25.03.2025 von SWYRL/Hans Czerny
Wie sicher ist die Kunst, was die Geldanlage betrifft? - Fachleute warnen nicht erst seit Banksys Reißwolf bei der Auktion des Bildes "Girl with Balloon" vor Überhitzung. Vor Investition wird gewarnt, zumal es ja auch ganz "normale" Betrüger gibt.
Welchen Wert hat Kunst - zumal dann, wenn man in ihr einfach eine Wertanlage sehen will? - Fachleute warnen, man sehe sein Geld nie wieder. Und das, obwohl die Preise in den Auktionshäusern millionenfach in die Höhe gehen. Nicht jeder aber ist ein Banksy, der sein Bild "Girl with Balloon" gleich bei der Auktion vor aller Augen schreddern lässt. Ganz normaler Diebstahl oder Betrug tun es auch, wenn Galeristen oder deren Käufer hintergangen werden. Die durchaus erhellende 3sat-Doku "Fürs Geld - For the Money" von Stefan Stuckert liefert Beispiele dafür, was auf dem Kunstmarkt alles schieflaufen kann.
"Seit der Jahrtausendwende hat sich das Top-End des internationalen Kunstmarkts zu einem Geschäft entwickelt, das Betrug und skrupelloser Manipulation Tor und Tür öffnet", so der Autor. Diebstähle, Täuschungen und Scheinverkäufe hätten überall dort Hochkonjunktur, wo Kunst ausschließlich als Kapitalanlage gehandelt werde. So antwortete der New Yorker Shooting-Star Inigo Philbrick auf die Frage des Richters, warum er sich zu seinen Millionen-Betrügereien habe hinreißen lassen, mit der schlichten Antwort: "Für das Geld, Euer Ehren!"
Kniffliger war die Sache schon im Fall des dänisch-vietnamesischen Konzeptkünstlers Danh Vo, der eine vereinbarte Installation nicht liefern mochte, weshalb ihn der niederländischen Kunstsammler Bert Kreuk auf Schadensersatz verklagte. Als ehrenwert darf hingegen der niederländische Kunstdetektiv Arthur Brand gelten, dem es mithilfe eines ehemaligen Kunsträubers gelang, einen wertvollen Van Gogh aufzuspüren. - Gier, Macht und fehlendes Schuldbewusstsein seien die Beweggründe, aus denen heraus die derzeit grassierenden negativen Auswüchse des Kunstmarkts entstünden, das legt die 3sat-Doku nahe.