Linkin Park
Kann man, soll man, muss man vielleicht sogar nach dem Tod eines wichtigen Bandmitglieds einfach weitermachen? Nicht nur Linkin Park (Bild), viele legendäre Rockbands entschieden sich dafür, trotz tragischer Schicksalsschläge weiterhin Musik zu machen und live aufzutreten. Mit mehr oder weniger überzeugenden Ergebnissen ...
© James Minchin / WarnerLinkin Park
Kurz nach der Jahrtausendwende stiegen Linkin Park binnen kürzester Zeit in die erste Liga der Rockbands auf, 130 Millionen verkaufte Tonträger sprechen für sich. Die Band lebte zu großen Teilen auch von der Strahlkraft ihres Frontmannes Chester Bennington (Bild), der 2017 mit nur 41 Jahren starb. Seit seinem Tod war es still um die Gruppe geworden. Doch nun meldeten sich Linkin Park zurück ...
© Kevin Winter/Getty ImagesLinkin Park
Mit einer Frontfrau: Bei einem weltweit live gestreamten Konzert am 5. September kündigten Linkin Park nicht nur ein neues Album ("From Zero") an, welches bereits am 15. November erscheinen soll. Sie stellten auch Emily Armstrong (38) vor, einst Sängerin der Band Dead Sara, die nun in die Fußstapfen von Chester Bennington tritt.
© Timothy Norris/Getty Images for Warner MusicThe Rolling Stones
Ein Bild aus dem Dezember 1963: (von links) Charlie Watts, Keith Richards, Bill Wyman (vorne), Mick Jagger und Brian Jones hatten damals kurz zuvor die Rolling Stones gegründet. Dass Brian Jones knapp sechs Jahre später im eigenen Pool ertrank, war eine Tragödie, die bis heute nicht vollständig aufgeklärt ist. Die Stones machten trotzdem weiter - und rollen bis heute ...
© Chris Ware/Keystone Features/Getty ImagesThe Rolling Stones
Und solange Mick Jagger (Mitte), der im Juli seinen 80. Geburtstag feiert, und Keith Richards (rechts) noch irgendwie können, werden sie wohl auch weiter auftreten. Daran änderte auch ein weiterer Todesfall nichts: Schlagzeuger Charlie Watts, der im August 2021 verstarb, wurde bei den letzten Live-Auftritten der Band durch Steve Jordan ersetzt.
© Ethan Miller/Getty ImagesThe Doors
Er war nicht zu ersetzen: Nach dem tragischen Tod ihres charismatischen Frontmanns Jim Morrison (rechts), der 1971 in seiner Badewanne aufgefunden wurde, machten The Doors dennoch weiter. Zwei Alben, auf denen sich Keyboader Ray Manzarek und Gitarrist Robbie Krieger den Gesang teilten, brachte die Band noch heraus, bevor sie sich 1973 auflöste.
© ARTE / Doors Music Co. and Rhino Entertainment Company / A Warner Music Group CompanyLynyrd Skynyrd
Drei Jahre nachdem sie mit "Sweet Home Alabama" ihren größten Hit gelandet hatten, ereilte die Südstaatenrocker Lynyrd Skynryd eine Tragödie: 1977 kamen bei einem Flugzeugabsturz Sänger Ronnie Van Zant, Gitarrist Steve Gaines und der Bandmanager ums Leben, die anderen Bandmitglieder überlebten schwer verletzt. 1987 gründete die Band sich neu - mit Johnny Van Zant ersetzte seinen verstorbenen Bruder am Mikrofon.
© Scott Gries/Getty ImagesThe Who
In einer ohnehin wilden Band war er oft der Wildeste: Schlagzeuger Keith Moon (zweiter von rechts) hatte mit seinen exzentrischen und unberechenbaren Auftritten großen Anteil daran, dass The Who zur Kultband wurden. Doch auch er schien nach seinem Tod 1978 - er starb an einer Überdosis Beruhigungsmittel - ersetzbar: Die Band veröffentlichte in den 80-ern zwei weitere Alben mit Ersatzdrummer Kenney Jones.
© Steve Wood/Express Newspapers/Getty ImagesThe Who
2002 starb Bassist John Entwistle an einem Herzinfarkt nach Kokainkonsum, Frontmann Roger Daltrey (links) und Gitarrist Pete Townshend halten die Band aber bis heute am Leben: Bei Live-Auftritten und Studioaufnahmen (ihr bislang letztes Album "Who" erschien 2019) wurden die verstorbenen Bandmitglieder durch verschiedene Studiomusiker ersetzt.
© Universal MusicAC/DC
Der Tod von Bon Scott, der am 19. Februar 1980 tot in seinem Auto aufgefunden wurde, war eine echte Hardrock-Tragödie - und bleibt bis heute ein Mysterium. Mit Brian Johnson (links) fand die Band aber einen Ersatz, der bis heute als Frontmann der Rocklegenden agiert. Und auch ein weiterer Todesfall konnte die Band nicht stoppen ...
© Newsmakers / Getty ImagesAC/DC
Mit Malcolm Young verstarb 2014 nicht nur ein Gründungsmitglied der Band, sondern auch der Gitarrist, der mit seinen Riffs den Sound der Hardrocker maßgeblich prägte. AC/DC machten dennoch weiter, bei Konzerten und Studioalben - zuletzt "Power Up" (2020) - ersetzte Stevie Young (rechts), der Neffe von Angus (Mitte) und Malcolm Young, seinen verstorbenen Onkel.
© Josh CheuseJoy Division
Sie gelten als Post-Punk-Legenden und Wegbereiter der Gothic-Bewegung, ihr Song "Love Will Tear Us Apart" zählt zu den größten Songs der Musikgeschichte: Joy Division aus Manchester veröffentlichten nur zwei Alben und lösten sich 1980 auf, nachdem Sänger Ian Curtis (zweiter von links) Selbstmord begangen hatte. Die verbliebenen Bandmitglieder formierten sich neu ...
© RBB / Pretty PicturesNew Order
Bernard Sumner (zweiter von links), Peter Hook und Stephen Morris (rechts) gründeten New Order, die in den 80er-Jahren mit Hits wie "Blue Monday" und "True Faith" die New-Wave-Bewegung und elektronische Popmusik mitdefinierten. In wechselnder Besetzung tritt die Band bis heute auf, ihr letztes Studioalbum "Music Complete" erschien 2015.
© Jeff Spicer/Getty ImagesMetallica
Metallica hatten gerade mit "Master Of Puppets" (1986) ein echtes Meisterwerk veröffentlicht, als sie folgenschweren Unfall hatten: Ihr Bandbus kam in Dänemark auf einer vereisten Straße von der Fahrbahn ab und überschlug sich, Bassist Cliff Burton (links) wurde ins Freie geschleudert, bevor der Bus auf ihn stürzte. Er starb noch am Unfallort.
© IMAGO / Avalon.redMetallica
Nach ihrer Rückkehr in die USA suchte die Band sofort Ersatz und fand ihn in Jason Newsted, der bis 2001 den Bass bediente. Seitdem ist Robert Trujillo (links) festes Bandmitglied der Metal-Legenden, die jüngst mit "72 Seasons" ein neues Album veröffentlichten.
© Tim SaccentiRed Hot Chili Peppers
Auch wenn Gitarrist John Frusciante (zweiter von rechts) immer mal wieder zwischenzeitlich die Band verließ: Seit über 35 Jahren bildet er mit Bassist Flea (links), Sänger Anthony Kiedis (zweiter von links) und Schlagzeuger Chad Smith die Stammbesetzung der Red Hot Chili Peppers. Was viele nicht wissen: Frusciante kam damals als Ersatz für Hillel Slovak an Bord, der 1988 an einer Überdosis Heroin gestorben war.
© WarnerRed Hot Chili Peppers
Mit Frusciante (zweiter von rechts) kam der große Erfolg: "Es war schnell klar, dass John der perfekte Gitarrist für die Band ist", stellte Michael Beinhorn fest, der das Album "Mother's Milk" (1989) produzierte. Die "Stammbesetzung", die seit 2019 wieder gemeinsam auftritt, veröffentlichte mit "Blood Sugar Sex Magic" (1991) auch das kommerziell wie künstlerisch beste Album der Band.
© 2022 Getty Images/Jon KopaloffDef Leppard
Mit Schicksalsschlägen kennen Def Leppard sich aus: 1984 war Schlagzeuger Rick Allen (rechts) in einen Autounfall verwickelt, in dessen Folge sein linker Arm amputiert werden musste. Während der Aufnahmen zu ihrem Album "Adrenalize" verlor die Band dann ihren Gitarristen: Steve Clark (links) starb im Januar 1991 an einer Überdosis aus Alkohol, Antidepressiva und Schmerzmitteln.
© Mercury Records/Hulton Archive/Courtesy of Getty ImagesDef Leppard
Def Leppard fanden einen mehr als würdigen Ersatz: Vivian Campbell (links), der zuvor bei Dio und Whitesnake gespielt hatte. Bis heute tritt die Band in unveränderter Formation auf, zuletzt veröffentlichten die Hardrocker 2022 mit "Diamond Star Halos" ein neues Album.
© Emma McIntyre/Getty Images for SiriusXMQueen
Queen ohne Freddie Mercury (zweiter von links)? Das schien vielen Fans schwer vorstellbar, schließlich galt der charismatische und exzentrische Frontmann der Rocklegenden, der 1991 an den Folgen einer AIDS-Erkrankung starb, als eine der größten Stimmen der Musikgeschichte. Bassist John Deacon (zweiter von rechts) sah das wohl ähnlich, er zog sich aus dem Musikbusiness zurück ...
© Peter HinceQueen
Gitarrist Brian May (rechts) und Schlagzeuger Roger Taylor hielten die Marke Queen weiter am Leben, mit posthumen Veröffentlichungen und einem neuen Album ("The Cosmos Rocks", 2008), für das die Queen-Mitglieder Paul Rodgers (Free, Bad Company) als Sänger dazuholten. Seit 2014 steht Adam Lambert (Bild) bei Live-Auftritten der Band am Mikrofon.
© Cole Bennetts/Getty ImagesManic Street Preachers
Bis heute ist nicht klar, was mit ihm passierte, sein Schicksal ist ungeklärt: Im Februar 1995 verschwand Richey Edwards (rechts), der Gitarrist der Manic Street Preachers, der die Band zuvor maßgeblich geprägt hatte. Die übrigen Mitglieder dachten über das Band-Aus nach, machten aber mit dem Segen von Edwards' Familie weiter. Und das sehr erfolgreich ...
© Sony Music Manic Street Preachers
Nach Edwards' Verschwinden veröffentlichten (von links) Schlagzeuger Sean Moore, Bassist Nicky Wire sowie Sänger und Gitarrist James Dean Bradfield mit "Everything Must Go" (1996) und "This Is My Truth Tell Me Yours" (1998) ihre bis heute populärsten Alben. "Es war bittersüß. Wir haben uns nie schuldig gefühlt, aber traurig, dass er nicht mehr da war", sagte Wire über die Erfolge ohne Edwards.
© Tim P. Whitby/Getty ImagesINXS
In den 80er-Jahre zählten INXS zu den populärsten Bands der Welt, dank Hits wie "Need You Tonight" und "Mystify" - und ihres Frontmanns Michael Hutchence (links oben). Der Sänger galt als Sexsymbol und machte nicht nur mit seinen Beziehungen (Kylie Minogue, Helena Christensen) Schlagzeilen: 1997 wurde der Sänger tot in einem Hotelzimmer aufgefunden, laut offiziellem Befund beging er Selbstmord.
© Patrick Riviere/Getty ImagesINXS
Nach dem Tod von Hutchence sprangen mehrere Sänger als Ersatz ein, bis INXS 2005 auf eine ungewöhnliche Idee kamen: Mithilfe der Casting-/Reality-Show "Rock Star: INXS" suchte die Band einen neues Sänger. Der Gewinner hieß J.D. Fortune (zweiter von links), mit "Switch" erschien damals auch ein neues Album der Band. 2011 lösten sich INXS schließlich auf.
© Stephen Shugerman/Getty ImagesAlice In Chains
Alice In Chains gehörten zu den erfolgreichsten Vertretern der sogenannten Grunge-Bewegung Anfang der 90er-Jahre, mit "Dirt" (1992) gelang ihnen eines der wichtigsten Alben des Genres. Doch der Erfolg währte nicht lange, der Tod von Sänger Layne Staley (zweiter von links), der 2002 an einer Überdosis Heroin und Kokain starb, markierte das Ende der Band - zumindest vorläufig.
© Al Seib/Los Angeles Times via Getty ImagesAlice In Chains
2005 fanden die verbliebenen Mitglieder von Alice In Chains für ein Benefizkonzert in Seattle wieder zusammen, zwei Jahre später stieg William DuVall (zweiter von rechts) als neuer Sänger ein. 2009 erschien mit "Black Gives Way To Blue" das erste Album der neu formierten Band, die bis heute aktiv ist.
© Mat Hayward/Getty Images for SiriusXMFoo Fighters
Zunächst waren die Foo Fighters mehr oder weniger ein Ein-Mann-Projekt für Ex-Nirvana-Schlagzeuger Dave Grohl (Mitte). Erst im Laufe der Zeit scharte er eine Band um, zu den frühesten Mitglieder zählten Bassist Nate Mendel (links) und Schlagzeuger Taylor Hawkins.
© Danny Clinch / Sony MusicFoo Fighters
Sein Tod schockierte die Musikwelt: Am 25. März 2022 starb Taylor Hawkins (links) in einem Hotelzimmer in Bogotá, eine genaue Todesursache wurde nicht bekannt. Bei einer ersten Untersuchung fand die Polizei allerdings Spuren von verschiedenen Drogen und Antidepressiva in seinem Blut. Seinen Tod verarbeiteten Dave Grohl (zweiter von links) und Co. auf ihrem letzten Album "But Here We Are" (2023).
© Danny Clinch