Echtes Leben: Mein Sohn wurde getötet - Ich muss weiterleben - Mi. 11.06. - ARD: 23.35 Uhr

Schmerzlich und unfassbar

08.05.2025 von SWYRL/Hans Czerny

Der Tod des 20-jährigen Philipos im Kurpark von Bad Oeyenhausen nach der Abiturfeier seiner Schwester beförderte die grassierende Debatte über Asylsuchende in Deutschland. Als Täter wurde ein junger Syrer aufgrund von Handyvideos ausgemacht. Eine ARD-Doku berichtet über den Fall.

Im Juni 2024 feierte die Schwester des damals 20-jährigen Philipos im Kaiserpalais im Kurpark von Bad Oeyenhausen im Beisein ihrer Familie ihr Abitur. Doch der Abend endete in einer Katastrophe: Philipos wurde im nahen Kurpark von einer Gruppe junger Männer angegriffen. Einer von ihnen, ein junger Syrer, verletzte Philipos offenbar so schwer, dass er zwei Tage später im Krankenhaus starb. Im Film von Gabriele Jenk "Mein Sohn wurde getötet - Ich muss weiterleben" aus der ARD-Reihe "Echtes Leben" geht es weniger um die mögliche Verurteilung des Täters und die Bestätigung von Vorurteilen als um die Gefühle der Mutter, Sie sucht eine Antwort auf die sie bewegende Frage: "Warum wurde mein Sohn sinnlos getötet?"

"Mir wäre lieber, wir würden uns streiten. Alles, alles wäre besser, wenn ich fühlen könnte, dass er lebt", sagt sie. Jeden Tag steht sie am Grab ihres Sohnes, während dessen gewaltsamer Tod im Bundestag zum Anlass für die Debatte über die Erneuerung der Asylpolitik genommen wird. "Ich kann nicht glauben, dass hier mein Sohn liegt", sagt sie, und: "Ich kann noch nicht zulassen, dass mein Kind tot ist." Für Joanna (48) soll die Nationalität des Täters, eines 18-jährigen Syrers, keine Rolle spielen. "Der Arzt, der um das Leben meines Kindes gekämpft hat, ist Syrer. Mein Friseur auch - und ich? Ich bin Polin." Im Film sucht sie nach einem Weg, um mit ihrer Wut und Verzweiflung umzugehen.

Seit Dezember 2024 stand ein 19-Jähriger vor der Jugendkammer des Landgerichts Bielefeld. Philipos' Mutter verfolgte den Prozess. Sie hörte die Aussagen der Zeugen, die Obduktionsergebnisse der Gerichtsmediziner. "Auch das Unfassbare, das Schmerzliche zu hören, zu wissen wie Philipos gestorben ist - das bin ich meinem Kind schuldig", erklärt sie. Kann sie das alles verzeihen? - Für den Täter gab es inzwischen eine Jugendstrafe von neun Jahren, unter anderem wegen versuchten Totschlags und Körperverletzung. "Ich bin mit dem Urteil zufrieden", sagt Joanna.

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