"Bares für Rares"

Eisiges Schweigen beim "Bares für Rares"-Jubiläum: Horst Lichters Dickenwitz kommt nicht gut an

04.08.2023 von SWYRL/Bettina Friemel

Vor zehn Jahren flimmerte die ZDF-Trödel-Show "Bares für Rares" zum ersten Mal über die Bildschirme. Ein Grund für Horst Lichter, in bester Laune und mit einem Späßchen im Gepäck an den Expertisentisch zu schreiten. Doch der Experte fand Lichters Scherz gar nicht lustig.

"Da ist es ja, das erste Geschenk für zehn Jahre 'Bares für Rares'! Wir beide sind so gut getroffen", schaute Horst Lichter erst das "Dick und Doof"-Plakat, dann den Experten Sven Deutschmanek an. Eisiges Schweigen. Dann lachte der Experte nur gequält und fragte: "Wer ist wer?" Lichter legte einen drauf: "Entschuldige bitte, das ergibt sich doch von alleine! Wer trägt denn meistens den größeren Hut?"

Da ihn Deutschmanek weiterhin böse anschaute, leitete der Moderator schnell zur Rarität über. Denn Werner wollte sein altes Filmplakat verkaufen, das er von seiner Mutter nach einer Haushaltsauflösung einer älteren Dame in den 1980er-Jahren bekommen hatte. "Du hast wirklich etwas sehr Schönes mitgebracht, was mir sofort ganz viele Erinnerungen im Kopf hochjagt", bekam Lichter einen Nostalgie-Flash. "'Dick und Doof', mein Gott, wie gerne haben wir das geguckt als Kind." Da stimmte Sven Deutschmanek zu, und schon glätteten sich die Wogen - zumindest vorübergehend.

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"Bares für Rares"-Experete begeistert: "Ein ganz großer Name in Deutschland"

"Dieses Kinoplakat muss so um das Jahr 1958 entstanden sein", kramte der Experte sein Fachwissen hervor. Damals kam "Dick und Doof in 1.000 Nöten" in die Kinos. Das Design stammte von Heinz Bonné: "Das ist ein ganz großer Name in Deutschland, gerade im Bereich der Filmbranche, was Filmplakate angeht." Horst Lichter räumte ein: "Das ist ja ein eigenes Sammelgebiet." Der Zustand war nicht der beste: "Es sind Ecken weg, es gibt Risse." Und: "Die gab es in großer Stückzahl." Deshalb lag der Wert laut Deutschmanek nur bei 30 bis 50 Euro. Lichter schickte Werner in den Händlerraum.

Nach der Expertise kam Deutschmanek nochmal auf Lichters Scherz zurück: "Wie kannst du am Anfang wirklich darauf anspielen, dass wir 'Dick und Doof' sind?" Lichter rechtfertigte sich: "Ja, ich bin dick ..." Deutschmanek fiel ihm ins Wort: "Ne, bist du überhaupt nicht!" Lichter stockte: "Ach ne, du bist ja intelligent ..." Deutschmanek feixte: "Ja, siehste? Ins eigene Fleisch geschnitten!"

Im Händlerraum herrschte dafür beste Stimmung. "Oh, 'Dick und Doof'! Meine Kindheit", freute sich Benjamin Leo Leo über das Plakat mit Stan Laurel und Oliver Hardy. "Ich bin dabei!" Das war Daniel Meyer jedoch auch. Dass der Preis nicht allzu hoch werden würde, war allen klar. Daniel Meyer ging immerhin noch über die Expertise: "Ich weiß, der Sammler sagt nein zu so einem Plakat, weil ihm das zu zerstört ist. Aber als Deko ist es mir 60 Euro auch wert." Ein guter Deal für Werner.

"Bares für Rares": Diamantarmband bringt vierstellige Summe für die Hochzeitskasse

Ebenfalls verkauft wurde eine Spielesammlung aus Nussbaumholz aus der Zeit zwischen 1910 und 1920 mit einem Schätzwert von 100 bis 150 Euro. Die Kiste schnappte sich Benjamin Leo Leo, der gerade seine Spielleidenschaft entdeckt hatte, für 300 Euro: "Vielen Dank dafür, dass ich bei der nächsten Knobelrunde so auftrumpfen darf."

Das Tempera-Gemälde von Jiri Chadima von Ende der 1980er-Jahre wurde mit 400 bis 600 Euro bewertet. Bei 440 Euro wurde sich Daniel Meyer mit dem Verkäuferpaar einig, immerhin war das Bild ein Flohmarktfund.

Der Bypass-Ring aus Gold und Platin mit Diamanten aus der Zeit zwischen 1920 und 1930 war 450 bis 500 Euro wert. Daniel Meyer kaufte den Ring für 420 Euro: "Mir gefällt, dass er nicht ganz klassisches Art déco ist, sondern dass er ein bisschen verspielter ist."

Die Schenkkanne von Villeroy & Boch aus dem Jahr 1896 zeigte die Figuren einer Wagner-Oper und wurde auf 250 bis 400 Euro geschätzt. Julian Schmitz-Avila gab 300 Euro aus und traf damit genau den Wunschpreis des Verkäuferpaares.

Das Diamantarmband mit Smaragden aus den 1920er-Jahren hatte einen Wert von 4.500 bis 5.000 Euro. Elke Velten bekam das Schmuckstück für 4.250 Euro und stockte damit die Hochzeitskasse des Verkäufers auf.

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