Tag 3 in Bremen

"Dinner"-Koch mit fatalem Zeitmanagement lässt Gäste bei irrem Dessert jubeln

25.10.2023 von SWYRL/Bettina Friemel

"Der wird einen raushauen", meint nicht nur Marius (43). Denn Ewald bewies die vergangenen Tage viel Kulinarik-Know-how und kann dank seiner 64 Jahre einiges an Erfahrung vorweisen. Dass die Erwartungen seiner Bremer "Dinner"-Gäste an Tag 3 hoch sind, spornt ihn erst an ...

"Es muss Raffinesse haben. Wir sind beim 'perfekten Dinner', Leute. Da muss ein bisschen mehr kommen", sieht sich Ewald in der Pflicht, das Niveau nach zwei wenig aufregenden Menüs höherzuschrauben. Sein T-Shirt mit dem Hashtag "geilertypmitbart" sagt bereits alles über den heutigen Gastgeber und selbständigen Augenoptikermeister aus. Selbstbewusst verkündet er: "Ich glaube, ich werde heute Abend ein gutes Zeitmanagement haben." Während er die Speisen in seiner Küche in Ganderkesee zubereitet, fällt ihm auf: "Eigentlich ist das ganze Menü das Highlight."

Es gibt: Ricotta mit Zitrone, Tomate und Salbei als Vorspeise. Danach folgt der Hauptgang, unter anderem mit bunten Bentheimern, Parmaschinken, Mozzarella und diversen anderen Komponenten. Abschließend will Ewald seine Gäste mit einem Dessert verwöhnen, dass nicht nur Pfirsich, Tomat, Mascarpone und Koriander mutig kombiniert.

"Da fehlen nur noch die Mengenangaben", lacht Norman (40) beim Blick auf die ausführliche Zutatenauflistung, die keiner großen Spekulation bedarf. Verwirrung stiften jedoch Tomate und Koriander in der Nachspeise. "Was machen die da?", grübelt Katrin (36). Marius geht mit einer gewissen "Ewald-ungshaltung" in den Abend.

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Marius bemängelt die Wartezeit: "Hätte sich anderes Menü ausdenken müssen"

Ricotta-Bällchen mit frittiertem Salbei, Tomatensoße und angebratener Zitrone eröffnen das Menü. "Isst man die Zitrone mit?", fragt Saskia (35) verwundert. "Ja, das man kann machen", meint Ewald. "Das ist schon lecker", probiert Marius die Zitronenscheibe. "Spannender Geschmack, den ich so noch nicht hatte." Norman findet: "Die Vorspeise war perfekt."

Dann soll es Bentheimer Schweine-Steak mit Fregola-Risotto und Möhren geben. Das dauert jedoch. "Ewald war schon sehr viel in der Küche", vermisst Saskia den Gastgeber am Tisch. Als um 21.30 Uhr noch immer kein Essen in Sicht ist, bemängelt Marius das Zeitmanagement: "Also, du müsstest jetzt im Restaurant nicht mehr bezahlen, glaube ich." Seine Ungeduld steigt: "Da hätte er sich ein anderes Menü ausdenken müssen." Ewald entschuldigt die Wartezeit: "Das ist alles frisch zubereitet." Kurz vor 22 Uhr ist es endlich so weit, ganz nachvollziehen kann Marius den Aufwand nicht: "Mit dem Mozzarella und den gedünsteten Champignons obendrauf wirkte es für mich ein bisschen wie ein einfaches Schnitzel."

Pfirsich-Tomaten-Eis ist für Norman "ein verrückter Geschmack"

Dann kommt der ungewöhnlichste Gang: Orangen-Passionsfrucht-Tarte, Koriander-Crème-Fraîche und Pfirsich-Tomaten-Eis. "Ja, ich fand das auch etwas abenteuerlich", trotzdem möchte Ewald seinen Gästen das Geschmackserlebnis nicht vorenthalten. "Das ist irgendwie ein verrückter Geschmack", stimmt Norman zu. "Hätte ich im Leben nicht gedacht, dass da Koriander reinpasst", überzeugt die Kombination auch Saskia. "Das war unglaublich pfiffig", sieht Marius seine Erwartungen endlich wieder erfüllt.

Für Katrin war das Dinner eine glatte 10, die anderen füllen das Punktekonto fleißig bis zur 36 auf. Damit setzt sich Ewald vorerst an die Spitze.

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