Casablanca
Nicht immer wird das, was im Drehbuch steht, auch wirklich im Film gesagt: Manchmal improvisieren Schauspieler und Schauspielerinnen und übertreffen damit sogar den ursprünglichen Text. Diese spontanen und völlig ungeplanten Filmzitate wurden sogar legendär ...
© ARD / DegetoCasablanca
Auch Humphrey Bogarts berühmtes Zitat "Ich seh' dir in die Augen, Kleines" aus "Casablanca" war ein Insider zwischen ihm und Co-Star Ingrid Bergman. Während der Drehpausen brachte Bogart ihr das Pokern bei und sagte den Satz öfter. Nun zitiert ihn die ganze Welt.
© FilmPublicityArchive/United Archives via Getty ImagesTitanic
Ausgebreitete Arme und das Filmzitat "Ich bin der König der Welt" reichen aus und jeder weiß: Es geht um "Titanic". Dabei stand dieser Satz gar nicht im Skript. Da James Cameron alle anderen Vorschläge ablehnte, ließ er Leonardo DiCaprio kurzerhand diese berühmten Worte sprechen.
© 20th Century FoxStar Wars - Das Imperium schlägt zurück
Als Prinzessin Leia Han Solo ihre Liebe gesteht, antwortet dieser nicht wie erwartet mit "Ich liebe dich auch", sondern mit einem trockenen "Ich weiß". Die Idee kam Harrison Ford spontan beim Dreh, weil er diese Antwort einfach für weniger schnulzig und deshalb passender für seine Rolle hielt.
© LucasfilmForrest Gump
Tom Hanks verlieh "Forrest Gump" in vielen Szenen seine ganz persönliche Note. Eine davon war der improvisierte Satz: "Mein Name ist Forrest Gump. Die Leute nennen mich Forrest Gump." Damit stellte er sich seinem späteren Freund Bubba (Mykelti Williamson) vor und begeisterte mit dem spontanen Einfall sogar Regisseur Robert Zemeckis.
© ParamountMrs. Doubtfire
Als sich Robin Williams als Kindermädchen Mrs. Doubtfire eine Gesichtsmaske aus Kuchenglasur als Tarnung ins Gesicht schmierte, rechnete am Set niemand damit, dass die Glasur durch die große Hitze der Scheinwerfer so schnell schmelzen würde. Sie tropfte in eine Tasse Tee und der Schauspieler improvisierte schnell den Satz: "Bitteschön, jetzt haben Sie ihre Milch und ihren Zucker."
© vox / 20th Century FoxTaxi Driver
Legendär ist auch die Szene aus "Taxi Driver", in der Robert De Niro ein Selbstgespräch vor dem Spiegel führt. Vor allem der Satz "Redest du mit mir?" wird immer wieder gerne zitiert, unwissend, dass der komplette Monolog eine Improvisation De Niros war. Seine einzige Anweisung aus dem Drehbuch von Paul Schrader: "Travis redet mit sich selbst im Spiegel." Der Rest ist Filmgeschichte.
© ARTE / © 1976 (renewed 2004) Columbia Pictures IndustriesIron Man
Der Satz "Ich bin Iron Man" klingt wenig spektakulär, und dennoch veränderte Robert Downey Jr. mit seiner Improvisation den gesamten weiteren Verlauf der Marvel-Filme. Denn am Ende des ersten "Iron Man"-Abenteuers gibt er sich in einer Pressekonferenz als Superheld zu erkennen - und bricht damit die Tradition, dass Superhelden ihre Identität geheim halten.
© TVNOW / 2008 MVL Film FinanceEine Frage der Ehre
Jack Nicholson zählt nicht umsonst zu den größten Schauspielern, denn er bewies schon oft Improvisationstalent. Als er sich in "Eine Frage der Ehre" im Verhör von Tom Cruise in die Ecke gedrängt fühlt, kontert er mit "Sie können die Wahrheit doch gar nicht vertragen!". Dieser Satz stand nicht im Drehbuch.
© SAT.1 / Columbia PicturesShining
Schon den Horror-Klassiker "Shining" prägte er mit seinen eigenen Worten. Regisseur Stanley Kubrick ließ ihn für die Szene, in der er mit der Axt die Badezimmertür durchbricht, mehrere Zeilen improvisieren. "Here's Johnny!" - in Anlehnung an die in den USA sehr populäre Johnny Carson Show - schaffte es in die finale Version. In der deutschen Fassung wurde der Satz mit "Hier ist Jacky!" übersetzt.
© Warner Brothers/Getty ImagesDr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben
Stanley Kubrick ließ auch in seinen anderen Filmen gerne improvisieren, und so kam es auch in "Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben" zu folgendem gern zitierten Satz: "Mein Führer! Ich kann wieder gehen." Den ließ sich Peter Sellers einfallen, der im Film gleich drei Rollen spielte, unter anderem die des im Rollstuhl sitzenden Doktor Seltsam.
© Sony PicturesHarry und Sally
"Ich will genau das, was sie hatte", gibt eine ältere Dame in "Harry und Sally" bei der Bedienung eine Bestellung auf, nachdem Meg Ryan am Nebentisch einen Orgasmus täuschend echt simulierte. Der Satz stammt jedoch nicht aus dem Skript von Nora Ephron, sondern war eine Idee von Billy Crystal.
© MGM - Metro-Goldwyn-MayerDas Schweigen der Lämmer
Das zischend-saugende Geräusch, das Sir Anthony Hopkins in "Das Schweigen der Lämmer" zur Veranschaulichung des Verspeisens der Leber eines Mannes macht, wird immer wieder gerne zitiert. Dabei wollte der Schauspieler mit der lautmalerischen Begleitung seines Textes seine Kollegin Jodie Foster erschrecken - was ihm auch gelang, weshalb die Szene inklusive Fosters Reaktion im Film blieb.
© UIPAsphalt Cowboy
Dass Dustin Hoffman (rechts, mit Jon Voight) in "Asphalt Cowboy" auf die Motorhaube eines Taxis schlägt und "Ich laufe hier! Ich laufe hier!" schreit, war nicht vorgesehen. Doch der Taxifahrer übersah die wegen der Dreharbeiten aufgestellten Absperrungsschilder und überfuhr den Schauspieler fast. Dessen Reaktion passte perfekt zur Rolle und kam in den Film.
© FoxDer Teufel trägt Prada
Meryl Streep ging in ihrer Rolle der fiesen Chefredakteurin einer Modezeitschrift in "Der Teufel trägt Prada" voll und ganz auf. Nicht verwunderlich, dass die dreifache Oscar-Preisträgerin so manche Textstelle improvisierte. Der viel zitierte Satz "Jeder will so sein wie wir" geht auf ihre Kappe.
© 2006 Twentieth Century FoxReservoir Dogs
Obwohl Quentin Tarantino seine Drehbücher selbst schreibt, hat er ein bekanntes Filmzitat Michael Madsen (links) zu verdanken. Der schneidet als Mr. Blonde in einer Szene einem Polizisten ein Ohr ab, bevor er ihn in Brand steckt. Madsen fand es witzig, ins abgeschnittene Ohr noch ein "Hören Sie das?" zu sprechen.
© WDRDer Pate
Richard S. Castellano (Zweiter von links) prägte als Peter Clemenza in "Der Pate" den Spruch: "Lass die Waffe liegen. Nimm die Cannoli." Regisseur Francis Ford Coppola fand die Fürsprache für das sizilianische Gebäck so gut, dass er sie im Film ließ.
© ParamountGoodFellas
Auch in Martin Scorseses Mafia-Epos "GoodFellas" wurde eine berühmte Szene mit Joe Pesci und Ray Liotta improvisiert. Nachdem Pesci als Gangster Tommy DeVito eine Geschichte erzählt und Liotta lachend "wirklich komisch" sagt, kippt die Stimmung und DeVito blafft ihn an: "Was heißt das, ich bin komisch?" Die Szene wird immer wieder gerne zitiert.
© WarnerThor 3 - Tag der Entscheidung
Als Thor sich in seinem dritten Solo-Abenteuer in der Arena mit seinem Mit-Avenger Hulk duelliert, stellt er ihn als seinen "Arbeitskollegen" vor. Der Witz stand so nicht im Drehbuch, denn er war die spontane Idee eines kleinen todkranken Jungen, dessen letzter Wunsch erfüllt wurde, seine Lieblingshelden am Set zu besuchen.
© Marvel StudiosBlade Runner
Den berühmten Monolog des Androiden Roy Batty in "Blade Runner" hätte es ohne das Improvisationstalent von Rutger Hauer nicht gegeben. Seinen frei erfundenen Text während der Sterbeszene beendet er mit den poetischen und viel zitierten Worten: "All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen. Zeit zu sterben."
© Warner Bros./Archive Photos/Getty ImagesDer weiße Hai
"Sie werden ein größeres Boot brauchen", stellt Chief Brody angesichts des riesigen Hai-Ungetüms fest. Der Spruch war eigentlich ein Running Gag am Set von "Der weiße Hai", den Schauspieler Roy Scheider spontan unterbrachte. Und er passte so gut, dass Regisseur Steven Spielberg ihn drin behielt.
© Universal Pictures