29.01.2025 von SWYRL
Nach Recherchen von WDR und NDR könnten bei einem Hackerangriff auf die CDU im Frühjahr vergangenen Jahres E-Mails von Friedrich Merz kompromittiert worden sein. Behörden fürchten nun eine Einflussnahme Russlands und Chinas auf die Bundestagswahl.
Im Frühjahr 2024 drangen Hacker in die Systeme der CDU-Parteizentrale ein. Mindestens zwei Wochen lang blieb der Angriff unbemerkt. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) gehen davon aus, dass der Auftrag zum Datendiebstahl vom chinesischen Staat kam.
Wie WDR und NDR nun recherchierten, könnten bei dem Cyber-Angriff auch E-Mails von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz abgegriffen worden sein. Bislang war lediglich bekannt, dass der Terminkalender des CDU-Chefs betroffen war. Die Sorge sei groß, heißt es auf "Tagesschau.de", "dass die gestohlenen E-Mails eingesetzt werden könnten, um die Bundestagswahl am 23. Februar zu beeinflussen". Laut Sicherheitskreisen bestehe etwa die Gefahr, dass besonders brisante E-Mails im Internet veröffentlicht würden.
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CDU: "Keine Staatsgeheimnisse" abgeflossen
Wie die ARD weiter meldet, wachse in den Behörden "die Sorge, dass Russland und China Informationen aus verschiedenen Hacks der vergangenen Jahre für Einflussoperationen nutzen könnten". Russische und chinesische staatliche Stellen hätten zuletzt in engerem Maße zusammengearbeitet, Wissen und "vermutlich sogar Cyberwerkzeuge ausgetauscht". Versuche, russischer Einflussnahme auf demokratische Wahlen im Ausland sind vielfach belegt.
Vonseiten der CDU sind die Befürchtungen mit Blick auf die Bundestagswahl offenbar weniger groß. Im Zuge des Cyber-Angriffs seien "keine Staatsgeheimnisse" abgeflossen, zitiert die ARD aus einer Stellungnahme der Partei. Zudem nutze Kanzlerkandidat Friedrich Merz nicht nur ein E-Mail-Postfach.