26.03.2025 von SWYRL/Rupert Sommer
Von der Sehnsucht: Mirko Drotschmann beleuchtet in der neuen, dreiteiligen ZDF-Dokumentation über die unterschiedlichen Vorstellungen, die sich die Menschen im Laufe der Geschichte vom Frieden gemacht habe.
Warum kommt Europa, über viel Jahrhunderte eines der größten Schlachtfelder der Weltgeschichte, nicht so recht zur Ruhe? Die neue ZDF-Dokumentation "Terra X: Was die Welt besser macht" wirft ein Licht auf die jeweils unterschiedlichen Vorstellungen der Menschen davon, wie ein glückliches Leben und vor allem eine Existenz in Frieden aussehen könnte. Mirko Drotschmann untersucht dafür archäologische Fundstätten, die von große Kriegen, aber auch von Friedensschlüssen erzählen. Außerdem bereist er die ikonischen Orte, an denen die Menschheit nach Lösungen sucht für ein friedvolles Zusammenleben - in New York, in Oslo oder auch im mittelalterlichen Münster, wo nach zähen Verhandlungen 1648 das Ende des Dreißigjährigen Krieges besiegelt wurde.
Es ist eine große Sehnsucht, die sich 1982 durch den Sieger-Song "Ein bisschen Frieden" der Sängerin Nicole aus Saarbrücken einst sogar im großen Europa-Musikwettbewerb ausdrückte, der damals noch "Grand Prix Eurovision de la Chanson" hieß. In Zeiten, in denen in der Ukraine geschossen wird und der Nahe Osten nicht zur Ruhe kommt, ist das Bemühen um Weltfrieden nachvollziehbarer, aber auch verzweifelter denn je. Drotschmann wirft in dem ZDF-Beitrag die ketzerische Frage auf, ob Frieden überhaupt möglich ist - und inwieweit er überhaupt der menschlichen Natur entspricht.
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Von der Spirale der Gewalt - und von Auswegen
Dabei richtet die Doku den Blick zunächst zurück - auf die jüngere Vergangenheit, als nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs die Vereinten Nationen gegründet wurden, um dauerhaft Weltfrieden zu organisieren. Schnell geht es weitaus tiefer in die Geschichte hinein - bis hin zu Überresten, die von den kriegerischen Auseinandersetzungen der Bronzezeit künden. Immer wieder kreist der Auftaktfilm der dreiteiligen ZDF-Reihe "Terra X: Was die Welt besser macht" um den betrüblichen Befund, dass das Aggressionspotenzial in der Menschheitsgeschichte offensichtlich enorm war und weiterhin ist. Gleichzeitig möchte Drotschmann natürlich wissen: Wie lässt sich aus der Gewaltspirale aussteigen?
Antworten findet er wiederum in der Geschichte - etwa in einer Kopie eines 3.000 Jahren alten Friedensvertrags zwischen Ägyptern und Hetithern, der heute im UN-Hauptgebäude in Manhattan aufbewahrt wir. Auch im antiken Griechenland und im Römischen Reich zerbrachen sich Philosophen die Köpfe darüber, wie dauerhaft Frieden gewahrt werden könnte. Nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Kriegs wurde in Münster 1648 der sogenannte "Westfälische Frieden" geschlossen - noch immer Grundlage für moderne diplomatische Bemühungen. Es sind fürwahr epochale kulturelle Leistungen ums menschliche Miteinander, die nicht zuletzt äußerst öffentlichkeitswirksam im Nobel Peace Center in Oslo gewürdigt werden.
Ein zweiter Teil von "Terra X: Was die Welt besser macht" wird eine Woche später, am Sonntag 6. April, um 19.30 Uhr, ausgestrahlt. Der Abschluss der Reihe erfolgt dann am Sonntag, 13. April - ebenfalls im ZDF-Programm.