14.11.2024 von SWYRL
Mit der Hauptrolle in "Gladiator II" stand Paul Mescal vor einer besonders großen Herausforderung, immerhin ist er in dem Antikenspektakel in die Fußstapfen von Oscar-Preisträger Russell Crowe geschlüpft. Wer ist dieser Schauspieler, der gerade für so viel Aufsehen sorgt?
So lange lässt eine Kinofortsetzung selten auf sich warten. Geschlagene 24 Jahre nach dem Historiendrama "Gladiator" kommt endlich die Fortsetzung ins Kino. Die Hauptdarsteller des ersten Films, allen voran Russell Crowe und Joaquin Phoenix, sind nicht mehr dabei, dafür glänzt Teil zwei mit Stars wie Denzel Washington und Pedro Pascal. Aufsehen erregt aber auch Paul Mescal, der im Gladiatoren-Epos die Hauptrolle spielt. Grund genug, den Nachwuchsdarsteller näher unter die Lupe zu nehmen.
Nachwuchsdarsteller ist eine Untertreibung, immerhin gehörte Mescal bereits 2020 nach Ansicht der Filmzeitschrift "Variety" zu den zehn "actors to watch" des Jahres. Da war der 1996 geborene Sohn eines Lehrers und einer Polizistin gerade mal blutjunge 24 Jahrea alt. Verdient haben wird sich Mescal die Auszeichnung mit dem Auftritt in der Serie "Normal People", der ihm auch diverse Preise einbrachte, darunter den British Academy Television Award. Im Kinofilm "Aftersun" (2022) spielte er einen Vater, der mit seiner Tochter im Urlaub an der türkischen Riviera Urlaub verbringt. Ist dieser Vater glücklich? Oder unglücklich, gar depressiv? Dass der Charakter wie der ganze Film in der Schwebe bleibt, verdankt sich auch der Leistung Mescals, für die er seine erste Oscar-Nominierung erhielt.
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Vom Shooting-Star zur A-Riege Hollywoods?
"Aftersun" wird nicht seine einzige facettenreiche Rolle in einem anspruchsvollen Film bleiben. Dafür spricht auch das nächste, ein besonders vielversprechendes Projekt: Mescal gehört zur Besetzung von Richard Linklaters "Merrily We Roll Along". Dort übernimmt er die Hauptrolle eines Broadway-Komponisten, der Erzählzeitraum soll sich wie bei dessen Meisterwerk "Boyhood" (2014) über mehrere Jahrzehnte entspannen. Ein riskantes Unterfangen - zumal mit Blick auf Mescals eigene Lebenserwartung. "Ich war schon immer davon überzeugt", sagte er einmal, "dass ich nicht lange leben werde". Man kann nur hoffen, dass sein Bauchgefühl ihn trügt.
Was Mescal jedenfalls erlebt hat, das ist die Fertigstellung seines aktuellen Films. Mit "Gladiator II" hat Ridley Scott wieder bombastisches Actionkino inszeniert. Inhaltlich knüpft das Gladiatorenspektakel allenfalls mittelbar an die Handlung des Vorgängers an. Die Geschichte spielt rund 16 Jahre später, im 3. Jahrhundert zur Zeit der römischen Kaiser Caracalla und Geta. Wieder geht es um Macht, Tod und Rache. Mescal spielt mit Lucius Verus eine Figur, die es schon in "Gladiator" gab und damals von Spencer Treat Clark gespielt wurde.
Lucius ist ein Bauer, der durch einen von Marcus Acacius (Pedro Pascal) angeführten Angriff auf eine afrikanische Stadt seine Frau verliert. Er selbst wird als Sklave nach Rom verschleppt, wo er als Gladiator um sein Leben kämpfen muss. Wie manch andere Hollywood-Produktion funktioniert auch "Gladiator II" nach dem Prinzip höher, schneller, weiter. Keine leichte Aufgabe für alle an der Megaproduktion Beteiligten - auch nicht und gerade nicht für Hauptdarsteller Paul Mescal. Der spätestens jetzt nie mehr als Nachwuchsschauspieler bezeichnet werden wird.