15.11.2024 von SWYRL
MagentaTV zeigt die dreiteilige Dokumentation "Beckenbauer - Der letzte Kaiser". Zahlreiche Prominente erinnern sich darin an den Kaiser und das Land, in dem er regierte.
Beckenbauer. Immer wieder Beckenbauer. Der Kaiser. Eine Lichtgestalt. Aber Genie und Mensch zugleich. Erst Vergötterter, dann Gestürzter. Irgendwann kam es im Fernsehen in Mode, seine urdeutsche Geschichte zu erzählen, und so wurden dem ernsthaften Fußballfan inzwischen eine Unzahl von Dokumentation, Filmen und Serien über Franz Beckenbauer vorgesetzt. Zuletzt etwa die sehr gelungene RTL-Serie "Gute Freunde", die auf der Grundlage des brillanten gleichnamigen Buches von Thomas Huetlin entstand. Oder das Biopic "Der Kaiser" bei Sky, das etwas glatt, aber detailreich geriet. Dazu Dokus wie Uli Weidenbachs "Mensch Beckenbauer! Schau'n mer mal", Thomas Klingers "Der Ball war mein Freund" und viele, viele andere.
Jetzt also eine neue Dokumentation. Dreiteilig gar noch. Und ja - es ist wieder mal alles drin in "Beckenbauer - Der letzte Kaiser", die bei MagentaTV zu sehen ist. Die Nudeln und die Singerei natürlich auch. Die Kindheit in Giesing und die Pein des Alters. Man könnte zur Annahme kommen, dass eben schon alles gesagt ist über den Kaiser, nur eben noch nicht von jedem. Genau daraus aber zieht der Film von Torsten Körner seine Klasse. Körner hat wie kaum ein Zweiter ein Recht darauf, seine Version des Kaisers zu erzählen. Und er lässt dafür viele, viele Prominente reden.
Und manche davon - wie etwa Wolfgang Thierse, ehemaliger Präsident des Deutschen Bundestages, Schriftsteller Friedrich Ani, Schauspieler Matthias Brandt oder Sänger Marius Müller-Westernhagen - bieten durchaus einen interessanten Blick auf Franz Beckenbauer. Brandt findet es "bemerkenswert und lustig", dass der bis heute wohl bekannteste und anerkannteste deutsche Fußballer auch "der undeutscheste" gewesen war - ob seiner Leichtigkeit und Unangestrengtheit, die letztlich zu einer Eleganz geführt hätten. Thierse sieht sogar etwas "leicht androgynes" im "schlanken und zarten" Kaiser mit seinen "weichen Zügen". Müller-Westernhagen pflichtet in der Doku bei: "Er hat nicht das typisch männliche Bild, das man damals hatte, verkörpert. Überhaupt nicht. Er hatte auch eine feminine Seite. Gott sei Dank!"