Dune - Mi. 25.12. - ProSieben: 20.15 Uhr

Der Beginn von etwas Großem

23.12.2024 von SWYRL/Jasmin Herzog

Knapp vier Jahrzehnte nach David Lynch hat Denis Villeneuve den Sci-Fi-Klassiker "Dune" neu verfilmt. Jetzt zeigt ProSieben den zweieinhalbstündigen ersten Teil als Free-TV-Premiere.

Frank Herberts Buch "Dune" gilt seit seinem Erscheinen im Jahr 1965 als einer der ganz großen Romane der Science-Fiction. Es ist ein episches Werk, das in einer weit entfernten Zukunft auf einem unwirtlichen Wüstenplaneten spielt, ein Roman, der Sixties-Psychedelic mit einer noch heute aktuellen Öko-Botschaft verbindet, der komplex ist und gleichzeitig sehr fokussiert auf wenige Handlungsstränge. Zwei visionäre Filmemacher wagten sich in der Vergangenheit bereits an eine Adaption, beide scheiterten letztlich: Alejandro Jodorowskys "Dune"-Projekt wurde lange vor einem Kinostart wieder eingestampft, der Film von David Lynch ("Der Wüstenplanet", 1984) gilt in vielerlei Hinsicht als verkorkst und spaltet die Fangemeinde bis heute. Denis Villeneuve hat mit seiner "Dune"-Version vieles besser gemacht als seine Kollegen und landete 2021 einen großen Kino-Hit. Jetzt zeigt ProSieben die erste Hälfte des zweigeteilten Sci-Fi-Spektakels (die zweite lief im Frühjahr 2024 im Kino) als Free-TV-Premiere.

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Ein neuer Auftrag

Der Film beginnt im elften Jahrtausend, auf dem Planeten Caladan, über den das Herrscherhaus Atreides regiert. Leto Atreides (Oscar Isaac) ist ein gütiger Herzog, seine Konkubine Lady Jessica (Rebecca Ferguson), ein Mitglied der Sekte der Bene Gesserit, eine strenge, kühle Frau. Gemeinsam ziehen sie ihren erwachsenen Sohn Paul (Timothée Chalamet) groß, den Thronanwärter. Nachdem sie der Imperator, der über die gesamte bekannte Galaxis herrscht, mit einem neuen Auftrag betraut, müssen die Atreides' ihre Heimat verlassen. Sie sollen fortan über den Planeten Arrakis herrschen, eine Wüstenwelt, auf der das Spice abgebaut wird, eine Substanz, die das Bewusstsein der Menschen verändern kann, aber auch notwendig ist, um durchs Weltall zu reisen.

Über Arrakis herrschte bislang das grausame Haus der Harkonnen, dessen Oberhaupt (Stellan Skarsgard) den Planeten mit harter Hand regierte und die Fremen, ein einheimisches Volk, gewaltsam unterdrückte. Leto Atreides will auf Arrakis nun alles anders machen, doch er muss schon bald feststellen, wie gewaltig die Aufgabe ist, die vor ihm liegt.

Man hat ihn unter falschen Vorwänden auf den Planeten gelockt, sich hinter seinem Rücken gegen ihn verschworen. Vor allem aber ist Arrakis ein feindlicher Planet, voller Sand, auf dem Wasser neben Spice der begehrteste Rohstoff ist. Der junge Paul Atreides ist allerdings fasziniert von dieser Welt. Er, der als Sohn einer Bene Gesserit über magische Fähigkeiten verfügt, wird von den einheimischen Fremen als eine Art Messias empfangen. Doch noch hat er seine Künste nicht unter Kontrolle und ist er nicht sicher, ob er wirklich zu Großem berufen ist.

Zweieinhalb Stunden Überwältigungs-Spektakel

Alles ist groß an "Dune", die Bilder, die Musik, die Namen der beteiligten Schauspieler. Und, ja, man kann sich kaum sattsehen an den Bildern des Wüstenplaneten, an den riesigen Sandwürmern, die ihn durchqueren, kann nicht genug bekommen vom Soundtrack von Hans Zimmer und überhaupt von dieser fantastischen Welt, die da vor einem auf dem Bildschirm geboren wird. Aber so richtig packen will einen all das nicht, "Dune" überwältigt, aber bewegt nicht wirklich. Vielleicht, weil so viel in diesem Stoff steckt, dass man ihn einfach nicht perfekt verfilmen kann. Vor allem das mystische Element kommt in der Verfilmung nicht zum Tragen - vieles wird nur angedeutet, bleibt Oberfläche.

Trotzdem: Ein sehenswerter Film ist "Dune" in jedem Fall. Und das nicht nur, wenn man ihn mit Lynchs gescheitertem Versuch vergleicht. Sondern auch, weil Regisseur Villeneuve eine unbändige Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen besitzt und er es wie kaum ein anderer Filmemacher versteht, seine Visionen in Bilder umzusetzen. Und so sitzt man dann doch zweieinhalb Stunden mit offenem Mund da und staunt ob der Wunder, die sich vor einem auftun. Wer übrigens noch mehr sehen will von dieser bildgewaltigen "Dune"-Welt: Erst kürzlich startete die von HBO produzierte Prequel-Serie "Dune: Prophecy" (verfügbar bei Sky/Wow), die etwa 10.000 Jahre vor den Ereignissen der beiden Villeneuve-Filme spielt.

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