Umstrittene Umweltschutz-Maßnahme

Ein Jahr "Klecker-Deckel": Studie bestätigt Verbraucher-Ärger

18.03.2025 von SWYRL

Seit rund einem Jahr gibt es die angebundenen Deckel auf Flaschen und Tetrapaks. Bei vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern sorgen sie immer noch für Probleme. Das bestätigt eine aktuelle Studie.

Die neuen "Tethered Caps", zu Deutsch "angebundene Deckel", sind seit Juli vergangenen Jahres Pflicht in Deutschland. Aber schon vorher hatten viele Getränkehersteller auf die neuen Verschlüsse umgestellt. Für viele Verbraucherinnen und Verbraucher stellen die angebundenen Deckel auf PET-Flaschen und Tetrapaks immer noch ein Ärgernis dar.

Für bestimmte Personengruppen verursachen sie fortlaufend Probleme, wie eine Studie des Verbraucherrats des Deutschen Instituts für Normung (Din) herausfand, über die "Test.de" berichtet. Demnach seien viele Befragte zusätzlich skeptisch gegenüber dem ökologischen Nutzen der Verordnung.

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter.

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter
Mit Anklicken des Anmeldebuttons willige ich ein, dass mir die teleschau GmbH den von mir ausgewählten Newsletter per E-Mail zusenden darf. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und kann den Newsletter jederzeit kostenlos abbestellen.

Warum sind angebundene Deckel Pflicht?

Die angebundenen Deckel wurden im Rahmen der EU-Richtlinie über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt eingeführt. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass die Deckel zusammen mit der Flasche den Weg in den Pfandautomaten finden und nicht als Plastikmüll die Umwelt verschmutzen.

Bei EU-weiten Müllsammelaktionen an Stränden zählten die Plastikdeckel zu den fünf meist gefundenen Müllgegenständen. Bei Tests an verschiedenen Nordseestränden wurden bis zu 40 solcher Deckel auf 100 Meter Strand gefunden.

Studie zeigt Probleme der angebundenen Deckel auf

An der Studie des Din haben 30 Personen teilgenommen, darunter Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren, über 70-Jährige und Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung wie rheumatoider Arthritis.

Heraus kam, dass vor allem bei Kindern, älteren Menschen und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen ein erhöhter Kraftaufwand nötig ist, um die Flaschen und Verpackungen zu öffnen. Teilweise konnten sie auch gar nicht geöffnet werden. Die Befragten gaben außerdem an, dass der Flascheninhalt oft daneben gehe oder sogar Verletzungsgefahr bestehe. Aus Flaschen zu trinken, so die Studie, sei für viele Menschen komplizierter geworden.

Zudem seien viele Verbraucherinnen und Verbraucher mit der Vielzahl unterschiedlicher Deckel-Varianten überfordert, sodass oft neu herausgefunden werden müsse, wie diese funktionieren. Keine der im Handel erhältlichen Deckel-Varianten konnte die Befragten laut "Test.de" vollends überzeugen.

Der Verbraucherrat des Deutschen Instituts für Normierung will die Ergebnisse der Studie nun in Wirtschaft und Politik tragen, um aus ihr Verbesserungen bei Normung und Standardisierung angebundener Deckel in der EU abzuleiten.

Das könnte dir auch gefallen


Trending auf SWYRL