"Ich vermisse Dich" bei Netflix

Elf Jahre lang keine Spur - und dann das

01.01.2025 von SWYRL/Frank Rauscher

Wenn die Liebe des Lebens urplötzlich verschwindet - und auf einmal wieder auftaucht: Die neue Harlan-Coben-Serie "Ich vermisse Dich" bei Netflix knüpft, was Spannung und Qualität angeht, nahtlos an ihre acht Vorgänger an.

Netflix hat bislang nicht weniger als acht seiner Romane zu Serien gemacht, und es scheint noch lange kein Ende in Sicht zu sein: Thriller-Autor Harlan Coben, 1962 in New Jersey geboren, ist ungemein produktiv und offenbar nicht auf den Kopf gefallen, wenn es um die Vermarktung und filmische Verwertung seiner Werke geht. Aber der US-Amerikaner ist natürlich nicht von ungefähr Dauergast in den internationalen Bestsellerlisten. Seine in über 40 Sprachen übersetzten Geschichten zeugen von einem einzigartigen Händchen für die fesselnde Gewichtung von Suspense und Emotion. Sebastian Fitzek nennt Cobens Romane "Meisterwerke der Spannung", Gillian Flynn, Autorin von "Gone Girl", sagt über ihren erfolgreichen Kollegen, er sei "einfach einer der ganz Großen". Und "Gone Girl" ist gar keine schlechte Referenz, wenn es um die neue Harlan-Coben-Serie "Ich vermisse Dich" (seit 1. Januar verfügbar) geht.

Auch hier dreht sich alles um das urplötzliche, unbegreifliche Verschwinden eines Menschen, um das Leid des Vermissens und um die Frage, wann die große Liebe endet. Nicht weniger als elf Jahre sind vergangen, seit Detective Kat Donovan (Rosalind Eleazar) ihren Verlobten Josh (Ashley Walters) verlor. Er war damals von einem Tag auf den anderen weg, ist mit Sack und Pack ohne jede Ankündigung ausgezogen. Seither fehlt jede Spur von ihm. Ausgerechnet, als Kat sich entschließt, sich bei einer Dating-App anzumelden, folgt der Schock: Sie blickt in das Gesicht ihres Geliebten!

Für Kat ist es der Beginn einer rasanten, aber auch erstaunlich stringenten und, wie bei Romanverfilmungen leider nicht unüblich, ziemlich konstruiert wirkenden Recherche. Sie bekommt es mit erstaunlichen Wendungen, nie für möglich gehaltenen Abgründen und nicht zuletzt den Wirrungen der eigenen Gefühlswelt zu tun. Hängt die Ermordung ihres Vaters, eines allseits geschätzten Polizei-Urgesteins, womöglich mit dem Verschwinden ihres Verlobten zusammen? - Wem kann sie jetzt überhaupt noch vertrauen? Was ist mit ihren Freunden, Kollegen und dem Vorgesetzten Stagger (Richard Armitage), der sie alsbald von den Ermittlungen fernhält? Und, die Frage aller Fragen, warum tauchte Josh jetzt auf einmal wieder aus der Versenkung auf?

Es ist ein Harlan Coben-typischer Thrillerplot, wie gemacht für lange Winterabende, nicht frei von Kitsch, aber leicht konsumierbar fürs gepflegte Binge Watching. Handlungstiefe, Relevanz und allzu viel Logik sollte man bei der emotionalen Achterbahnfahrt mit Kat Donovan jedoch nicht erwarten.

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