"Nicht immer lustig": Gitte Haenning fühlte sich als Kind zur Schlager-Karriere gedrängt

Vor mehr als 70 Jahren stand sie erstmals auf der Bühne: Gitte Haenning blickt auf eine einzigartige Karriere im Musikgeschäft zurück. Mit ihrem Nummer-eins-Hit "Ich will 'nen Cowboy als Mann" sang sich die Dänin 1963 auch in der Herzen der deutschen Schlagerfans. Seit den 80er-Jahren singt Haenning eher Pop-Titel. Die Wahl-Berlinerin wurde unter anderem mit der Goldenen Kamera und dem Bambi geehrt.

Angesichts einer solchen Ausnahme-Laufbahn überrascht es, wie kritisch Gitte Haenning auf ihren Einstieg ins Showbusiness heute zurückblickt. Als Gast der aktuellen Ausgabe der "NDR Talk Show" sagte die Sängerin: "Ich schaue immer nach vorne und bin im Jetzt." Der Grund: "Ich musste mit acht Jahren in die Öffentlichkeit treten, Lust hatte ich nicht. Da zurückzublicken ist nicht immer lustig."

Zwar sei sie "vom Publikum und von meiner Familie getragen" worden, "aber ich konnte mich als Kind nie artikulieren. Meine ganze Familie wollte es, ich nicht." Haennings Vater ist der 2004 gestorbene dänische Gesangslehrer und Musiker Otto Johansson. "Mein Vater war ein Liedermacher, aber das Geld war ein bisschen knapp", erinnert sich Haenning. "Da wurde ich als Hoffnungsträger eingesetzt, und ein Kinderstar wurde geboren."

Gitte Haenning galt ab Mitte der 60er-Jahre im Verbund mit Rex Gildo als Traumduo des deutschen Schlagers. 1973 vertrat sie Deutschland mit dem Lied "Junger Tag" beim Grand Prix Eurovision de la Chanson, dem heutigen Eurovision Song Contest, und belegte den achten Platz. In Kürze steht für die 78-Jährige eine neue Konzert-Tournee an.

Das ganze Interview mit Gitte Haenning strahlt das NDR-Fernsehen am Freitag, 30. Mai, um 22 Uhr aus. Außerdem zu Gast in der vorab aufgezeichneten "NDR Talk Show" sind unter anderem Moderatorin Susanne Stichler, Schauspielerin Sonja Kirchberger und TV-Richterin Barbara Salesch. Es moderieren Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt.