17.04.2023 von SWYRL/Marina Birner
Mit "Dr. Nice" landete ein ebenso egozentrischer wie hilfsbereiter Chirurg auf dem "Herzkino"-Sendeplatz. Spätestens im zweiten Teil der neuen ZDF-Reihe wächst der unverbesserliche Schönling über sich hinaus. Er kommt seiner Tochter näher und kämpft sich trotz Verletzung zurück in den OP.
Der Name ist Programm - na ja, fast: "Dr. Nice", alias Dr. Moritz Neiss (Patrick Kalupa), treibt sein Umfeld nicht nur mit seiner arroganten Art in den Wahnsinn. Er provoziert mit impulsiven Aktionen auch den ein oder anderen Familienzwist. Kalupa geht in der Rolle des titelgebenden Protagonisten der noch recht jungen ZDF-Wohlfühl-Reihe auch im zweiten Teil ("Alte Wunden") vollends auf: "Er ist ein großer Freund von mir", sagte er im Interview. Er meint damit "seinen" Dr. Neiss. "Wie im echten Leben: Man nimmt ihn wie er ist, auf den Kern kommt es an, auch wenn es mal haarig wird".
Nicht nur beruflich stürzt sich der Doc immer wieder in neue Abenteuer, auch privat scheint er sich weiterzuentwickeln. Nach den ersten beiden Filmen soll es bald weiteren "Herzkino"-Stoff geben: "Unser Produzent Stefan Raiser hatte die Idee, uns ganz früh mit den Autoren zusammenzubringen und unsere Ideen und Wünsche vor allem für die dritte und vierte Folge einfließen zu lassen", erklärt der Hauptdarsteller im Interview.
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So kommen sich Neiss und seine Tochter Lea Koch (Maj Borchardt), für die sich der Chirurg bis zu seinem Umzug in ein norddeutsches Küstenstädtchen bei Flensburg nicht sonderlich interessiert hatte, langsam näher. Man muss wissen, dass der Mann von Welt - ein Genie auf dem Gebiet der Wiederherstellungschirurgie - alles daran setzt, wieder in den Operationssaal zurückzukehren. Vielleicht muss er dafür sogar nach Australien reisen. Momentan sitzt er in seiner Hausarztpraxis auf dem Land fest, weil die Beweglichkeit seiner rechten Hand nach einem Unfall stark eingeschränkt ist. Oder liegt dem egozentrischen Schönling doch etwas an seinen Mitmenschen?
Für Desna Shan (Sogol Faghani), die Küchenchefin des Hotels, in dem er wohnt, legt er sich jedenfalls ins Zeug. Er setzt im zweiten Film (Regie: Constanze Knoche) alles daran, ihr die medizinische Versorgung zu ermöglichen, die sie verdient hat. Das ist angesichts der eingeschränkten Möglichkeiten auf dem Land jedoch gar nicht so einfach. Trotz seiner ausgesprochen vielversprechenden Kontakte ins Ausland, genauer gesagt in die Staaten, kommt er nicht umhin, sich an seinen Erzfeind wenden zu müssen: An Dr. Florian Schmidtke (Maximilian Grill), dem Chefarzt des Förde-Krankenhauses in Flensburg, muss Dr. Nice vorbei, wenn er den komplizierten Eingriff finanziert bekommen will. Schmidtke ist es auch, der ihm in letzter Minute die Praxiseröffnung versaut.