13.03.2025 von SWYRL
"Riefenstahl", "Alter weißer Mann" und "Handling the Undead": Das sind die DVDs und Blu-rays der Woche.
"Die Politik ist das Gegenteil von dem, was mich mein ganzes Leben lang erfüllt hat", sagt sie. Nur um "Kunst" sei es ihr gegangen. Und an anderer Stelle, als ein Journalist sie direkt mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, wird Leni Riefenstahl regelrecht ungehalten: Dass sie bei Hitler ein und ausgegangen sei "wie eine gute Bekannte", das sei eine Lüge. "Das stimmt nicht!" Wie stand Leni Riefenstahl wirklich zum Nazi-Regime? Final wird es sich wohl nie ganz ergründen lassen, aber es bleibt doch ein Thema, das viele beschäftigt - bis heute, über 20 Jahre nach Riefenstahls Tod. Ein aktueller Dokumentarfilm von Andres Veiel und Sandra Maischberger verspricht jetzt neue Erkenntnisse. "Riefenstahl" erscheint nun ebenso wie die Komödie "Alter weißer Mann" und das Horrordrama "Handling the Undead" auf DVD und Blu-ray.
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"Riefenstahl" (VÖ: 20. März)
Vieles hat Leni Riefenstahl später so erklärt (oder verklärt), dass es zu ihrer persönlichen Deutung der eigenen Biografie passte, aber das zumindest ist nicht wegzudiskutieren: Als Filmemacherin spielte sie eine wichtige Rolle innerhalb der NS-Progapanda-Maschinerie. Mit Werken wie "Triumph des Willens" und ihrem "Olympia"-Film lieferte sie imposante, meisterhaft choreografierte Inszenierungen. Aber die Inhalte und der historische Kontext ... - Riefenstahl, eine intelligente Frau, kämpfte nach dem Krieg jahrzehntelang dafür, ihre Nähe zu Hitler, Goebbels und Co. sowie ihr Wissen um die Gräueltaten der Nazis klein- und wegzureden. So gelang es ihr, sich in weiten Teilen als Persönlichkeit zu rehabilitieren. Aber eine gewisse Skepsis ihr gegenüber blieb.
Sandra Maischberger traf Riefenstahl 2002 zu deren 100. Geburtstag für ein Interview, später zeigte die Journalistin sich unzufrieden mit dem Gespräch, das es nirgendwo mehr zu sehen gibt. Sie habe das Gefühl gehabt, von der 2003 verstorbenen Riefenstahl belogen worden zu sein, und sie habe "nicht eine einzige Sache" aus ihr herauslocken können. Damals schon sei die Idee zu einem Dokumentarfilm gereift, den Maischberger jetzt als Produzentin umsetzen konnte. Was den Film in dieser Form überhaupt erst möglich machte: Vor einiger Zeit ging der persönliche Nachlass von Leni Riefenstahl in den Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz über.
Preis DVD: circa 15 Euro
DE, 2024, Regie: Andres Veiel, Laufzeit: 115 Minuten
"Alter weißer Mann" (VÖ: 14. März)
"Divers", "hetero-normativ", "männlich-dominant", "nicht-binär": Wo mit solchen Begrifflichkeiten hantiert wird, ist in der Regel wenig Raum für flapsige Sprüche oder irgendwelche anderen Späße. "Alter weißer Mann" versucht sich der "woken" Welt dennoch mit humoristischer Leichtigkeit anzunähern: Heinz Hellmich (Jan Josef Liefers), weiß und zumindest nicht mehr ganz jung, leistet sich im Büro ein paar unschöne Fehltritte, die ihn mächtig in Erklärungsnot bringen und ihn vielleicht sogar den Job kosten könnten. Also wird ein Abendessen bei Heinz und seiner Familie anberaumt, bei dem er sich unbedingt von seiner "besten" Seite zeigen will. Doch leider verläuft das Dinner ganz anders als geplant ... Neben Liefers stehen unter anderem Nadja Uhl, Friedrich von Thun, Meltem Kaptan, Elyas M'Barek und Michael Maertens auf der Besetzungsliste.
Preis DVD: circa 17 Euro
DE, 2024, Regie: Simon Verhoeven, Laufzeit: 109 Minuten
"Handling the Undead" (VÖ: 20. März)
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Bestseller-Autor John Ajvide Lindqvist widmet sich "Handling the Undead" einer nervenaufreibenden Frage: Was tun, wenn eines Tages die Toten aus ihren Gräbern auferstehen und zu neuem Leben erwachen? So geschieht es im Film in Oslo, an einem für Norwegen untypisch heißen Sommertag. In einzelnen Handlungssträngen erzählt der Film von drei Familien, die mit dem Unglaublichen zurechtkommen müssen: Die betagte Tora (Bente Børsum) trifft in der Küche plötzlich auf ihre verstorbene Lebensgefährtin Elisabet (Olga Damani), Anna (Renate Reinsve) und ihr Vater (Bjørn Sundquist) freuen sich über die Rückkehr ihres Sohnes und Enkels, der viel zu früh verstorben ist. Im Krankenhaus erwacht hingegen das Unfallopfer Eva (Bahars Pars) zu neuem Leben. Doch die Toten, das wird bald klar, sind nicht mehr diejenigen, die sie einst waren ...
Preis Blu-ray: circa 26 Euro
SE/NO/GR, 2024, Regie: Thea Hvistendahl, Laufzeit: 97 Minuten