23.10.2023 von SWYRL/Bettina Friemel
Auftaktgastgeberin Katrin (36) stellt gleich klar: "Ich bin keine Sterneköchin, aber bis jetzt schmeckt es allen bei mir" - hoffentlich auch den vier noch unbekannten "Dinner"-Gästen der Bremen-Woche. Die entpuppen sich als ziemlich lustige Truppe, bei der niemand ein Blatt vor den Mund nimmt.
Katrin wohnt mit Mann, drei Kindern, zwei Katzen, zwei Schildkröten und fünf Hühnern in einem Haus am Stadtrand von Bremen. Letztere liefern zumindest einen Teil der Eier fürs Menü. Dass ihre Kinder heute mal nicht im Haus sind, entspannt Katrin sehr: "Es ist wie Urlaub." Endlich mal stressfrei kochen, ohne ständige Quengelei! Bleibt nur noch ein Faktor, der das "perfekte Dinner" gefährden könnte: "Ich könnte mir selbst auf jeden Fall im Weg stehen mit meiner Nervosität." Deshalb hat sich die Pädagogin drei sichere Gerichte ausgesucht:
- Vorspeise: Sommersalat mit gegrillten Pfirsichen und gegrillter Zucchini
- Hauptspeise: Ravioli mit Champignonfüllung und Pistaziensoße
- Nachspeise: Schokomousse mit Crumble und Vanillesoße
"Ravioliteig kaufen, das geht nicht", rechnet Ewald (64) fest mit selbstgeknetetem Nudelteig. Norman (40) wünscht sich beim vegetarischen Hauptgericht ein bisschen Raffinesse: "Klingt recht schlicht." Was ihm jedoch am wichtigsten ist: "Es muss authentisch sein, es muss mit Liebe zubereitet sein, hoffentlich auch gut schmecken, vielleicht noch gut aussehen." Dann würde Norman auch einer schlichten Speise zehn Punkte geben.
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Die Gäste sind nett und lustig
Katrin bereitet den Aperitif vor: "Ich mache einen Rosalie, das ist eine Bremer Antwort auf Aperol." Ihre Hoffnung auf die Fremden, die gleich bei ihr zum Essen auftauchen: "Ich erwarte, dass sie nett sind und dass es lustig wird." Katrin hat Glück: Alle Gäste scheinen ihren Wünschen zu entsprechen.
Erleichtert über das geglückte Kennenlernen macht sich Katrin an den Sommersalat. Marius (43) ruft vom Tisch in die offene Küche: "Sollen wir quengelige Kinder imitieren?" Er flüstert den anderen zu: "Sollen wir sie jetzt richtig irritieren und 'Wir haben Hunger' singen?" Die anderen stimmen mit ins Lied ein und klopfen mit dem Besteck auf den Tisch. Da serviert Katrin ganz flugs die Vorspeise.
Katrin klagt ihr Leid: "Die Ravioli haben mich gekillt"
Weiter geht's mit dem Hauptgang. Der Nudelteig klebt beim Ausrollen. "Oh verdammt", flucht Katrin, behält jedoch die Ruhe. Beim Formen der Teigtaschen nimmt sie es nicht so genau: "Es soll schön aussehen, aber es darf so aussehen, als hätte ich es gemacht." Zu den Pilz-Ricotta-Ravioli gibt es eine selbst kreierte Pistaziensoße. "Die Ravioli haben mich heute gekillt", klagt Katrin bei Tisch ihr Leid. Saskia (35) schmeckt's gut: "Ich finde das megageil, dass da so viel Füllung drin ist." Auch Ewald kann nicht meckern: "Der Teig der Ravioli war perfekt."
Den süßen Abschluss des Abends bilden Johannisbeer-Crumble und veganes Schokomousse. "Das habe ich bei einer Freundin probiert, und ich konnte wirklich nicht glauben, dass das vegan ist", kopiert Katrin das Rezept aus Schokolade und Seidentofu. Norman ist die Fluffigkeit sehr wichtig und ein gewisses Geräusch beim Löffeln: "Es schmatzt schon." Aber: "Es war etwas zu fest für eine Mousse."
Mit ihrem Menü zum Wochenstart hat sich Katrin 31 Punkte erkocht. Ihre Erleichterung, dass alles gut über die Bühne ging, ist groß: "Ich würde noch einen Schnaps trinken." Da sagen auch Norman, Saskia und Ewald nicht Nein.