarsteller und Produzent einen veritablen Kino-Hit, jüngst feierte Teil 3 große Kassenerfolge. Die mit 110 Millionen Dollar sündhaft teure Games-Umsetzung (2013) war indes ein Schuss in den Ofen.
© High Moon StudiosTomb Raider (112 Millionen Dollar)
Um wieder eine neue Linie in die verfahrene Serien-Geschichte der Action-Archäologin Lara Croft zu bekommen, wagten Publisher Eidos und Entwickler Crystal Dynamics einen kostspieligen Neustart: Rund 112 Millionen US-Dollar sind in die digitale Wiederauferstehung von Lara Croft geflossen.
© Crystal Dynamics / Square EnixGrand Theft Auto IV (115 Millionen Dollar)
Nach dem durchschlagenden Erfolg von "GTA 3" arbeitete Rockstar Games mit 150 Mitarbeitern am Nachfolger. Teil 4 des Open-World-Epos verschlang Schätzungen zufolge 115 Millionen US-Dollar und erschien 2008. Wie fast alle Titel der Kultschmiede holte auch "GTA 4" seine Kosten mehrfach wieder herein.
© Take2Max Payne 3 (117 Millionen Dollar)
"GTA" und "Red Dead Redemption" sind nicht die einzigen Kostenexplosionen aus dem Haus Rockstar: Action-Rentner Max Payne hat sich seinen letzten Auftritt mit immerhin mit 117 Millionen Dollar vergüten lassen. Nur der Erfolg blieb leider aus. Rund zweieinhalb Millionen verkaufte Exemplare waren bei dem Budget einfach zu wenig.
© RockstarHorizon: Zero Dawn (120 Millionen Dollar)
Gemessen an seiner revolutionären Grafikpracht ist das in den holländischen Guerrilla-Studios entwickelte Open-World-Abenteuer "Horizon: Zero Dawn" ein echtes Schnäppchen: Für 120 Millionen Dollar (inklusive Marketingkosten) reist Amazone Aloy durch die Cyber-Steinzeit und kloppt dabei riesiges Roboter-Getier zu Bruch. Der Nachfolger sollte Sony jedoch noch teurer zu stehen kommen...
© Guerrilla Games / SonyFinal Fantasy 7 (150 Millionen US-Dollar)
Bereits Ende der 1990-er haben einige Titel die Schallmauer von 100 Millionen Dollar Produktionskosten durchbrochen und damit Budget-Regionen erreicht, wie man sie bis dato nur aus Hollywood kannte. Mit schätzungsweise 150 Millionen US-Dollar ragte "Final Fantasy 7", das auf einer CD ausgeliefert wurde, jedoch heraus. 1997 war es für Millionen Spieler der Grund, sich eine PlayStation zu kaufen. Zuletzt veröffentlichte Square-Enix ein aufwendiges Remake, das noch einmal 150 Millonen Dollar gekostet haben soll.
© Square EnixDead Space 2 (ca. 160 Millionen Dollar)
Die rund 160 Millionen Dollar Budget beim Horror-Shooter "Dead Space 2" (2011) wurden gerecht gestückelt: 50 Prozent flossen in die Entwicklung der zutiefst einschneidenden Ego-Erfahrung, die anderen 50 Prozent ins Marketing des brutalen Überlebenskampfs.
© Electronic ArtsAssassin's Creed Unity (150-175 Millionen Dollar)
Mit 150 bis 175 Millionen Dollar Produktionskosten ist "Unity" bislang teuerste "Assassin's Creed"-Teil. Schuld war die neue Technologie, die Ubisoft für den ersten Serien-Spross entwickeln musste, der exklusiv auf der neuen Konsolen-Generation lief. Obwohl der Abenteuer-Trip in Ubisofts Heimatstadt Paris aufgrund technischer Schwierigkeiten viel Kritik ertragen musste, hat sich die Investition gelohnt: Bis heute profitieren alle danach veröffentlichten Ableger von der hierfür entwickelten Software-Umgebung.
© UbisoftUncharted 4 (180 Millionen Dollar)
Das vierte und bislang letzte Games-Abenteuer des Weltenbummlers Nathan Drake gehört zu den schönsten PS4-Spielen überhaupt. Sony und Entwickler Naughty Dog haben sich die Grafikpracht des exklusiven Blockbusters rund 180 Millionen Dollar kosten lassen.
© Naughty Dog / SonyStar Wars Battlefront 2 (200 Millionen Dollar)
Obwohl "Battlefront 2" ebenso wie der erste Teil grandiose "Star Wars"-Grafik zur Schau trägt, sieht man ihm die exorbitante Summe von 200 Millionen Dollar Produktionskosten nicht an: Angeblich haben massive Fehlplanung und mehrere Richtungswechsel zu dem Betrag geführt. Eine Investition, die sich aufgrund des Lootbox-Skandals vermutlich bis heute nicht gerechnet hat ...
© Electronic Arts / DisneySkull and Bones (ca. 200 Millionen Dollar)
Das 2017 erstmals angekündigte, dann lange Zeit verschollene und 2020 neu gestartete Piraten-Open-World-Abenteuer "Skull & Bones" ist nach langer und - Gerüchten zufolge - rund 200 Millionen US-Dollar teuren Entwicklungs-Irrfahrt im Februar 2024 endlich vom Stapel gelaufen - nach fast sieben Jahren Wartezeit.
© UbisoftStar Wars: The Old Republic (210 Millionen Dollar)
Biowares Versuch, den amtierenden Online-Rollenspiel-Platzhirsch "World of Warcraft" in seine Schranken zu verweisen, ist zwar gründlich in die Hose gegangen - doch qualitativ gibt's bei dem Ausflug in eine "weit, weit entfernte Galaxie" nix zu meckern. Weil Publisher Electronic Arts insgesamt ca. 210 Millionen Dollar für das "Star Wars"-Abenteuer hinblättern musste, war der Misserfolg umso schmerzhafter.
© BiowareHorizon Forbidden West (212 Millionen US-Dollar)
Im Rahmen der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft musste auch Konkurrent Sony Details zu eigenen Entwicklungskosten geben. Demnach verschlang "Horizon Forbidden West" über einen Entwicklungszeitraum von fünf Jahren rund 212 Millionen US-Dollar.
© SonyHalo 2 (217 Millionen Dollar)
Ein Großteil der insgesamt 217 Millionen Dollar floss zwar in die Marketingkampagne zu "Halo 2" (Bild: "Halo 5"). Doch das Ergebnis sprach für sich: Der Shooter machte 2004 nicht nur Online-Action auf Konsolen salonfähig, sondern etablierte auch den Microsoft-Dienst "Xbox Live" und avancierte so zu einem der wichtigsten Spieler der Nullerjahre.
© MicrosoftThe Last of Us 2 (220 Millionen US-Dollar)
Satte 220 Millionen Dollar Entwicklungskosten verursachte Sonys emotional packendes Action-Werk "The Last of Us 2", das einen Meilenstein im virtuellen Story-Telling markiert. Die Verkaufszahlen der postapokalyptischen Reihe wurden durch eine aufwendige Serien-Umsetzung noch einmal befeuert.
© Sony / Neughty DogGrand Theft Auto 5 (275 Millionen Dollar)
Rockstars popkultureller Gangsta-Mix "GTA 5" ist nicht nur das populärste Spiel überhaupt - es war lange Zeit auch eines der teuersten! Satte 275 Millionen Dollar haben der Hersteller sowie das Dach-Unternehmen Take2 für Teil 5 der Open-World-Sause. Über 205 Millionen verkaufte Exemplare und der profitable Online-Modus haben die Investition um ein Vielfaches wieder eingespielt. Experten-Berechnungen zufolge belaufen sich die "GTA 5"-Einnahmen seit Release auf ca. 7,7 Milliarden US-Dollar
© RockstarCall of Duty: Modern Warfare 2 (300 Millionen Dollar)
"Call of Duty: Modern Warfare 2" (2009) sorgte mit seiner mittlerweile berühmt-berüchtigten Flughafen-Szene für einen handfesten Eklat. Und für jede Menge Aufmerksamkeit. Irgendwie mussten die Kosten in Höhe von fast 300 Millionen Dollar, die Entwicklung und Marketingkampagne abdeckten, wohl wieder reingeholt werden.
© Activision BlizzardDestiny (500 Millionen Dollar)
Bungies Multiplayer-Shooter "Destiny" führte mit protzigen 500 Millionen Dollar lange Zeit die Liste der teuersten Games-Produktionen aller Zeiten an. Hersteller Activision hatte damit jedoch die Gesamt-Investition in die komplette "Destiny"-Marke beziffert: Die Summe umfasst die Entwicklung von vermutlich zwei Teilen, DLCs und dem Marketing-Etat.
© Bungie / ActivisionRed Dead Redemption 2 (500 Millionen Dollar)
Für die Entwicklung seines Open-World-Westerns "Red Dead Redemption 2" hat Hersteller Rockstar Games gerüchteweise fast eine halbe Milliarde Dollar ausgegeben. Aber es hat sich gelohnt: Das Epos um eine Wild-West-Bande verkaufte sich bislang über 67 Millionen Mal.
© Rockstar GamesStar Citizen (750 Millionen Dollar)
Mit mittlerweile weit über 750 Millionen Spenden-Dollar gehört "Star Citizen" von "Wing Commander"-Erfinder Chris Roberts nicht nur zu teuersten Spiele-Produktionen überhaupt - es ist auch das erfolgreichste Crowdfunding-Game aller Zeiten. Und womöglich die größte Hype-Blase der Spieleindustrie. Die 2013 erstmals angekündigte All(es)-Simulation ist so vielseitig und ambitioniert, dass sie in mehrere Module aufgeteilt wurde - fertig ist bis heute leider noch keines.GTA 6 (1 bis 2 Milliarden Dollar, geschätzt)
"GTA 6" ist noch nicht mal auf dem Markt - dürfte aber das wohl das kostspieligste Game aller Zeiten werden. Wenn es planmäßig im Herbst 2025 auf den Markt kommt, sollen laut Experten-Schätzung ein bis zwei Milliarden (!) US-Dollar Entwicklungskosten in das Projekt geflossen sein. Kein Wunder: An derart großen Releases arbeiten hunderte, wenn nicht gar tausende Menschen über Jahre hinweg.
© Rockstar Games