06.11.2023 von SWYRL/Bettina Friemel
Die "Bares für Rares"-Expertin Dr. Heide Rezepa-Zabel stufte den Wert eines Schmuck-Sets im fünfstelligen Bereich ein. Diese Hammer-Expertise sorgte im Händlerraum für Diskussionen.
Bei der Begutachtung eines historischen Schmuck-Sets kam die "Bares für Rares"-Expertin Dr. Heide Rezepa-Zabel zu dem klaren Ergebnis: Dieser Schmuck ist bis zu 16.000 Euro wert! Das Händler-Team sah das jedoch ganz anders.
Zahra aus Frankfurt am Main wollte die Erbstücke ihrer Großmutter verkaufen: "Ich möchte sehr gerne meine Doktorarbeit machen, deswegen brauche ich finanzielle Hilfe."
"Das ist hier wirklich ein Set", stellte die Schmuckexpertin begeistert fest. Denn Ohrringe und Armband aus Gold und aufgelötetem Silber passten perfekt zusammen. "Man hatte damals im 19. Jahrhundert nichts anderes als Silber, um die Diamanten zu fassen", erklärte Rezepa-Zabel die Materialwahl. "Platin war noch nicht verfügbar und Weißgold war noch nicht erfunden worden." Sie tippte auf die 1860er- oder 70er-Jahre.
"Ist das so alt, Heide?", staunte Horst Lichter. "Ich möchte das mal an den Schliffen hier genau genommen datieren, und auch an der Art der Gestaltung", begründete die Expertin ihre zeitliche Einschätzung.
Fünf große doppelte Holländische Rosen hoben den Wert nach oben. "Fast 14 Karat" ergaben alle Diamanten zusammen. "Boah! Das ist eine Menge!", raunte Lichter. "Du bist also begeistert?" Rezepa-Zabel nickte: "Wir haben hier vollständigen historischen Schmuck, und das hat seinen Wert." Die von Zahra gewünschten 15.000 Euro konnte die Expertin bestätigen: "Mein Schätzpreis liegt hier bei 14.000 bis 16.000 Euro." Dabei lag der Goldwert alleine nur bei 700 Euro. "Wow!", strahlte Zahra, die nicht gedacht hätte, dass ihr Wunschpreis realistisch war.
"Wow!", machte auch Susanne Steiger, als sie die Schmuckstücke auspackte. "Das sind Diamanten!" Sie besah sich das Armband: "Die Größe ist wirklich beeindruckend." Wolfgang Pauritsch machte das erste Gebot, allerdings weit unter dem Schätzwert: "Ich starte bei 3.000 Euro." Bei 4.800 Euro unterbrach Zahra die schleppende Verhandlung: "Um eure Zeit zu sparen, die Expertise war zwischen 14.000 und 16.000 Euro." Damit hatte Pauritsch nicht gerechnet: "Ui!" Das lag deutlich über seinem Maximum: "14.000 Euro werde ich heute nicht bieten."
"Ich schätze es leider auch etwas anders ein", zögerte Susanne Steiger. Sie zweifelte auch an der Karatzahl: "Da sehe ich eine andere Zahl als 14." Pauritsch machte sein letztes Angebot: "Also ich hätte jetzt noch 6.000 Euro geboten." Das lehnte Zahra ab. "Vielleicht versuchen Sie es mal woanders und ich hoffe für Sie, dass Ihr Wunschpreis erfüllt wird", gab Steiger das Schmuckkästchen zurück an die Verkäuferin. Die nahm es gelassen und hoffte auf mehr Glück an anderer Stelle.
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Hafen-Gemälde, schwedische Designer-Vase und Necessaire mit Spieluhr
Verkauft wurde hingegen das Ölgemälde einer stürmischen Hafeneinfahrt von Theodor Alexander Weber aus dem Jahr 1863 mit einem Schätzwert von 800 bis 1.000 Euro. Wolfgang Pauritsch bezahlte mit 550 Euro mehr als den Wunschpreis, damit waren alle zufrieden.
Das Spieluhr-Necessaire mit der Melodie "Der fröhliche Wanderer" aus der Zeit nach 1955 wurde auf 50 bis 80 Euro geschätzt. Nach einem Wettbieten kamen 180 Euro zusammen, denn Markus Wildhagen wollte die Spieluhr unbedingt haben.
Die Silberschale mit Zuckerzange aus dem Jahr 1886 hatte einen Wert von 700 bis 800 Euro. Bei 500 Euro wurden sich die Verkäuferin und Roman Runkel einig, schließlich lag der ursprüngliche Wunschpreis nur bei 150 Euro.
Die schwedische Vase "Domino Nr. 5" von Stig Lindberg aus der Zeit nach 1955 wurde auf 350 bis 450 Euro geschätzt. Für 430 Euro kaufte Benjamin Leo Leo die Designer-Vase. Der Verkäufer wollte das Geld in einen Koi-Karpfen investieren.
Der Schrankkoffer von Mädler aus der Zeit um 1910 war 500 bis 600 Euro wert. Von Markus Wildhagen bekam der Verkäufer nur 330 Euro, da der Koffer starke Gebrauchsspuren aufwies.